So teuer ist
Österreich geworden

Jetzt ist es amtlich: Österreich gehört im Euroraum eindeutig zu den teuren Pflastern. Dafür verantwortlich sind in letzter Zeit insbesondere Dienstleistungen rund ums Wohnen sowie Ausgaben in Restaurants und Hotels. Verglichen mit dem Rest der Eurozone geben die Österreicher viel Geld für Wirtshausbesuche aus.

von Preistreiber - So teuer ist
Österreich geworden © Bild: iStockphoto.com

Auch nach nationaler Betrachtung (VPI) zählten höhere Preise beim Wirten, in Restaurants und Hotels (+3,1 Prozent) zu einem wesentlicher Preistreiber im abgelaufenen Jahr. Im Schnitt hat sich das Leben in Österreich um 2,0 Prozent verteuert. Mit dafür verantwortlich ist auch der Tourismus. "Ginge es unserer Tourismuswirtschaft nicht so gut, wären solche Preissteigerungen in den Restaurants nicht durchsetzbar", sagte der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer, am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz zur Inflation.

In Österreich hätten aber Ausgaben für Bewirtung ein deutlich höheres Gewicht als in anderen Ländern, so Pesendorfer. Je höher die Gewichtung ist, desto höher der Einfluss auf die Inflation. "Die Menschen essen mehr auswärts als früher", sagte der Statistik-Chef. So hat sich Wein im Restaurant im Vorjahr im Schnitt um 4,6 Prozent verteuert, ein kleiner Brauner wurde um 3,3 Prozent teurer, und für ein Schnitzel mussten Verbraucher um 3,7 Prozent mehr bezahlen als im Jahr 2017.

Wohnen teurer, Reisen billiger

Die stärksten Preistreiber im Vorjahr waren abgesehen von Bewirtungsdienstleistungen merkbare Teuerungen bei den Mieten (+3,7 Prozent), den Treibstoffen (+9 Prozent) und Heizöl (+16,7 Prozent). Diesel verteuerte sich um mehr als 10 Prozent, Super um über 7 Prozent.

Reisefreudige Österreicher kamen im vergangenen Jahr hingegen gut davon: Pauschalreisen (-6,2 Prozent), Städteflüge (-24,2 Prozent) sowie Flugtickets allgemein (-4,7 Prozent) wurden 2018 deutlich billiger und zählten zu den stärksten Preisdämpfern. Auch Telefondienstleistungen und -geräte wurden im Schnitt um 3,1 Prozent günstiger.

Lebensmittel keine Preistreiber mehr

Eine Beruhigung gab es bei Nahrungsmitteln. Nach hohen Preissteigerungen im Jahr 2017 zählten Lebensmittel im vergangenen Jahr nicht zu den Preistreibern, sagte Pesendorfer. Auch im Jahresverlauf 2018 hat sich der Preisauftrieb abgeschwächt. Dennoch stiegen die Preise für Öle und Fette im Gesamtjahr 2018 um 6,3 Prozent, Butter verteuerte sich um 11,7 Prozent. Milch, Käse und Eier wurden im Vergleich zu 2017 um 2,5 Prozent teurer, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,8 Prozent. Fisch und Fleisch verteuerten sich um 1,5 Prozent. Spürbar teurer wurde auch Gouda (3,6 Prozent) und Fruchtjoghurt (3,4 Prozent). Günstiger wurden unter anderem Tomaten (-3,4 Prozent), Putenbrustfleisch (-0,9 Prozent) und Vollmilchschokolade (-0,8 Prozent).

Für den täglichen Einkauf (Mikrowarenkorb) mussten Verbraucher im Vorjahr durchschnittlich um 2,6 Prozent mehr bezahlen. Der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) verteuerte sich aufgrund höherer Spritpreise um 4,2 Prozent.

Im Jahresverlauf hat der Preisauftrieb bei Treibstoffen, Heizöl und Nahrungsmitteln nachgelassen, weshalb die Dezember-Inflation mit 1,9 Prozent auch unter der Jahresinflation lag.

Supermärkte liefern bald Scannerdaten

In Zukunft kann die Statistik die Preisentwicklungen im Lebensmittelhandel noch genauer abbilden. Heute sei die Verbraucherpreisindex-Verordnung, die der Statistik erlauben soll, auf die Scannerdaten der großen Supermarktketten zugreifen zu können, in Begutachtung geschickt worden. "Wir hoffen, dass Ende Februar der Erlass und die Veröffentlichung folgen", sagte Pesendorfer.

Derzeit erfasst die Statistik tageweise Rabatte, 25-Prozent-Rabatt-Pickerln oder Preisunterschiede, die für Kundenkartenbesitzer gelten, nicht. Der Zugriff auf die Scannerdaten von Rewe, Spar, Hofer & Co. würde eine "signifikante methodische Änderung" bringen, sagte Ingolf Böttcher von der Direktion Volkswirtschaft der Statistik Austria. Böttcher räumte aber eine zweijährige Einarbeitungsphase ein, am Anfang müsse man zur Kontrolle parallel auch nach der derzeitigen Methode erheben. Für kleine Geschäfte soll es keine Verpflichtung zur Lieferung der Daten geben. Geplant ist ein Abdeckungsgrad von 85 Prozent des Umsatzes.

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Das ist das Verbrechen des Euro!!!Lauter Gauner und Lügner!

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