Die schlimmsten
Erfahrungen von Flugbegleitern

So schlecht oder verrückt benehmen sich einige Passagiere

von Flugzeugkabine Illu © Bild: iStockphoto.com/jossdim

Auf dem Frage-Antwort-Portal "Quora" haben sich Stewardessen und Stewards darüber ausgelassen, was Passagiere an Bord alles angestellt haben.

1. Liebesspiele und Pornohefte

Flugbegleiter haben laut eigenen Angaben immer wieder mit Passagieren zu kämpfen, die an Bord ungeniert ihre sexuellen Gelüste ausleben. Ein Steward berichtet gleich über mehrere solcher Erlebnisse:

  • "Ein Mann blätterte genüsslich in seinem Pornomagazin, obwohl am Nachbarsitz ein Kind saß. Das Magazin wurde konfisziert, das Kind umgesetzt und der Mann belehrt."
  • "Ein anderer Passagier hat gefragt, ob er masturbieren dürfe, auch wenn die Sicherheitsgurt-Leuchte an ist."
  • "Eine Frau in den 60igern knutschte hemmungslos mit ihrem 30-jährigen Sitznachbarn. (Das Opfer hat bereitwillig mitgemacht.)"

Eine andere Flugbegleiterin berichtet von folgendem Erlebnis: Auf einem fast leeren Flug nach Singapur funktioniert ein junges Paar den hinteren Teil des Flugzeugs zu ihrer Liebes-Lounge um. "Das junge Paar entschließt sich das Beste aus der leeren Kabine zu machen, indem es einen Flugzeug-Porno dreht. Warum sie gedacht haben, dass das eine gute Idee ist, kann ich mir nicht vorstellen", schreibt die Flugbegleiterin. Als sie dann vom Flugpersonal aufgefordert werden, aufzuhören, wirkt das Paar "verwirrt darüber, warum sie damit aufhören sollten."

Die wohl haarsträubendste Geschichte in Bezug auf sexuelle Anzüglichkeiten erzählt ein Flugbegleiter von British Airways: Völlig aufgelöst kommt eine junge Kollegin zu ihm und schildert, dass ein abgelegen sitzender Passagier seine knöchellange traditionelle Robe gelüftet und ihr sein bestes Stück gezeigt hat. Der Flugbegleiter beruhigt daraufhin die Kollegin, ermahnt den Passagier und droht ihm mit der Verständigung der Behörden. "Er hat seine Warnung erhalten und ich habe gehofft, das wäre das Ende der Geschichte", schreibt der Steward. Doch es kommt anders, als er denkt: Er übernimmt statt der jungen Kollegin die Bedienung des Passagiers und prompt passiert es wieder. Der unbelehrbare Fluggast bietet dem Steward ganz ungeniert an: "Vielleicht willst du es auch sehen?" Und schon lüftet er erneut seine Robe. Das will sich der Flugbegleiter nicht gefallen lassen und heckt einen Plan aus. Gemeinsam mit einer eingeweihten Kollegin kehrt er in die Nähe des Exhibitionisten zurück und verdeutlicht ihr mit seinem kleinen Finger, für wie groß er gewisse Körperteile des Passagiers hält. Die Kollegin lacht, beide entfernen sich wieder. Ein anderes eingeweihtes Crewmitglied fragt den Passagier später, ob er ihm "winzige Brotsticks" servieren darf? Die Demontage seines besten Stücks ist dem Passagier letztendlich zu viel, peinlich berührt verhält er sich ruhig. "Wir hatten während des Fluges keine Probleme mehr mit dem Mann", berichtet der Flugbegleiter.

Nach der Landung in London Heathrow hat ihn schließlich die Polizei in Empfang genommen.

2. Daneben benommen

Einigen Fluggästen fehlt es offenbar an Benehmen - zumindest, wenn es nach den Schilderungen von Flugbegleitern geht. Sie stören das Personal in ihren privaten Ruheräumen, drücken fast durchgehend den Rufknopf und verlangen den Crew-Mitglieder teils Unmögliches ab ("Kann ich bei Ihnen auch eine Massage buchen?)

