US-Börsenabsturz
greift auf Europa über

Dax kämpft um 12000er Marke - Talfahrt an US-Börsen vorerst gestoppt

Die Talfahrt an der Wall Street ist vorerst beendet. Die US-Börsen gaben am Dienstag zur Eröffnung nur kurzfristig weiter nach und drehten bereits nach einer Viertelstunde ins Plus. Der Dow Jones stieg gegen 15.55 Uhr um 1,11 Prozent auf 24.614,79 Punkte. In den ersten Handelsminuten war er zunächst noch um weitere 2,33 Prozent gefallen.

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Aktienmarkt - US-Börsenabsturz
greift auf Europa über

Auch die anderen wichtigen Aktienindizes in New York notierten wieder im grünen Bereich: Der breiter gefasste S&P-500 drehte ebenfalls ins Plus und notierte zuletzt um 0,89 Prozent höher bei 2.672,42 Einheiten. Der Technologieindex Nasdaq Composite stieg noch etwas stärker um 0,94 Prozent auf 7.032,81 Zähler.

Am Vortag hatte der Dow Jones 4,60 Prozent verloren, nachdem es zuvor am Freitag bereits um 2,54 Prozent abwärts gegangen war. Marktbeobachter hatten vor allem steigende Anleihenrenditen und schneller als erwartet zulegende Leitzinsen als Belastungsfaktor für die Aktienmärkte genannt.

Heftige Verluste an europäischen Börsen

Der Einbruch an den US-Aktienmärkten dürfte am Dienstag für heftige Verluste auch an den europäischen Börsen sorgen. Beim Dax deutete am Morgen vieles auf einen Kampf des Dax mit der Marke von 12 000 Punkte hin. Der Broker IG sah den deutschen Leitindex zunächst mit 12 015 Punkten um 5,30 Prozent unter dem Handelsschluss vom Montag. Damit wären sämtliche Kursgewinne seit August des vergangenen Jahres aufgezehrt.

Die New Yorker Aktienbörse hat am Montag die Talfahrt vom Wochenschluss beschleunigt und erneut tiefrot geschlossen. An der Wall Street scheinen damit die Sorgen um eine schnellere Zinswende immer mehr um zu belasten.

Dow Jones: stärkster Punkteverlust in der Geschichte

Der Dow Jones Industrial Index sackte nun Wochenstart um extreme 1.175,21 Punkte oder 4,60 Prozent auf 24.345,75 Einheiten ab. Im Verlauf musste der Dow bei seinem Tagestief mit fast 1.600 Punkten den stärksten Punkteverlust in seiner Geschichte hinnehmen. Am 26. Jänner hatte der weltbekannteste Index bei 26.616 Punkten noch ein Rekordhoch erreicht.

Der S&P-500 Index rasselte um 113,19 Punkte oder 4,10 Prozent auf 2.648,94 Zähler nach unten. Der Nasdaq Composite Index reduzierte sich um 273,42 Einheiten oder 3,78 Prozent auf 6.967,53 Zähler.

Stärkste Tagesverluste seit Juni 2016

Bereits am Freitag hatte die Wall Street wegen weiter steigenden Anleiherenditen und mit Sorgen vor weiter anziehenden Zinsen die stärksten Tagesverluste seit Juni 2016 hinnehmen müssen.

Aktuelle Konjunkturdaten deuten auf eine weiterhin robuste Dynamik der US-Wirtschaft hin, wecken zugleich aber auch Befürchtungen. Womöglich könnten die allgemein starken Wirtschaftsdaten die US-Notenbank (Fed) zu mehr als bisher drei erwarteten Zinsschritten in diesem Jahr bewegen, hieß es von Expertenseite.

Wachstumseinbrüche zum Wochenstart

Zum Wochenstart mussten alle 30 im Dow Jones vertretenen Werte Kursverluste von mindesten zwei Prozent hinnehmen. Etwa fünfprozentige Kurseinbrüche gab es bei 3M, ExxonMobil, Procter & Gamle und UnitedHealth zu sehen.


