Goldschakal
in Gefahr

Grundsätzlich sollte man sich fragen, warum eine Art zugunsten einer anderen getötet werden soll.

von Artenschutz - Goldschakal
in Gefahr © Bild: News/Ian Ehm

Die Nachricht, dass seit 1. Oktober der Goldschakal im Burgenland zum Abschuss freigegeben ist, alarmiert nicht nur Artenschützer. Der Bestand habe sich in den vergangenen Jahren stark erhöht, lässt man aus dem Büro der burgenländischen Landesrätin Astrid Eisenkopf wissen. Da die anmutigen Verwandten des Hundes im benachbarten Niederösterreich und in Ungarn - dort wurden in der vergangenen Saison geschätzte 7.000 getötet - das ganze Jahr über bejagt werden, wandern sie immer mehr ins Burgenland aus, wo sie noch bis vor Kurzem geschützt waren.

Die Emigration nach Österreich ist diesen Tieren jedoch nicht anzuraten. Denn auch in anderen Bundesländern darf das ganze Jahr zur Jagd auf den Goldschakal geblasen werden. Im Burgenland ist der Canis aureus nur von Oktober bis März bejagbar. Aber auch das widerspricht den Vorgaben der Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie der EU. Denn diese Richtlinie schreibt vor, dass ein Tier nur getötet werden darf, wenn es genug davon gibt. Das ist beim Goldschakal keineswegs der Fall. Er siedelte sich in Österreich erst Ende der Achtzigerjahre an.

Das Argument, eine zeitlich begrenzte Bejagung würde den Bestand dieser Tiere nicht dezimieren, aber zum Schutz der Großtrappe, eines stark gefährdeten Vogel m Raum des Neusiedler Sees, beitragen, greift zu kurz. Denn der Goldschakal ist ein Nahrungsgeneralist. Er lebt von dem, was er leicht findet. Das sind Amphibien, Insekten, kleine Säugetiere und Aas.

Aber grundsätzlich sollte man sich fragen, warum eine Art zugunsten einer anderen getötet werden soll.

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