Mit einem Buch eine Generation verändert

"Der Fänger im Roggen"-
Autor J. D. Salinger starb

Wenn mitten im konservativen Nachkriegs-Amerika ein Jugendbuch erscheint, in dem Hunderte Male das Wort "verdammt" und sogar ein paar Dutzend "Fuck" stehen, kann das kein normales Werk sein. Kein Wunder, dass "Der Fänger im Roggen" angefeindet und verpönt und zum Teil sogar verboten wurde. Ein Kultbuch wurde "The Catcher in the Rye" dennoch und es beeinflusste eine ganze Jugendgeneration. Es artikulierte Rebellion, Jahre vor James Dean und Jahrzehnte vor den Rolling Stones und den Vietnam- Demonstrationen. Der einzige Roman von J. D. Salinger war ein Welterfolg. Am 27. Jänner starb der Autor mit 91 Jahren.

Frida Kahlo-Schau begeisterte Massen

Werke waren erstmals in Österreich zu sehen

In Berlin zog sie Besuchermassen an, von 1. September bis 5. Dezember war sie im Kunstforum Wien zu sehen: Eine umfangreiche Retrospektive zeigte in Österreich erstmals Gemälde, Zeichnungen und persönliche Objekte der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo. Kurator Florian Steininger bezeichnete die Ausstellung als "bisher spektakulärste für das Kunstforum". Gegen Ende wurden wegen des großen Andrangs (mehr als 300.000 Besucher) sogar die Öffnungszeiten verlängert.

"Bildnis Wally" nach Wien zurückgekehrt

Lang umkämpftes Ge- mälde wieder "zuhause"

Das "Bildnis Wally" von Egon Schiele ist wieder in Wien. In der Früh vom 20. August landete das lang umkämpfte Gemälde am Flughafen Wien-Schwechat mit einer Austrian Airlines-Maschine aus New York und wurde von Elisabeth Leopold sowie dem kaufmännischen Direktor des Leopold Museums, Peter Weinhäupl, in Empfang genommen. "Glücklich und froh, dass sie wieder da ist", äußerte sich Leopold und ließ das Bild vor der Übergabe an die Spedition auch auspacken: "Ja, das ist die Wally" bestätigte der restauratorische Gutachter mit einem raschen Blick.

U2 begeisterten Fans mit einer Mega-Show

Über 2 Stunden rockten Bono und Co. in Wien

U2 sorgten Ende August im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion mit ihrer "360-Grad"-Show für eine knapp mehr als zweistündige Leistungsschau in Sachen Stadionrock. Die größte Bühne und die meisten Zuschauer waren die Rekorde, die den Auftritt in der Bundeshauptstadt vor knapp 70.000 Besuchern ausmachten. Das Publikum bekam das zu Erwartende geboten und war damit wohl ebenso zufrieden wie Bono Vox, der wiedergenesene Frontmann der irischen Rockgrößen. "Wien ist anders" meinte dieser lobend vor dem Zugabeteil - nur der Sound erwies sich bei herbstlicher Witterung als Grund zur Klage.

Abschied eines bedeutenden Künstlers

Christoph Schlingensief erlag seinem Krebsleiden

Der Theater- und Filmregisseur Christoph Schlingensief hat seinen zweieinhalbjährigen Kampf gegen den Krebs verloren. Er am 21. August starb im Alter von 49 Jahren in Berlin. Schlingensief gehörte zu den bedeutendsten Regisseuren der Gegenwart und hat wie nur wenige die deutschsprachige Film- und Theaterwelt beeinflusst. Diese zeigte sich bestürzt von der Todesnachricht. "Das ist, als ob das Leben selbst gestorben wäre", sagte etwa Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in einer Stellungnahme. 12

"Mad Men" siegte vor
"Lost", "Dexter" & Co.

60er-Jahre-Serie konnte bei Emmys abstauben

Die TV-Serie "Mad Men" gewann dieses Jahr zum dritten Mal in Folge den Emmy als beste Drama-Serie. "Mad Men" ist die Geschichte Don Drapers, Star einer New Yorker Werbeagentur Anfang der 1960er Jahre. "Man Men" setzte sich damit gegen "Dexter", "True Blood" oder "Lost" durch. Der begehrte Fernsehpreis für die beste Comedy-Serie ging in an "Modern Family". Damit errang die Serie über eine turbulente Großfamilie mit den unterschiedlichsten Lebensweisen ihren ersten Emmy-Award.

Helden nach Baby-
pause wieder am Start

Wir sind Helden brachten ihr neues Album heraus

Die Helden sind zurück! Drei Jahre ist es her, dass Wir sind Helden beschlossen, sich fürs Erste unter dem Radar wegzuducken – bekanntermaßen, um noch das ein oder andere Kind in die Welt zu setzen. Aber das schafft man ja nun in der Regel in etwa 4 bis 36 Stunden - Wie haben die Helden also den Rest der Zeit verbracht?

