Schwerer Brand bei De Longhi in Treviso: Verheerendes Feuer gefährdet 1.000 Jobs!

Gasflaschen explodiert: Umweltschäden befürchtet

Der schwere Brand, der das Produktionswerk des Elektrogeräteherstellers De Longhi in Treviso zerstört hat, schockt Italien. Das Feuer brach nach der Explosion von drei Gasflaschen in einem Lager aus. Sechs Personen erlitten Rauchgasvergiftungen. 1.000 Personen droht nun der Verlust des Arbeitsplatzes.

Schwerer Brand bei De Longhi in Treviso: Verheerendes Feuer gefährdet 1.000 Jobs!

Nach der Explosion entwickelte sich eine riesige Giftwolke, die sogar im 30 Kilometer entfernten Venedig sichtbar war. Der Polizeichef von Treviso, Vittorio Capocelli, riet den Bewohnern Trevisos, Fenstern und Türen geschlossen zu halten, weil die Rauchwolke Dioxin enthalte. "Wir befürchteten ein zweites Seveso, doch wir haben festgestellt, dass keine ernsthaft Gefahr für die Gesundheit besteht", sagte Capocelli. Nach Überhitzung eines Chemie-Reaktors waren in Seveso große Mengen Dioxin in die Umwelt gelangt.

Der Geruch war in mehreren Gemeinden um Treviso deutlich spürbar. Die Behörden untersagten zunächst jegliche Arbeit im Freien. Die Bewohner dürfen vorerst im Umkreis des De Longhi-Werks kein Gemüse und Obst ernten. Mehrere Familien, die im Umkreis der Fabrik wohnen, wurden aufgerufen, ihre Wohnungen zu verlassen. Für sie wurden zwei Aufnahmestellen organisiert.

"Riesige Plastikmengen in der Fabrik sind vernichtet worden", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Ursachen der Explosionen, die den Brand auslösten, konnten noch nicht geklärt werden. Das Produktionswerk De Longhi, das sich drei Kilometer von Treviso entfernt befindet, zählt zu den modernsten in Europa. Das von Giuseppe De Longhi geleitete Unternehmen verfügt über sieben Produktionsstätten mit zusammen 3.400 Beschäftigten.

Die Gruppe produziert und vertreibt Produkte in vier Geschäftssparten: von mobilen Heizgeräten über Küchen- und Haushaltsgeräte bis zu Reinigungsgeräten und Bügelautomaten. De Longhi ist der größte Küchen- und Klimagerätehersteller in Europa. Seit 2001 ist das Unternehmen an der Mailänder Börse notiert. Der Brand wirkte sich sogar auf die Aktienkurse De Longhis an der Börse aus, die Mittwochnachmittag zwei Prozent ihres Wertes verloren.

Die Staatsanwaltschaft von Treviso leitete eine Untersuchung ein, um die Ursachen des Brandes zu aufzudecken. Unklar ist, warum die Brandschutzanlagen nicht funktionierten. Der Gewerkschaftsverband verlangte diesbezüglich Untersuchungen. "Es ist nicht tolerierbar, dass sich in einem Unternehmen mit tausend Mitarbeitern und giftigen Materialien ein derartiger Brand entwickelt, der nicht nur das Leben des Personals, sondern die Gesundheit der Bevölkerung von Treviso gefährdet", sagte die Gewerkschaftssprecherin Luisa Ciampi.

(apa/red)