Ski alpin: St. Anton und ÖSV wollen weiterhin Weltcup am Arlberg

Alpinchef Pum: "St. Anton gehört in den Weltcup" PLUS: Alle Weltcupstände und die Sieger des Winters!

Die Weltcup-Rennen am Wochenende in St. Anton waren auf Grund des Termins mitten in der Winterhochsaison im Vorfeld schwer umstritten gewesen. Dennoch wurde das Event am Arlberg zu einem großen Fest mit 34.000 Zuschauern, der WM-Ort durfte sich als echter Sieger fühlen. Wann St. Anton das nächste Mal Weltcup-Rennen veranstalten wird, ist allerdings weiter ungewiss. "Es wäre schade, wenn so ein Rennen aus dem Weltcup verschwinden würde, nur weil zwei, drei Leute in St. Anton es nicht wollen. St. Anton gehört in den Weltcup", betonte ÖSV-Alpinchef Hans Pum nach der spektakulären Abfahrt am Samstag.

Auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel will St. Anton weiterhin im Kalender sehen. "Wir müssen daraus nur noch so ein Event wie die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel machen. Dann profitieren alle. Der Skisport, der Tourismus und die Gemeinde", weiß Schröcksnadel. Und die rot-weiß-rote Skilegende Karl Schranz, Chef des Arlberger Skiclubs, glaubt, dass nun der Widerstand im Ort gebrochen ist: "Wir werden dranbleiben. Jetzt kann niemand mehr in St. Anton gegen Weltcup-Rennen sein." Der noch inoffizielle FIS-Kalender sieht jedoch zumindest für kommende Saison keine Rennen in St. Anton vor.

Nicht unbedingt in der Hochsaison
Tourismus-Direktor Heinrich Wagner stellte klar, dass der Ort dem Weltcup gegenüber positiv gestimmt ist. "Wir heißen den Weltcup in St. Anton willkommen. Es stellt sich nur die Frage, ob es unbedingt in der Hochsaison sein muss. Und ob es unbedingt eine Abfahrt vom Kapall, unserem wichtigsten Berg, sein muss." Wagner bot folgende Möglichkeiten an: "Abfahrt und Super G im Dezember bzw. Slalom und Riesentorlauf zu jedem anderen Zeitpunkt."

"Skiing returns home"
Das Wochenende stand unter dem Motto "Skiing returns home" - eine Anspielung auf die WM 2001, als St. Anton passend zum 100-Jahr-Jubiläum des ältesten Skiclubs der Welt die Titelkämpfe veranstalten durfte. Ein Event, von dem der Ort ungemein profitiert hat, wie sich auch ein paar Jahre später noch zeigt. "Es gibt wahrscheinlich keinen einzigen Ort, der von einer WM so nachhaltig profitiert hat wie St. Anton", meinte Joe Schmid, der vor drei Jahren Generalsekretär der Weltmeisterschaften war.

21 Millionen Euro investiert
Um 140 Millionen Euro wurden die Bahnstrecke, die bis 2001 den Ort rund dreizehn Stunden täglich geteilt hatte, und der Bahnhof verlegt. Die Bergbahnen investierten rund 21 Millionen Euro in neue Liftanlagen und Pisten, mit der "Arlberg-Well.Com-Halle" bekam St. Anton auch ein Kongresszentrum.

(apa/red)