Zielpunkt meldet Insolvenz an

2.500 Mitarbeiter betroffen. Sanierung durch Pfeiffer gescheitert.

Hiobsbotschaft für 2.500 Mitarbeiter der Handelskette Zielpunkt mit 229 Filialen: Die Unternehmensmutter Pfeiffer schickt ihre Firma in die Pleite. Ein Insolvenzantrag ist für 1. Dezember beim Handelsgericht geplant. Die Pfeiffer-Gruppe, die Zielpunkt sanieren wollte, was offensichtlich scheiterte, spricht von einem "schmerzhaften, aber notwendigen Schritt".

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Fakten - Zielpunkt meldet Insolvenz an

Zur Rettung von Zielpunkt wären mindestens weitere 60 Mio. Euro bis 2018 nötig. Diesen Betrag könne Pfeiffer nicht aufbringen, da sonst alle gesunden Pfeiffer-Firmen (etwa Unimarkt, Nah&Frisch) gefährdet wären, teilte Pfeiffer Mittwochabend mit. Zuvor hatten sich die Anzeichen verdichtet, wonach sehr bald ein Insolvenzantrag bevorstehen würde. Wie hoch die Überschuldung ist, was an Aktiva vorhanden ist, blieb vorerst offen.

Die Zukunft der Mitarbeiter - die erst heute von ihrem Schicksal informiert wurden - ist offen. Ihre Löhne und Gehälter seien durch den Insolvenzentgeltfonds abgesichert, so Pfeiffer-Eigner Georg Pfeiffer. Er hofft, dass "eine Vielzahl" der Filialen und damit auch der Mitarbeiter von Konkurrenten übernommen werden. Jedenfalls könne "für Zielpunkt keine positive Fortbestehensprognose abgegeben werden und somit muss das Insolvenzverfahren eingeleitet werden", so Pfeiffer.

Pfeiffer hat Zielpunkt erst 2014 zur Gänze übernommen. "Nach drei Jahren intensivster Sanierungsbemühungen und Investitionen sind nunmehr dramatische Verschlechterungen der äußeren Rahmenbedingungen für Zielpunkt eingetreten", hieß es. Zielpunkt hat 2014 einen Verlust von 11,7 Mio. Euro geschrieben, bei einem Umsatz von 440 Mio. Euro.

November-Löhne werden nicht mehr bezahlt

Die 2.500 Mitarbeiter bangen nun um ihren Job. Auch auf ihr Geld müssen sie warten. Die November-Löhne und -Gehälter, die übermorgen überwiesen werden sollten, werden nicht mehr vom Unternehmen ausbezahlt, sagte Martina Macho, Sprecherin der Zielpunkt-Mutter Pfeiffer, am Mittwoch zur APA. Die Auszahlung der November-Entgelte übernehme der Insolvenzentgeltfonds. "Das dauert leider ein bisschen", so Macho. Die betroffenen Mitarbeiter müssen nämlich selbst einen Antrag beim Fonds stellen. Für die Auszahlung der Dezember-Löhne und -gehälter wird dann der Masseverwalter zuständig sein.

Die Mitarbeiter sind erst heute, Mittwoch, von ihrem Schicksal informiert worden. Erst seit gestern liege insolvenzrechtlich Überschuldung vor, erklärte Pfeiffer-Sprecherin Macho. Wie hoch diese sind und was an Aktiva vorhanden ist, sagte sie nicht. Wieviele Zielpunkt-Mitarbeiter letztendlich ihren Job verlieren oder allenfalls von einem neuen Eigentümer übernommen werden, steht noch in den Sternen. Dass eine der großen Konkurrenz-Handelsketten (etwa Billa oder Spar) die gesamten 229 Zielpunkt-Filialen übernimmt, wäre Branchenkennern zufolge kartellrechtlich nicht möglich.

