Gestern und heute
Zweiter Wahlgang 1986
Schon einmal reagierte eine Präsidentschaftskandidatin genervt auf die Frage, wen sie empfehle
Schon einmal hat eine Bundespräsidentschaftskandidatin genervt auf die Frage reagiert, wen sie für den zweiten Wahlgang empfehle: Freda Meissner-Blau 1986. Im Unterschied zu Irmgard Griss 2016 rang sie sich dann doch zu einer Stellungnahme durch: „Nase zuhalten, Steyrer wählen!“ Das half wenig: SPÖ-Kandidat Kurt Steyrer unterlag am 8. Juni 1986 mit 46,1 Prozent dem ÖVP-Kandidaten Kurt Waldheim. Der ehemalige Uno-Generalsekretär war schon im ersten Wahlgang mit 49,6 Prozent knapp an der absoluten Mehrheit gelegen, Steyrer hatte 43,7 erreicht, Meissner-Blau 5,5 und der vom rechten FPÖ-Rand kommende Otto Scrinzi 1,2. Allein dessen Stimmen reichten Waldheim im zweiten Wahlgang, auch von den Wählern der grünen „Ahnfrau“ stimmten nicht alle für Steyrer, fast die Hälfte blieb daheim.