Ö: Kein Geld für Luft

Heimische Autofahrer können aufatmen - Reifenaufpumpen bleibt kostenlos

In Deutschland erleben viele Autofahrer derzeit ihr blaues Wunder: Der Konzern „Shell“ hat einen Feldversuch, einen Euro für das Reifenaufpumpen zu verlangen, von 20 auf inzwischen 120 Tankstellen ausgedehnt. An eine Einführung in Österreich sei aber vorerst nicht gedacht, beruhigt „Shell Österreich“-Pressesprecherin Julia Gmeiner. Auch Mag. Alexander Piekniczek vom Fachverband der Tankstellenunternehmungen in der Wirtschaftskammer, kann beruhigen. „So lange wir nicht aus Notwehr dazu gezwungen sind, kommt das in Österreich nicht“.

von Shell Tankstelle- Stockbild. © Bild: Corbis

Die Aufregung löste ein Feldversuch von „Shell“ in Deutschland aus. Der Konzern führte an 120 seiner Tankstellen digitale Messgeräte mit Münzzählern ein, die einheitlich für fünf Minuten Verwendung einen Euro verrechnen. Bisher war das Reifenaufpumpen in Deutschland, wie auch in Österreich gratis. Frau Gmeiner von „Shell Österreich“ teilte gegenüber NEWS.AT mit, dass es sich lediglich um einen Feldversuch handle. Von den mehr als 2200 Tankstellen in Österreich seien lediglich 120 betroffen. Frühestens Mitte des Jahres werde Bilanz gezogen und dann entschieden, ob der Feldversuch ausgeweitet werde.

Von einer Einführung in Österreich sei ihr hingegen nichts bekannt. „Die Reaktionen unser Kunden und der Tankstellenpächter in Deutschland auf die neuen, digitalen Messgeräte ist überwiegend positiv. Für Österreich kann ich natürlich nichts ausschließen, geplant ist aber nichts.“

„In Österreich nicht geplant“

Auch der Geschäftsführer des Fachverbandes, der Tankstellenunternehmungen, in der Wirtschaftskammer Österreich, kann die Autofahrer beruhigen. „Ich kann eindeutig sagen, dass das derzeit überhaupt nicht geplant ist. Weder die großen Konzerne, noch die kleinen Anbieter planen derartiges. Die einzige Ausnahme sehe ich, wenn die Autofahrer irgendwann anfangen nur mehr bei Automatentankstellen zu tanken und bei uns nur noch die Gratis-Services in Anspruch nehmen. Dann müssten wir zur Notwehr greifen, aber davon kann aktuell überhaupt nicht die Rede sein.“

Eine Einschränkung machte der Fachverband aber doch. Sollte ein Konzern beschließen, europaweit seine Strategie in Bezug auf die Gratis-Services zu überdenken, dann könnte davon natürlich auch Österreich betroffen sein. Vorerst müssen sich die Autofahrer in Österreich jedenfalls keine Sorgen um die Luft machen, das Benzin ist ja den Meisten schon teuer genug.

Kommentare

Nudlsupp melden

So wird die Wertschöpfungskette geschlossen. Das nächste sind dann wahrscheinlich Parkautomaten direkt neben der Zapfsäule, Münzautomaten für die Dieselhandschuhe, Eintrittgsgebühren beim Eingang in den Shop, und eine "administration fee" für alle Zahlungen. Und eine seperate Maut für die Tankstellengrundstücke wäre sicher auch noch eine idee,

ich denke, da werden noch einige gute ideen aufkommen, damit das Schröpfen ungeniert weiter geht. Irgendwie müssen ja all die abgesoffenen Bohrinseln gegenfinanziert werden :-)

wintersun melden

Aber geh, die massiven Umweltschäden welche durch bewusst eingegangenes Risiko aufgrund unersättlicher Gier eingegangen werden sind doch drei mal drin ;)
Wichtig ist das noch mehr Gewinn fürs eh schon zum zerreissen gestopfte Management herausspringt :-)

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@wintersun: Ich glaube ich bewerbe mich da mal. Mit solchen Ideen kann ich auch mithalten. Wenn ich genommen werden, bekommen Sie natürlich einen Gutschein für 10 mal Reifen aufpumpen :-)

wintersun melden

Das würd sicher schnittig rüberkommen wenn ich bei Ihnen gratis aufpumpen dürfte ;-)

Ganz einfach: Dort bei Shell in Deutschland und vorsorglich auch in Österreich nicht mehr tanken! Wir leben in einer freien Marktwirtschaft und ich kann mir die Tankstelle aussuchen.

Vermutlich wird es dann flächendeckend wie die Servicepauschale beim Internet kommen. Die hat auch ein früherer Staatsbetrieb erfunden. Seither telefoniere ich mit der Konkurrenz!

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Lieb, "...aus Notwehr gezwungen...".
Also wie groß ist der Anteil derer, die an einer Tankstelle nur Luft aufpumpen? Ich vermute gegen Null gehend. Und sobald einer tankt, hat er für Service bereits gezahlt.
Und für mich reiht sich 1 Euro für 5 Minuten Luft in eine lange Reihe von Dingen ein, die wieder mal unter Abzocke laufen. Und wo's darum geht, ist die Ansteckungsgefahr hoch und früher oder später werden alle anderen auch einen "Feldversuch" starten.
Und es überrascht wenig, es ist das Zeitalter des Konsums, eine Zeit in der von der Geburt bis zum Sterben, von Wasser bis zur Luft alles und jedes zur Ware wird. Aber die Wirtschaft muss ja wachsen, alles andere ist weltfremd.

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Seit 2006 fahre ich jedes Jahr 2 mal mit meinem Elektroroller zur Tankstelle den Luftdruck prüfen und auf pumpen.

Früher habe ich am Fahrrad immer Autoventile montiert, damit ich einfach an der Tankstelle aufpumpen kann.

Wenn mal in Österreich die Elektroroller so verbreietet wie in China sind, also auf die Bevölkerung umgerechnet 1 Million (in China sind es 200 Millionen), dann ist der Begriff Notwehr verständlich.

loewe52

da gibts nur eine lösung.tanke wo luft nichts kostet

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