Buhrufe & Ablehnung für "Jud Süß" in Berlin

Film mit Moretti kam bei Premiere gar nicht gut an

Ein lupenreiner Hattrick Lady Gagas

Brit Awards: Sängerin räumte gleich 3 Preise ab

Der Goldene Löwen ging an Sofia Coppola

"Somewhere" erhielt den Hauptpreis in Venedig

Der Goldene Löwe des 67. Filmfestivals Venedig ging dieses Jahr an die amerikanische Regisseurin Sofia Coppola. Die 39-Jährige erhielt den Hauptpreis des ältesten Filmfestivals der Welt. In ihrem Film "Somewhere" beschreibt Coppola die innere Leere eines Hollywoodstars, herausragend gespielt von Stephen Dorff.

Juhu, im März waren
"wir" wieder Oscar

Christoph Waltz als bester
Nebendarsteller geehrt

And the Winner...war wieder mal Lady Gaga

Skandal-Sängerin räumte
bei MTV Awards groß ab

Mit acht von 16 Trophäen war Lady Gaga eindeutig die Queen der "MTV Video Music Awards": In der Nacht von 12. auf 13. September nahm die 24 Jahre alte Sängerin in Los Angeles für "Bad Romance" den Top-Preis für Video des Jahres entgegen. Sie gewann unter anderem in den Kategorien bestes Video einer Künstlerin, Pop Video, Dance Music Video und Videoregie. Weiteres Highlight: Einen Preis holte sie sich im - inzwischen legendären - Fleischkostüm ab.

Das waren die Amadeus Awards 2010

Anna F. und Skero große Gewinner dieses Jahr

Anna F. hatte auch wirklich Grund zu jubeln: Die steirische Sängerin nahm bei den elften Amadeus Music Awards im September in der Wiener Stadthalle zunächst den Preis in der Kategorie "Pop" entgegen. Damit hatte sie ihren Erfolg vom Vorjahr wiederholt. Und weil die 24-Jährige mittlerweile auch eine Platte herausgebracht hat, bekam sie außerdem die Auszeichnung für das beste "Album".

Die Gunners in Wien: Viel Krach um nichts

Axl Rose & Co. "rockten" bis zur Schmerzgrenze

Nein, Guns N' Roses waren das nicht, die 12.000 Besucher in der ausverkauften Wiener Stadthalle am 10. September mit "Knockin' On Heaven's Door" zum Schunkeln brachten. Die Gruppe firmierte zwar unter diesem Namen, dessen Rechte Sänger Axl Rose hält. Aber da versuchte eine Coverband mit Originalfrontman so zu tun, als sei Guns N' Roses noch relevant. 5

Warum dem TT-Glück
die Poppension folgt

L. Ulrich-Gödel über das traurigste Happy End '10

Der irre Blick ist weg. Damals bei Take That war er da: der provokante „Ich werd’s euch zeigen!“-Rebellen-Ausdruck in Robbie Williams’ Augen. Da hüpfte der Jungspund in bunten Netzhemden zu demütigenden Beischlaf-Choreografien über die Bühne und war trotzdem der Coolste mit diesem Blick. Oder nach dem Ausstieg aus der Boyband, als Robbie schwer drogenabhängig mit peinlich blondierten Haaren aufgedunsen im britischen Festivalschlamm herumstapfte. – Er war trotzdem kein Loser, denn niemand bezweifelte dank dieses Funkelns in den Augen, dass er aus dem Sumpf wieder auftauchen würde.

15 Jahre Swarovski Kristallwelten

10 Millionen besuchten das surreale Traumland

Das surreale Traumland der Swarovski Kristallwelten hat seit seinem 15-jährigen Bestehen fast 10 Millionen Besucher gezählt und genießt einen internationalen Kultstatus.

Geballter Budget-
Zorn der Opposition

Ist ein "Knebelungs-
und Plünderungspaket"

In der ersten Lesung zum Budget 2011 im Nationalrat war vor allem die geballte Kritik der Opposition zu hören. Die Regierungsfraktionen traten an, um die geplanten Sparmaßnahmen zu verteidigen. Als erste Redner stellten sich die Klubobleute von SPÖ und ÖVP hinter den am Vortag von Finanzminister Pröll in der Budgetrede präsentierten Voranschlag für das nächste Jahr. 11

Keine Reformen und kaum Schuldenabbau

IHS und Wifo üben
Kritik am neuen Budget

Kritik von IHS und Wifo setzt es für das neue Budget. Während Ersteres einen zu zögerlichen Schuldenabbau diagnostiziert, vermisst Letzteres fehlende Strukturreformen. Unterdessen folgt nach der Budget-Rede von Finanzminister Josef Pröll heute die Debatte im Nationalrat. 6

Und es geht doch
auch ohne Waffen ...

Korea: Süden schickt Dollar-Noten über Grenze

Südkoreanische Aktivisten haben aus Protest gegen die nordkoreanische Führung mehrere mit Geld, DVDs und kritischen Flugblättern versehene Plastikballons über die Grenze geschickt. Die an den Ballons befestigten Säcke enthielten unter anderem Ein-Dollar-Scheine und Filme über hungernde oder in Arbeitslagern getötete Nordkoreaner. Jede Dollar-Note erlaube es dem Empfänger, "mindestens einen Tag lang zu leben und wenn sie die Flugblätter lesen, werden sie wissen, dass ihre Regierung sie anlügt", sagte die Demonstrantin Lee Soon Hee, die vor neun Jahren aus dem Norden flüchtete.

Stefan Ruzowitzky als Opern-Regisseur

"Der Freischütz" geriet
aber eher konventionell