Der größte Harmonikabauer der Welt

Kabarettisten De Luca und Fälbl sind den außergewöhnlichsten Berufen auf der Spur

Der letzte Sattler und der größte Harmonikabauer der Welt. Tradition und Natur werden in Kärnten großgeschrieben. News ging mit den Kabarettisten Ciro De Luca und Christoph Fälbl auf Entdeckungsreise durch das südlichste Bundesland.

von Mann spielt Ziehharmonika © Bild: iStockphoto.com

Richtig gut im Sattel: Maßarbeit für den Pferderücken

Am Ortsende von Krumpendorf inmitten von Wiesen und Wäldern liegt die kleine Werkstatt von Kurt Freimüller. Schon beim Eingang schwappt einem ein leichter Duft von Leder entgegen. Der 36-jährige ist nicht nur der jüngste, sondern auch der letzte Sattler von Kärnten. Anders wie andere traditionelle Handwerksbetriebe ist er nicht in die Fußstapfen einer Familie getreten - im Gegenteil.

Außergewöhnliche Berufe im Porträt
© Christoph Meissner

Als Sohn einer Ärztefamilie hat er als erster den Beruf des Sattelmachens ergriffen. "Mir haben immer die Natur und die Arbeit mit den Händen getaugt“, so Freimüller. Vor zwölf Jahren hat er seine eigene Werkstatt eröffnet. Fast 400 Einzelteile - vom Leder bis zur Wolle - verarbeitet er in einem Sattel. Bis zu hundert Stunden braucht er, bis ein Stück fertig ist.

Außergewöhnliche Berufe im Porträt
© Christoph Meissner

Der Harmoniker-Macher aus dem Lavanttal

Hubert von Goisern hat ihr neues Leben eingehaucht. Kult sind viele Melodien, die er sich aus dem Volksmusik-Fundus holte, und denen er mit der diatonischen Steirischen Harmonika, auch "Ziach" genannt, modernes Leben einhauchte. Wir sind nach Kärnten gereist, um bei der Herstellung einer Steirischen Harmonika dabei zu sein. Genauer gesagt nach Bad St. Leonhard, wo im Familienbetrieb Müller seit fast vierzig Jahren hochwertige Instrumente gebaut werden.

Außergewöhnliche Berufe im Porträt
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Seit damals wuchs der Betrieb zum heute weltweit größten Harmonika-Hersteller. Rund 1.200 Instrumente werden jährlich produziert und damit ein Umsatz von 2,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Hälfte der Harmonikas wird nach Deutschland, Holland, die Schweiz, Schweden, Australien und Südafrika exportiert.

Außergewöhnliche Berufe im Porträt
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Geschäftsführer Peter Müller selbst entwirft und entwickelt die Instrumente. Für den Verkauf ist Bruder Hannes verantwortlich. "Das Bauen einer Harmonika ist ein sehr vielseitiges Handwerk“, so Hannes Müller. Sie besteht aus rund 2.200 Einzelteilen, die in bis zu 90 Arbeitsstunden zusammengebaut werden. Es werden vorwiegend heimische Hölzer, wie Fichte, Esche, Erle, Ahorn, Nuss, Linde oder Zirbe verwendet. Herzstück jeder Harmonika ist aber die Stimmplatte mit den Stimmzungen.

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