Unternehmenssseitig sorgte auch Wells Fargo für Aufsehen, nachdem die US-Notenbank Fed der Bank eine Wachstumsbremse auferlegt hatte. Die Fed schreibt Wells Fargo vor, dass die Bilanzsumme erst wieder über das derzeitige Niveau von 1,95 Billionen Dollar steigen darf, wenn sie Unternehmensführung und Kontrollen ausreichend verbessert. Die Aktie reagierte mit einem beachtlichen Abschlag von 9,2 Prozent.

Quartalsberichte wurden nur vereinzelt veröffentlicht. Die Aktien des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb verloren nach deutlichen Verlaufsgewinnen vier Prozent. Dennoch: Die Umsatzentwicklung im vierten Quartal wurde als stark eingestuft, auch wenn das Unternehmen wegen der US-Steuerreform im Jahresvergleich einen Verlust auswies.

»Das, was heute passiert, darf aber als Crash bezeichnet werden«

"Bisher war es eine normale Korrektur. Das, was heute passiert, darf aber als Crash bezeichnet werden", sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Viele Anleger seien in regelrechte Panik verfallen. "Das ist eine Flucht aus Aktien." Nur wenige Investoren hätten "freiwillig" verkauft, die meisten seien durch den rasanten Kursverfall regelrecht dazu gezwungen worden.

Europas Leitbörsen am Vormittag im Minus

Die Leitbörsen in Europa haben nach einem panischen Beginn des Handelstags ihre Verluste am Vormittag wieder deutlich eingedämmt. Am gestrigen Montagabend hatten der Dow Jones und der S&P-500 Index in den USA jeweils mehr als vier Prozent an Wert verloren. In Japan gab der Leitindex Nikkei-225 über 1.000 Punkte ab. Auch in Europa kam es darauf zu einem Kursverfall.

Markbeobachter geben als Grund für den Kursverfall die Angst von Anlegern vor steigenden Leitzinsen in den USA an. Bereits am Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung der Anleger kippen lassen. Das trotz boomender Wirtschaft bisher verhaltene Lohnwachstum fiel stärker als erwartet aus - das könnte auch die Inflation in Gang bringen. Das wiederum würde die Notenbank zwingen, die Leitzinsen schneller als bisher geplant zu erhöhen.

Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 1,57 Prozent oder 54,49 Punkte bei 3.424,28 Einheiten. Der deutsche DAX hatte in den ersten Handelsminuten noch über vier Prozent an Wert verloren, konnte aber danach seine Verluste spürbar eindämmen. Am Vormittag notierte er 1,84 Prozent oder 233,42 Zähler tiefer auf 12.454,07 Punkten.

In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 1,58 Prozent oder 116,06 Einheiten auf 7.218,92 Punkte. Er notierte zum Start noch fast fünf Prozent tiefer, konnte aber dann ebenfalls seine Verluste eindämmen.

Am Vormittag kamen aus Deutschland Daten zum Auftragseingang der Industrie: Der Höhenflug beim Auftragseingang hat sich im Dezember nach einem leichten Dämpfer im Vormonat wieder verstärkt fortgesetzt. Im Monatsvergleich habe der Auftragseingang um 3,8 Prozent zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden mit.

Die Serie von Wirbelstürmen im Herbst hat bei der Münchener Rück einen Großteil des Gewinns weggefegt. Weil die Orkane Harvey, Irma und Maria den weltgrößten Rückversicherer allein 2,7 Mrd. Euro kosteten, stand im vergangenen Jahr unter dem Strich nur noch ein Überschuss von 392 Mio. Euro, 85 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im DAX rangierten die Papiere der Munich Re als Schlusslicht und einem Minus von knapp 5 Prozent.

Die französische Großbank BNP Paribas hat 2017 trotz der schwachen Märkte so viel verdient wie das Jahr zuvor. Der Überschuss habe 7,8 Mrd. Euro und damit etwas mehr als 2016 betragen, teilte die Bank am Dienstag mit. BNP-Papiere zeigten in Paris ein Minus von 1,21 Prozent.

