Vollgas auf der Rennstrecke, Vollgas im Geschäftsleben. So lautet offenbar das Erfolgsrezept des 64-jährigen Austrokanadiers Walter Wolf. Denn der schillernde Selfmade-Milliardär, der fünf Sprachen fließend spricht, ist drauf und dran, zur absoluten Business-Nummer-eins am Balkan zu werden. Zigarettenfabriken, Likördestillerien, Schuhmanufakturen und luxuriöse Tourismusprojekte sind die Eckpfeiler des Walter-Wolf-Imperiums. Und jetzt setzt er auch in seiner alten Heimat Österreich zur Großoffensive an.
Auf Frank Stronachs Spuren
Wie Frank Stronach hat Wolf seine Karriere nicht in der heimatlichen Steiermark, sondern im fernen Kanada gestartet. Mit lukrativen Erdölgeschäften während der Energiekrise finanzierte der leidenschaftliche Rennsportfan 1976 das Formel-1-Team Walter Wolf Racing. Full-Speed-Ikonen wie Jody Scheckter oder James Hunt fuhren bis 1979 immerhin drei Grand-Prix-Siege heraus.
1981 verkaufte Wolf seine Ölfirma gewinnbringend an einen Multi und ging vorübergehend in Rente. Nach dem Zerfall Jugoslawiens besann sich der mehrfach verheiratete Geschäftsmann seiner Kroatischkenntnisse und investierte in großem Stil in dem noch jungen Staat. Sein treuherziges Erfolgsgeheimnis: "In die Augen schauen und Verträge einhalten."
Wolf gibt Österreich Feuer
Jetzt ist Wolf auch in seinem Heimatland durchgestartet. Der Austrokanadier, der bereits seit Jahren eine Beteiligung an der in Wien ansässigen Klassenlotterie-Geschäftsstelle "Hohe Brücke" hält, will noch heuer Walter-Wolf-Zigaretten (Bild) im großen Stil auf den heimischen Markt bringen. Punkten will der Selfmade-Milliardär vor allem beim Preis. Sportsmann Wolf: "Zigaretten verkaufen ist deutlich gesünder, als sie zu rauchen." Bei der Austria Tabak gibt man sich trotz gefallenen Monopols freilich noch gelassen angesichts von einem von acht privaten Händlern am Markt und spricht von kaltem Rauch.
Wolf, der unter anderem in Acapulco und British Columbia über weitläufige Immobilien verfügt, will weiter Gas geben. Sein Fortkommen scheint jedenfalls gesichert. Er hat so viele Autos, dass er selbst zugibt, den Überblick verloren zu haben.
Die komplette Story finden Sie im aktuellen NEWS
