So sieht ein Arbeitstag
in heimischen Büros aus

"Office Report 2017" nimmt den Büroalltag in Österreich unter die Lupe

Wie viel arbeiten Österreichs Angestellte? Was sind die größten Stressfaktoren? Und wie sieht die heimische Pausenkultur aus? Die Studie "Office Report 2017" hat analysiert, wie ein typischer Arbeitstag in heimischen Büros abläuft.

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Studie - So sieht ein Arbeitstag
in heimischen Büros aus

Durchgeführt wurde die Studie vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut "Marketagent.com" in Kooperation mit dem Onlineportal "karriere.at", dem Wirtschaftsförderungsinstitut (Wifi) der Wirtschaftskammer und dem Büromöbelhersteller "Bene". Dabei sind Österreichs Angestellte von in der Früh bis zum Feierabend begleitet worden. Insgesamt haben 2.150 Personen zwischen 20 und 65 Jahren an der Studie teilgenommen, wobei rund 85 Prozent Vollzeit arbeiten.

Analysiert wurde unter anderem wie viel die Büroangestellten arbeiten, wann sie beginnen, was sie nervt und welcher Wochentag als Arbeitstag am beliebtesten ist. 10 wichtige Fakten zum typischen Arbeitstag:

1. Wie viele arbeiten noch vor dem Arbeitsbeginn?

Immerhin 34 Prozent - also rund ein Drittel - gaben an, dass sie noch vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn beziehungsweise vor der Ankunft im Büro etwas für die Arbeit erledigen. Am häufigsten arbeiten jene schon vorab, die mit einer hohen Arbeitsauslastung zu kämpfen haben oder in einer Führungsposition tätig sind. Die Zeit die dafür aufgewendet wird, beträgt im Mittel 15 Minuten.

2. Wie groß ist die Vorfreude auf den Arbeitstag?

Rund ein Drittel der Befragten haben sich auf den Tag im Büro gefreut (Antworten "sehr gefreut" beziehungsweise "eher gefreut"). Vor allem Teilzeitbeschäftigte begrüßen laut Studie die Abwechslung und blicken dem Arbeitstag mit Vorfreude entgegen (42,1 Prozent).

3. Typischerweise erfolgt der Weg ins Büro ...

... mit dem Auto (59,5 Prozent), gefolgt von öffentlichen Verkehrsmitteln wie U-Bahn, Bus oder Bahn (30 Prozent). Zu Fuß gehen immerhin 12,8 Prozent, mit dem Fahrrad fahren 3,8 Prozent ins Büro. Der Rest fährt Motorrad und Moped oder benutzt sonstige Transportmittel.

4. Wann und wie beginnt der Arbeitstag?

In den Arbeitstag gestartet wird im Mittel um 07:40 Uhr: Im Büro angekommen, werden als erstes der PC hochgefahren (69,6 Prozent) und E-Mails gelesen und beantwortet (58,7 Prozent). Danach führt für ein Drittel kein Weg am obligatorischen Morgen-Kaffee oder Tee und einem ersten Plausch mit den Kollegen vorbei.

Nicht mehr wegzudenken aus dem Arbeitsalltag sind mittlerweile Facebook, Whatsapp und Co. Im Durchschnitt verbringen die heimischen Angestellten während eines Arbeitstages 10 Minuten auf Social Media Plattformen, 13 Minuten mit dem Lesen oder Schreiben von SMS und sie greifen rund 6 Minuten für private Gespräche zum Hörer.

5. Wie stressig ist der Berufsalltag?

6 von 10 Befragten sind während ihres Arbeitstages stark ausgelastet und rund die Hälfte davon leidet unter Stress, der vorwiegend durch Zeitdruck (14,2 Prozent), unfreundliche Kunden (7,2 Prozent) und viele Telefonate (6,9 Prozent) ausgelöst wird. Dennoch erledigen die Arbeitnehmer unseres Landes im Schnitt täglich 83 Prozent jener Aufgaben, die sie sich vorgenommen haben und beweisen damit ein gutes Zeitmanagement. Ein Blick auf die Leistungskurve zeigt, dass wir am Vormittag nicht nur am konzentriertesten, sondern auch am produktivsten und kreativsten sind. Und das mündet in Erfolg. So dürfen sich 56 Prozent im Laufe ihres Arbeitstages zumindest über ein Erfolgserlebnis freuen.

17,4 Prozent sind im Laufe ihres Arbeitstages in Bezug auf berufliche Angelegenheiten verzweifelt. Auf die Frage nach dem gestrigen Arbeitstag, kam bei 11,6 Prozent sogar der Gedanke an eine Kündigung auf. Als wenig förderlich erweist sich hier vor allem die Kombination aus einem hohen Stresslevel, einer negativen Work-Life-Balance sowie einer kurzen Betriebszugehörigkeit.

6. Worüber sich die Angestellten am meisten ärgern?

6 von 10 der heimischen Angestellten haben sich laut Studie im Laufe ihres Arbeitstages zumindest ein wenig geärgert. Hauptgrund für den Unmut ist vordergründig aber nicht der Vorgesetzte, sondern es sind die lieben Kollegen, über deren Faulheit und Unfreundlichkeit wir uns am meisten ärgern (32,3 Prozent). Alles in allem empfindet dennoch mehr als die Hälfte ihre beruflichen Kontakte als erfreulich und auch die Atmosphäre im Büro wird mehrheitlich positiv eingeschätzt (71,8 Prozent).

7. Die Pausenzeit wird am liebsten mit ...

mit den Kollegen verbracht (58,6 Prozent). 3 von 10 machen lieber alleine eine Verschnaufpause – im Schnitt übrigens für 36 Minuten. Dennoch entgeht auch ihnen der neueste Klatsch und Tratsch im Büro nicht und je größer das Unternehmen, umso mehr gibt es zu erzählen. Mehr als die Hälfte (54,5 Prozent) sind dabei, wenn über die neuesten Geschichten geplaudert wird. Dies geschieht weniger wie vermutet in den Pausen (18,7 Prozent), sondern direkt am Arbeitsplatz (31,0 Prozent).

8. Der beliebteste Tag der Arbeitswoche ist ...

... der Freitag. Die Studie zeigt, dass die Stimmungskurve - aus unerfindlichen Gründen - an Freitagen in Österreichs Büros nach oben geht.

9. Für wie sinnvoll wird die vollbrachte Arbeit gehalten?

8 von 10 Befragten haben das Gefühl mit ihrer Arbeit etwas zu erreichen. Dennoch äußert mehr als jeder Dritte den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung. "Die Bereitschaft und das Interesse an fachlichen und persönlichkeitsbildenden Weiterbildungen teilzunehmen ist hoch. Vor allem die junge Generation ist bereit, sich auf dem Weg zu ihrem Traumberuf der ein oder anderen beruflichen Veränderung zu stellen", sagt Christian Faymann, Leiter des Wifi Österreich Bildungsmanagement.

10. Wann endet der Arbeitstag?

Im Mittel gehen um 16:29 Uhr in Österreichs Büros schön langsam die Lichter aus, wobei das für ein Viertel der Beschäftigten noch nicht das Ende des Arbeitstages bedeutet. Vor allem E-Mails sind für so manch einen heutzutage auch nach Büroschluss ständige Begleiter, insbesondere für Führungskräfte. Dauerhafter Gefährte ist unter der Woche auch die Müdigkeit.

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