Gestiegene Ölpreise haben dem Ölkonzern BP im vergangenen Jahr Auftrieb gegeben. Der bereinigte Gewinn vervielfachte sich im vierten Quartal auf 2,11 Milliarden US-Dollar, wie BP am Dienstag in London mitteilte. BP-Aktien zeigten sich am Vormittag an der Börse bei minus 1,10 Prozent.

Im Euro-Stoxx-50 fielen Intesa San Paolo auf. Die Anteilsscheine der italienischen Bank konnten als einziger Aktienwert ein kleines Plus verbuchen. Sie legten um 1,43 Prozent zu.

Ausverkauf am Aktienmarkt - DAX stürzt um 3,6 Prozent ab

Nach dem Crash an der Wall Street flüchten Anleger auch aus deutschen Aktienwerten. Der DAX verlor zur Eröffnung am Dienstag 3,6 Prozent auf 12.235 Punkte. Das ist der größte Kurssturz seit eineinhalb Jahren. "Von einer Panik sind die Anleger nicht weit entfernt", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader.

»Es stellt sich nun die Frage, ob dies nur ein temporärer Stimmungswandel ist oder der Start einer größeren Korrektur.«

"Es stellt sich nun die Frage, ob dies nur ein temporärer Stimmungswandel ist oder der Start einer größeren Korrektur." Der US-Standardwerteindex Dow Jones verbuchte am Montag mit einem Minus von 4,6 Prozent seinen schwärzesten Tag seit sechseinhalb Jahren.

Analyst Dirk Gojny von der Essener National-Bank wertete die aktuellen Kursverluste als Gewinnmitnahmen, deren Deutlichkeit Anleger allerdings auf dem falschen Fuß erwischt habe. "Man hatte sich daran gewöhnt, dass sich Ausschläge in Grenzen halten." Auslöser des aktuellen Ausverkaufs seien Ängste vor einer rascheren US-Zinserhöhungen, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. "Könnte die Inflation, auf die man solange gewartet hatte, nun schneller und heftiger kommen als erwartet?"


Vor diesem Hintergrund flüchteten Anleger in "sichere Häfen" wie Staatsanleihen. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundestiteln basiert, gewann bis zu 97 Ticks auf 159,06 Punkte. Sein US-Pendant legte zeitweise 1,4 Prozent auf 147-23/32 zu. Die "Antikrisen-Währung" Gold verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 1.346 Dollar (1.081,99 Euro) je Feinunze (31,1 Gramm).

Erste-Aktienstratege: Kursrückgang bald zu Ende

Der Aktienstratege der Erste Asset Management (EAM), Peter Szopo, rechnet damit, dass der Kursrückgang an den internationalen Börsen bald zu Ende gehen wird. Dennoch werde es eine Zeit lang dauern, bis wieder die alten Höchststände erreicht werden. "Dass diese Korrektur bereits der Anfang eines längerfristigen Bärenmarktes darstellt, ist eher unwahrscheinlich."

Aktuell seien die Börsen aber sicher in einem "Risk-Off-Modus", in dem sich Investoren eher defensiv aufstellen. Wie stark und wie lange die Korrekturphase ausfallen werde, lasse sich aber nicht voraussagen, so Szopo am Dienstag in einer schriftlichen Stellungnahme.

Die Ursachen für die Turbulenzen sieht Szopo im raschen Anstieg der Anleihenrenditen zusammen mit den hohen Bewertungen an den Börsen. Das habe nun den Verkaufsdruck und Gewinnmitnahmen ausgelöst. Die Marktteilnehmer seien lange Zeit von einer geringen Volatilität "verwöhnt" gewesen. Auch könnten computergestützte Algorithmen die Marktturbulenzen verstärkt haben.

