Wer kriegt die Pratersauna?

Voga oder Dots? Das Rennen um die Partylocation ist noch längst nicht geschlagen

Vergangene Woche pfiffen es die Spatzen von den Dächern: Es sei fix, die Pratersauna würde den Besitzer wechseln und in die Hände von Dots-Chef Martin Ho übergehen. Nach News-Recherchen ist jetzt klar: Fix ist in der Causa noch lange nichts und von einem Verkauf sei gar nicht die Rede. Neben Ho gibt es nämlich noch einen anderen Verhandlungspartner: den Wiener Volksgarten.

von Pratersauna © Bild: Wikimedia Commons/Gugerell

Einst war die Pratersauna mehr Strizzi als hipp. Das hat sich in den vergangenen sechs Jahren gewaltig geändert. Die bisherigen Pächter Hennes Weiss und Stefan Hiess haben aus der Location im Wiener Prater einen angesagten Club gemacht, der das gesamte Areal rund um die Pratersauna für die Konkurrenz äußerst interessant werden ließ. Im März sperrte etwa Martin Ho, Besitzer der Dots-Restaurants, in direkter Nachbarschaft den Hip-Hop-Club VIE i PEE auf.

Alles unter Dach und Fach?

Seit einigen Wochen wird nun bereits hinter vorgehaltener Hand diskutiert, wie sich die Pratersauna weiterentwickeln wird. In der vergangenen Woche wurde dann medial ein Wechsel der Betreiber verlautbart: Martin Ho soll laut Standard die Location übernehmen und die Liegenschaft von der Immobiliengesellschaft Plech kaufen. Ein Sprecher habe dies bestätigt. Auch erste Pläne sickerten durch. Der Club solle demnach zwischen Jänner und März geschlossen und in dieser Zeit revitalisiert werden. Eine Senkung der Getränkepreise um etwa 15 Prozent werde von Ho ebenso geplant wie eine kulinarische Aufwertung im Tagesgeschäft. Konkrete Ansagen, die zeigten: Hier werden offenbar Nägel mit Köpfen gemacht.

Kein Verkauf geplant

News-Recherchen haben nun jedoch gezeigt: So fix, wie medial behauptet wurde, ist die Übernahme gar nicht. Die Immobiliengesellschaft Plech widersprach der Berichterstattung sehr deutlich. Nein, es gebe keine Zusage, ganz im Gegenteil. Und: es sind auch andere Interessenten im Gespräch. Die Gerüchte einer fixen Zusage entlockten Plech viel mehr ein Lachen: "Es ist noch nicht einmal ein Vorvertrag oder ein schriftliches Angebot am Tisch." Außerdem wollte man gar nichts von einem Verkauf wissen. Die Liegenschaft würde definitiv nicht den Besitzer wechseln, nur den Pächter.

Auch der Voga verhandelt

Auch wenn die Übernahme durch Martin Ho in den Medien als beschlossene Sache dargestellt wurde – er hat gewaltige Konkurrenz, und das von einer fixen Größe des Wiener Nachtlebens. Gegenüber News bestätigte der Volksgarten erstmals Gerüchte, dass es von Voga-Seite ernsthafte Gespräche rund um die Pratersauna gebe und man in Pachtverhandlungen mit Plech Immobilien stehe. Mehr möchte man vor Abschluss der Verhandlungen allerdings nicht bekannt geben.

Pokern statt feiern

Auch Martin Ho hält sich nun bedeckter, als es die vorhergehenden Medienberichte vermuten ließen. Ein offizielles Statement zum Stand der Dinge könne man zum aktuellen Zeitpunkt nicht abgeben. Von einem Rückzug oder Dementi ist man aber ebenfalls weit entfernt. Laut Hos Sprecher werden vielmehr noch Details verhandelt und in Kürze das Konzept vorgestellt. Plech Immobilien meint hingegen, dass mit einem rasend schnellen Abschluss der Verhandlungen nicht zu rechnen sei. Somit ist klar: Rund um die Pratersauna wird im Moment mehr gepokert als gefeiert.

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