Stellvertretend für die vielen Erzählungen, die schlechtes Benehmen betreffen, stehen diese drei Beispiele:

  • Als eine Flugbegleiterin den leeren Teebecher einer Dame abräumt, bittet diese die Stewardess noch kurz zu warten, "während sie sich mehrere laaaaaange Haare von ihrem Kopf zupfte, sie zusammendrehte und in den Teebecher stopfte, der sich auf meinem Tablett befand".
  • Ein Passagier erklärt der Flugbegleiterin, dass die winzigen Cola-Dosen im Flugzeug, nicht groß genug sind, um ihn zum Rülpsen zu bringen.
  • Die Freundin einer Flugbegleiterin erzählt von einem Passagier, der alles, was andere Passagiere gratis während des Fluges bekommen haben, auch haben will - selbst als eine Frau in einer "Notsituation" um eine Damenbinde bittet. Nicht sicher, ob der Mann die englische Bezeichnung "sanitary pad" zu 100 Prozent versteht, versucht die Flugbegleiterin, dem Mann seinen Wunsch auszureden - ohne Erfolg. Er bekommt seine Binde - die er offenbar für eine Schlafmaske hält - und klebt sie sich zur Freude der Crew auf die Augen, bevor er dann tatsächlich einschläft.

3. Lebendige und tote tierische Fluggäste

Manchmal bringen Passagiere Tiere mit an Bord - ob tot oder lebendig. Dabei sind lebende Tiere unter gewissen Umständen in der Flugzeugkabine erlaubt, wie dieser Fall zeigt:

Truthahn als Therapeut
Flugbegleiter haben nicht schlecht gestaunt, als Jodie Smalley ihren Truthahn "Easter" im Dezember 2015 mit an Bord gebracht hat. Das Tier ist ein Therapietier und dient ihr zur "emotionalen Unterstützung", wie Smalley gegenüber Medien mitgeteilt hat. Auf dem zweistündigen Flug von Seattle zu Verwandten nach Salt Lake City war "Easter" jedenfalls der Star an Bord. Rechtlich gesehen dürfen Tiere in den USA laut dem "Air Carrier Access Act 1968" mit an Bord, wenn es sich um sogenannte "emotional support animals", offizielle Therapietiere, handelt.


Ein Antilopenkopf auf Reisen
Ein Flugbegleiter erzählt unterdessen von einer Begebenheit, bei der das Tier bereits tot war: Ein nigerianischer Passagier hat einfach einen frisch abgetrennten Antilopenkopf mit ins Flugzeug genommen. "Es hat angefangen aus dem Gepäckfach zu tropfen", schreibt das Crew-Mitglied.

Haustiere im Gepäckfach
Eine ehemalige Stewardess erinnert sich gleich an zwei skurrile Begebenheiten:

  • Passagiere, die versucht haben, ihre Haustiere in den Gepäckfächern zu verstauen
  • Eine Passagierin, die eine Katze während des Flugs gestillt hat ("Ein Fan von Game of Thrones vielleicht???", schreibt die Ex-Stewardess)

4. Ziegen-Zubereitung am Gang & anderes Bizarres

Zum Abschluss wollen wir Ihnen diese bizarren Erlebnisse nicht vorenthalten:

  • Eine Dame mit einer Bluse aus Blei an Bord - aus Furcht vor radioaktiver Strahlung
  • Ein Nigerianer, der seinen Automotor mit an Bord gebracht hat
  • Passagiere, die versucht haben, sich ein Mahl aus Ziegenfleisch auf dem Gang zuzubereiten
  • Ein vietnamesischer Passagier mit einer riesigen Flasche Fischsauce, die schlecht verschlossen wurde - weshalb die Sauce vom Gepäckfach aus herabtropfte
  • Eine Passagierin, die ihr Baby in die Hutablage legen wollte
  • Eltern, die ihre sich übergebenden Kinder durch die Vorhänge der Business-Class bugsieren, um die Aufräumarbeiten anderen aufzuhalsen

Und wie einige der erfahrenen Flugbegleiter versichert haben, könnten sie die Liste mit ihren skurrilen Erlebnissen noch "endlos" weiterführen ...

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