Das wirtschaftliche Umfeld habe sich nicht wirklich geändert, die fundamentale Verfassung der globalen Wirtschaft sei nach wie vor gut. Was zu Ende gehe, sei die Kombination einer Wachstumsbeschleunigung mit geringer Inflation und ultraniedrigen Zinsen. "Das gesamtwirtschaftliche und wirtschaftspolitische Umfeld geht in Richtung Normalisierung", so Szopo.

"Ich glaube, dass die Reaktion der Märkte auf diesen Regimewechsel übertrieben ist und wir im weiteren Jahresverlauf wieder Unterstützung für Aktien sehen werden", so der Aktienstratege der Erste Asset Management.

Asiatische Leitbörse angegriffen

Der massive Kurseinbruch an der Wall Street hat auch die asiatische Leitbörse in Tokio Börse in den Keller gerissen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte am Dienstag in den ersten 15 Handelsminuten um fast 1000 Punkte ab. Am Tag zuvor hatte der Dow Index-Index an der New Yorker Wall Street den bisher größten Tagesverlust verbucht.

Der Nikkei-Index reagierte darauf zum Handelsauftakt mit einem Abschlag von 914,28 Punkten oder 4,03 Prozent beim Stand von 21 767,80 Punkten. Der breit gefasste Topix verlor 73,81 Punkte oder 4,05 Prozent beim Stand von 1749,93 Punkten.

Absturz an Finanzmärkten belastet Ölpreise

Die Ölpreise sind am Dienstag gesunken. Marktbeobachter erklärten die Verluste mit einer allgemein trüben Stimmung an den internationalen Finanzmärkten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete in der Früh 66,97 US-Dollar (53,83 Euro). Das waren um 65 Cent weniger als am Vortag.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im März fiel um 63 Cent auf 63,52 Dollar.

Nach starken Verlusten an den US-Aktienbörsen herrschte in der Früh insgesamt eine Ausverkaufsstimmung, die auch den Ölmarkt mit nach unten zog. Allerdings hielt sich der Rückgang der Ölpreise im Vergleich zur Talfahrt an führenden Aktienbörsen in Grenzen.

Am Ölmarkt bleibt die Entwicklung der Fördermenge in den USA im Fokus der Anleger. Marktteilnehmer sorgen sich, dass die rekordhohe amerikanische Ölproduktion den Bemühungen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) um ein Ende des Überangebots entgegenwirkt. Am Abend werden neue Daten zur Entwicklung der US-Ölreserven des Interessenverbands American Petroleum Institute (API) erwartet. Kennzahlen zu den amerikanischen Lagerbeständen hatten zuletzt mehrfach die Preise am Ölmarkt bewegt.

Analysten sehen notwendige Korrektur nach Aufschwung

"Beim gestrigen Absturz der New Yorker Börse um 4,60 Prozent von einem Crash zu sprechen ist übertrieben, wenn vorher der Börsenindex Dow Jones 40 Prozent nach oben rennt", so RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek am Dienstag zur APA. "Das ist einfach eine notwendige Korrektur", so auch Friedrich Mostböck, Chefanalysten der Erste Group. "Es könnte jetzt schon noch eine Zeit lang nach unten gehen."

»Beim gestrigen Absturz der New Yorker Börse um 4,60 Prozent von einem Crash zu sprechen ist übertrieben, wenn vorher der Börsenindex Dow Jones 40 Prozent nach oben rennt«

"Die höchsten Tagesverluste sind in Korrekturphasen, nicht bei Abwärtstrends", so Brezinschek. Er will lieber vom "Beginn einer volatilen Seitwärtsbewegung" sprechen. "Noch muss man nicht die Alarmglocken läuten, dass man sich am Aktienmarkt warm anziehen muss." Die entscheidende Frage stelle sich am Rentenmarkt. Dort sieht Brezinschek eher eine Crash-Gefahr. "Dort findet eine signifikante Korrektur statt". Sollten die zehnjährigen US-Renditen die 3-Prozent-Marke nach oben knacken, müsste man sich auf eine längere Korrekturphase einstellen. "Jetzt kommt die Normalisierung auf der Zinsseite, die Normalisierung auf den Aktienmärkten folgt", so Brezinschek.

