Die russische "S7", die gegen Lufthansa und Air France-KLM antritt, soll dem Vernehmen nach deutlich über 600 Mio. Euro bieten, heißt es in der "Financial Times Deutschland". In ihrem Akquisitionskonzept soll "S7" mit Blick auf das EU-Recht, wonach die Effective Control an der AUA innerhalb der EU bleiben muss, den Kauf der AUA-Anteile über eine zu gründende Privatstiftung in Österreich vorschlagen. Jedoch werde in der Staatsholding ÖIAG und bei der mit der Privatisierung beauftragten Investmentbank Merrill Lynch bezweifelt, dass eine solche Stiftungslösung juristisch hält, so das Magazin. Daher gebe es einen alternativen Plan, wonach sich "S7" dauerhaft mit 49 Prozent an der AUA begnügen könnte.
"S7" plant Ausweitung nach Westeuropa
Die russische Fluggesellschaft, die aus der früheren Staatsairline JSC Sibiria hervorgegangen ist, bietet derzeit keine Verbindungen außerhalb Russlands an und bemüht sich deshalb um die AUA, die ihre Passagiere weiter nach Westeuropa und in die USA befördern könnte. Die zweitgrößte Fluglinie des Landes hinter Aeroflot gilt laut "WirtschaftsBlatt" auch dank Beratern wie dem früheren SPÖ-Innenminister Löschnak mittlerweile als harter Gegner für die Lufthansa. Nach Informationen des "Format" steht auch der bekannte Wiener Anwalt Gabriel Lansky als Rechtsberater und Lobbyist auf der Lohnliste der Russen-Airline.
Lufthansa, Air France-KLM und "S7" müssen bis 21. Oktober ein verbindliches Angebot für die AUA legen. Die ÖIAG ist mit 42,75 Prozent Kernaktionär der Austrian Airlines.
(apa/red)