Die Zielpunkt-Geschäfte bleiben vorerst geöffnet, wenngleich das Unternehmen keine Ware mehr bestellen kann. Lediglich mit den "wichtigsten Frischelieferanten" - Brot, Gebäck, Obst - gebe es eine "Zug-um-Zug-Regelung". "Man zahlt im Vorfeld und bekommt dann die Ware", erklärte Macho.

Ob es dann zu einem großen Ausverkauf kommt oder weiter Ware bestellt wird, liegt in den Händen des Masseverwalters. Dieser muss erst bestellt werden, der Insolvenzantrag soll erst kommende Woche, am 1. Dezember, eingebracht werden.

Kommentare

der zielpunkt war zu teuer, sauberkeit null, miserables sortiment, kaum kunden drin, nur die yugoslawische verkäuferinnen die miteinander yugoslawisch diskutieren. mit flüchtlingen, griechenland oder hypo hat das definitiv nicht zu tun.

Aber die "Fachkräfte" aus Syrien+Afghanistan werden unsere Wirtschaft bestimmt retten.............die werden ja alle einen Job in Ö bekommen.Oder werden sie vielleicht doch zu den 500.000 Arbeitslosen dazuzählen und damit die Gefahr sozialer Unruhen erhöhen ??

Bill Rizer
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Erschreckend wie viele große Unternehmen in letzter Zeit pleitegehen. Niedermayer, Cosmos, Baumax, Zielpunkt... Eine sehr beunruhigende Enwicklung. Ich schätze, mit dem Geld das in Griechenland verheizt worden ist, hätte jedes dieser Unternehmen gerettet werden können.

11223344 melden

aber dank unserer gutmenschregierung wird auf die eigenen leute geschi..en und lieber die deutschen banken gerettet ................. vielen dank an alle die dem roten pack den rücken stärken

Denksport melden

Anscheinend ist es schwer zu begreifen, dass nicht der Politiker ein Unternehmen ruiniert, sondern der Unternehmer selbst macht das.
Wieso sagt keiner: hey du gieriger Unternehmer, wieso ist dein Unternehmen pleite? Was ist mit dem ganzen Gewinn der letzten Jahrzehnte passiert? ... alles schon in der Südsee

Bill Rizer
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Manchmal scheint es mir, als wären (unter anderem) Sie grundsätzlich und aus Prinzip gegen alles, was gepostet wird. Diese in Ihren Augen vermeintlich gierigen Unternehmer haben es immerhin 40 bis 50 Jahre geschafft, in Österreich erfolgreich zu sein. Da hat wohl plötzlich alle gleichzeitig die Gier gepackt. Oder vielleicht doch nicht?

Nudlsupp melden

Man muß nicht gegen alles sein, um diese Kommentare dieser Randgruppen hier nicht in Ordnung zu finden. Da reicht schon durchschnittlicher Verstand aus. Nehmen Sie doch als Beispiel, das Privatvermögen der Fam. Essl, und dann sehen Sie schon, daß Denksport näher bei der Wahrheit ist, als einige andere Und Thema Zielpunkt, weil es aktuell ist:

Nudlsupp melden

Wir haben also einen Investor, der ein Unternehmen erwirbt, und dann wegen eines Fehlbetrag von 2,5% des Umsatzes die Insolvenz bevorzugt. Das hat nicht zwangsläufig rationale Gründe. Eher ist davon auszugehen, daß das Konzept gescheitert ist, oder einfach die Profite nicht schnell genug gekommen sind, und der Investor halt kurzfristig orientiert war.

Nudlsupp melden

Besonders amüsant finde ich es dann, wenn dann plötzlich wieder der Staat herhalten soll. Ohne auch nur einen Schimmer davon zu haben, was es bedeuten würde, wenn wir erneut beginnen, Profite zu privatisieren, Verluste der Allgemeinheit aufzudrücken, und und als Gesellschaft wieder erpressen lassen. Mit dieser Meinung wird man immer in der Minderheit sein. Zu Recht. Egal wie laut man ist.

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