Schneemangel drückt den Schnapskonsum:
Schlumberger trotzdem mit stabilem Umsatz

Wetter belastete Obstbrände-Gesellschaft Hämmerle Sekt-Export um 20 % gestiegen - Deutschland 30 %

Der börsenotierte Wiener Sekt- und Spirituosenhersteller Schlumberger hat nach drei Quartalen einen stabilen Umsatz und ein besseres Ergebnis als im Vergleichszeitraum des Vorjahres verbucht. Durch den Schneemangel im heurigen Winter wurden aber weniger Spirituosen konsumiert, was die Obstbrände-Gesellschaft Hämmerle belastet hat. Auch Appelt wies durch den Wegfall von Marken noch ein Umsatzminus aus.

Wie aus dem Zwischenbericht der Schlumberger AG für die ersten drei Quartale (1. April bis 31. Dezember) im Geschäftsjahr 2006/07 hervorgeht, wies das Unternehmen einen konsolidierten Außenumsatz von 155,1 Mio. Euro aus, was einem Minus von 0,7 Prozent entspricht. Das Ergebnis verbesserte sich auf 1,87 Mio. Euro, nach 1,79 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Positive Umsatzentwicklung
Betrachtet man ausschließlich das Getränkegeschäft - also ohne Hämmerle und den Nahrungsmittelhändler Appelt - verbuchte Schlumberger eine positive Umsatz- und Absatzentwicklung und ist hier laut Vorstandsvorsitzendem Gerhard Lacher in allen Bereichen stärker als der Markt gewachsen.

Hämmerle rückläufig
Hämmerle entwickelte sich auf Grund des Schneemangels und der dadurch ausbleibenden Tagestouristen in den Skizentren mit einem Minus von 2,1 Prozent leicht rückläufig. Das Umsatzminus bei Appelt von 16,7 Prozent ist wie berichtet auf den Wegfall einiger Marken, die die Kooperationspartner wieder in deren eigene Vertriebsorganisationen übernommen haben, zurückzuführen. Im Februar 2007 hat Appelt aber laut Lacher im Vergleich zum Februar 2006 erstmals wieder ein Umsatzplus verbucht.

Export um 20 % gestiegen
Besonders erfreulich sei der Export gelaufen, vor allem nach Deutschland, erläuterte Lacher die Quartalsergebnisse. So seien die Ausfuhren im Gesamtjahr (per Ende März) um rund 20 Prozent gestiegen, wobei nach Deutschland ein Plus von 30 Prozent verbucht werden konnte. "Wenn die Marke konsequent geführt wird, macht sich das bezahlt", sagte Lacher. Schlumberger habe sich im Gegensatz zum Mitbewerb in Deutschland keinem Preisdumping hingegeben. In den übrigen Exportmärkten verbuchte Schlumberger Steigerungen zwischen 5 und 10 Prozent.

Akquisitionen und Kooperationen
Einen zentralen Stellenwert bei Schlumberger nimmt nun auch Wachstum über Akquisitionen und Kooperationen ein, wie Lacher zuletzt ankündigte. Mit der Übernahme des Kärntner Spirituosenherstellers Sonnthurn - u.a. mit den Marken Gurktaler Alpenkräuter und Domschatz - im Februar 2007 sei diesbezüglich ein erster Schritt gelungen. Sonnthurn befand sich in Besitz der Familie Bittner und verbuchte zuletzt einen Umsatz von 12 Mio. Euro. Die 40 Mitarbeiter wechseln laut Lacher zu Bittner Pharma. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Wie berichtet hat Schlumberger von der Sektkellerei Wachenheim 10 Prozent an Schlumberger Stammaktien zurückgekauft, die in den kommenden Monaten breit gestreut verkauft werden sollen. Der Streubesitz bei den 150.000 Stammaktien erhöht sich dann auf 25 Prozent, 75 Prozent befinden sich in Besitz der Familie Underberg. 75.000 Vorzugsaktien sind zur Gänze in Streubesitz.

Stärker auf Herstellungsmethode hinweisen
Um sich besser von der Konkurrenz abzuheben, will Lacher künftig bei den Sektmarken Schlumberger und Goldeck noch viel stärker auf die Herstellungsmethode hinweisen und eine österreichische Herkunftsgarantie, die auf dem Etikett ersichtlich sein soll, abgeben.

Schlumberger beschäftigte in den ersten neun Monaten 249 Mitarbeiter, nach 265 im Vorjahreszeitraum. An Investitionen sind im Gesamtjahr 1,9 Mio. Euro im Bereich Abfüllung und Produktion, unter anderem in eine neue Etikettiermaschine, geflossen.

(apa/red)