Auch Mostböck sieht die Hauptursache für die Kurseinbrüche in der in den USA bevorstehenden Zinswende. Diese Zinswende komme nicht von ungefähr, sondern sei eine Kombination aus dem erreichten Vollbeschäftigungsziel und beginnender Lohnwachstumssteigerung, was zu Inflationsraten von über 2 Prozent in diesem und im kommenden Jahr führen könnte, so Brezinschek. Jetzt dürfte es in den USA in diesem Jahr statt drei vier Zinserhöhungen geben.

Auf dem Börsenparkett sieht Brezinschek noch keinen Bärenmarkt heranziehen. Davon könne man erst bei Einbrüchen von 20 oder mehr Prozent sprechen, wie etwa 1987: "Das war ein Crash, mit minus 23 Prozent!". Kurseinbrüche von 10 bis 15 Prozent werde man in diesem Jahr aber wohl öfter sehen. Auch Mostböck rechnet schon länger für heuer mit höheren Volatilitäten. Genau das sei jetzt passiert. "Noch ist kein Boden gefunden, es kann schon noch eine Zeit lang nach unten gehen", meint Mostböck. Von einem Einstiegsniveau würde er daher noch nicht sprechen. Anleger sollten erst abwarten, bis sich das Niveau wieder halbwegs stabilisiert habe.

Günstiger schätzt Mostböck die Aktienmarktentwicklung in Europa ein. Europa habe einen anderen Konjunktur- und Zinszyklus, die Unternehmensbewertungen seien weniger hoch als in den USA. "Europa sollte sich relativ eigentlich besser entwickeln und in Summe gesehen weniger verlieren", so Mostböck. In Europa sei auch noch die lockere Geldpolitik relevant, die in den USA schon vorbei sei. Insgesamt sei das aber schwer einzuschätzen, weil die USA eine Leitfunktion hätten.

Dass Europa bei der Korrektur mitmache, sei eigentlich paradox, meint Brezinschek, weil Europa die letzte Aufwärtsentwicklung nicht mitgemacht habe. Europa sei vergleichsweise bei den Unternehmensbewertungen und Konjunkturzyklus in einer besseren Balance.

Nach dem kontinuierlichen Anstieg seit Mitte 2016 erwartet Brezinschek für den US-Aktienmarkt heuer eine "breite Seitwärtsbewegung" mit starken Kursschwankungen. "Einen Abwärtstrend halte ich für wenig wahrscheinlich, weil die Wirtschaftsindikatoren nach wie vor auf eine markante Aufwärtsbewegung hindeuten", so Brezinschek. Gewinnwachstum und Gewinnmoment hätten noch nicht den Gipfel erreicht, auch aufgrund der US-Steuerreform. Das seien noch keine Zutaten, die einen Bärenmarkt auslösten. Eine schwächere Konjunkturdynamik werde es frühestens 2019 geben.

Ein langfristiger Abwärtstrend zeichnet sich laut Brezinschek dadurch aus, das es stetige kleinere Kursverluste gebe und dann bei Anlegern Ernüchterung und Enttäuschung eintritt: "Jetzt schmeiß' ich meine Aktien auf den Markt."

Über den weiteren Börsenverlauf in diesem Jahr werden im April die ersten Quartalsergebnisse Aufschluss geben, meint Brezinschek. "Es kommt schon auf das Gewinnwachstum in den ersten Monaten an."

"Es ist gut, wenn zittrige Hände raus gehen", kommentierte Brezinschek das heutige Startminus von 5,4 Prozent beim ATX der Wiener Börse. Es sei gut, wenn Trendfolgeprogramme sich aus dem Markt verabschieden. Den nicht Aktien affinen Österreichern rät der RBI-Chefanalyst, sich wieder langsam dem Thema Aktien zu widmen. Auf zehnjährigen Anlagehorizont würden sich vielleicht wieder Chancen bieten. "Jetzt ist es noch zu früh, dazu sollte man sich Zeit nehmen", so Brezinschek.

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