SPEZIAL: ABSCHIED VOM SCHILLING

Die Post lässt aufhorchen: Schilling-Telefonwertkarten sollen noch bis Ende 2006 ganz normal funktionieren! Und obwohl sie nicht dazu verpflichtet sind, zeigen sich Österreichs Banken zum größten Teil kundenfreundlich. Sie erlauben - zumindest ihren eigenen Kunden - über die Frist hinaus die kostenlose Einzahlung von Schilling-Beträgen auf Euro-Konten.

SPEZIAL: ABSCHIED VOM SCHILLING

Telefonwertkarten der Telekom Austria (TA) mit Schilling-Beträgen sind noch bis Ende 2006 gültig und können weiterhin bei den rund 10.000 Wertkartentelefonen in ganz Österreich verwendet werden, teilt die TA heute, Dienstag, mit. Damit komme es auch nach dem offiziellen Aus für den Schilling per 28. Februar 2002 für die Besitzer von Telefonwertkarten zu keinerlei Einschränkungen. Ein Umtausch von Schilling-Telefonwertkarten in "Euro-Telefonwertkarten" sei nicht notwendig.

Bei der Verwendung einer Schilling-Telefonwertkarte erfolge die Guthabensanzeige an den Wertkartentelefonen sowie die Abbuchung vom Guthaben weiter in Schilling. Das Wertkartentelefon rechne dann den Tarifimpulswert von Euro in Schilling um. Die Schilling-Telefonwertkarte könne somit ohne jeglichen zusätzlichen Aufwand für den Kunden bis Ende 2006 wie eine neue Euro-Telefonwertkarte verwendet werden.

Bei den Euro-Telefonwertkarten erfolge die Anzeige des Guthabens an den Wertkartentelefonen in Cent bzw. in Euro. Euro-Telefonwertkarten sind zum Nominalwert von 3,64 Euro zum Verkaufspreis von 3,60 Euro (49,50 S) und zum Nominalwert von 7,28 Euro zum Verkaufspreis von 6,90 Euro erhältlich.

Banken zeigen sich kulant beim Schilling-Wechseln
Sobald der Euro ab Freitag alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel in Österreich ist, sind die Geschäftsbanken nicht mehr verpflichtet, alte Schilling-Barbestände gratis in Euro zu tauschen. Gebührenfrei wechselt danach für alle Zeit die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) in österreichweit 8 Zweigstellen. Ob andere Banken nach dem 1. März noch kostenlos Schilling zum Wechsel entgegen nehmen, obliegt den Instituten selbst.

In der Bank Austria/CA-Gruppe trennt man da ab 1. März zwischen Lauf- und Stammkundschaft. Für die eigenen Kunden werde man die Frist um einen Monat verlängern. Demnach werde es noch den ganzen März möglich sein, restliche Schillingbestände kostenlos auf das Konto einzuzahlen. Andere Euro-Vorgängerwährungen (z.B. DM) werden eigene Kunden noch zu den üblichen Spesensätzen auf Euro tauschen können.

Die Erste Bank verlangt bis zum 3. April von der Bankkundschaft nichts, wenn Schillingbestände aufs Konto einbezahlt werden. Wer Cash wechseln, also Euro auf die Hand will, kann dies bei der Erste-Gruppe noch bis 5. März gebührenfrei tun, danach würde dafür der normale Valutenwechselsatz verrechnet.

Bei den Volksbanken schickt man Kunden, die noch letzte Schillinge gratis wechseln wollen, ebenfalls nicht gleich zur Notenbank. Für den Umtausch ATS auf Euro-Bargeld und Schilling-Einzahlungen aufs Konto wird die Volksbank Wien von Eigenkunden bis auf weiteres nach wie vor keine Gebühren verlangen.

BAWAG wechselt noch bis Ende Juni!
Einmal mehr zeigt sich die BAWAG besonders kulant. Auf BAWAG-Konten können restliche Schilling-Bestände nach dem 28. Februar bis zum 30. Juni 2002 kostenlos eingezahlt werden, womit laut Banksprecher Dieter Pietschmann auch in der BAWAG eine "Eigenkundenregelung" gewählt wurde. Beim Bargeld-Umtausch macht die BAWAG keinen Unterschied zwischen Eigen- und Fremdkunden: Wer restliche Schillinge in Euro-Bargeld wechseln will, zahlt dafür ab 1. März als Gebühr 1 Prozent vom Betrag.