ÖEHV-Teamchef Pöck gibt in Oslo sein Debüt

Kein Austro-Kanadier im Kader für Vier-Nationen-Turnier Zwei Kandidaten für Assistent-Coach in engerer Auswahl

Erstmals seit 22 Jahren steht am Wochenende ein Österreicher hauptverantwortlich an der Bande der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft. Herbert Pöck ist der erste heimische Teamchef seit Walter Znenahlik (1977-1980) und gibt beim Vier-Nationen-Turnier von Freitag bis Sonntag in Oslo sein Debüt. Der Nachfolger von Ron Kennedy bestreitet mit einem jungen Team ohne Austro-Kanadier die Testspiele gegen Weißrussland (Freitag, 16.00), Gastgeber Norwegen (Samstag, 18.30) und Polen (Sonntag, 13.00).

ÖEHV-Teamchef Pöck gibt in Oslo sein Debüt

Im Trainingslager ab Dienstag in Feldkirch bereitet Pöck sich uns sein Team auf seine erste Aufgabe vor. Der Kärntner, selbst 127-facher Teamspieler, hat in seinem ersten Kader sieben Talente ohne Länderspiel-Erfahrung einberufen und dafür auf viele Stammspieler verzichtet. Er nützt das Turnier zur Sichtung. "Ich kenne viele der jungen Spieler nicht so richtig und will mir anschauen, wie sie sich im Team machen. Die Arrivierten kennt man, ich wollte ihnen Zeit für die Regeneration in der Meisterschaftspause lassen", so Pöck.

ÖEHV-Auswahl ohne eingebürgerte Spieler
So fehlen etwa Dalpiaz, Herbert Hohenberger, Kalt, Ressmann oder Ulrich und auch Austros. Nach der verletzungsbedingten Absage von Kent Salfi (VSV) tritt eine ÖEHV-Auswahl damit zum zweiten Mal in der jüngeren Vergangenheit (so wie beim Turnier im Februar 2000 in der Schweiz) ohne eingebürgerte Spieler an. "Das ist keine neue Philosophie, nur Zufall. Salfi wäre dabei gewesen", erklärte Pöck, der vielleicht bald einen neuen Austro-Kanadier zur Verfügung hat. Der Verband klärt derzeit ab, ob der Neo-Wiener Marc Tropper, dessen Vorfahren aus der Steiermark kommen, für Österreich spielberechtigt ist. "Vom Können her habe ich nur Positives von ihm gehört", sagt der neue Teamchef.

Pöck will mit "Pensionisten" reden
Pöck will sich aber im Frühjahr auch noch einmal mit jenen Spielern unterhalten, die im Frühjahr ihre Teamkarriere für beendet erklärt haben (Wheeldon, Lavoie, Schaden, Perthaler). "Wir werden vor der WM (26. April bis 11. Mai in Finnland) noch einmal reden, dann werden wir sehen", so Pöck.

Abstieg unmöglich
Denn der Klassenerhalt bei der WM ist wie stets das große Ziel. Schafft die ÖEHV-Auswahl in Finnland die weitere Zugehörigkeit zur Elite, fährt Österreich quasi ohne Druck 2004 nach Tschechien. Dort kann Österreich nicht absteigen, da die heimische Auswahl bei der Heim-WM 2005 (Wien, Innsbruck) fix dabei ist. "Nächstes Jahr ist ein hartes Jahr, 2004 haben wir Luft und Risiko-Möglichkeiten, um für 2005 eine gute Truppe zu haben. Das Ziel dann ist das Viertelfinale", so der Plan des Teamchefs, der vorerst einen Einjahres-Vertrag mit Option hat.

Keckeis als Assistant-Coach
In Norwegen wird der schon seit Jahren zum Trainerstab gehörende Black Wings Linz-Manager Helmut Keckeis die Rolle des Assistant-Coach übernehmen, für die Zeit danach hat Pöck zwei Kandidaten als "Co" im Auge.

ÖEHV-Kader
Tor: Michael Suttnig (KAC/71 Teameinsätze), Jürgen Penker (EHC Lustenau/0), Patrick Machreich (Hyvinkään Ahmat/FIN/0)
Verteidigung: Peter Kasper (HC Innsbruck/70), Andre Lakos (Vienna Capitals/29), Hans-Jürgen Leitner (KAC/17), Robert Lukas (Black Wings Linz/32), Thomas Pfeffer (Linz/5), Johannes Reichel (KAC/0), Florian Schwitzer (Innsbruck/0), Gerhard Unterluggauer (DEG Metro Stars/GER/116)
Sturm: Thomas Auer (Lustenau/0), Christoph Brandner (Krefeld Pinguine/GER/97), Andreas Judex (Black Wings Linz/4), Roland Kaspitz (VSV/11), Thomas Koch (KAC/1), Heimo Lindner (HC Innsbruck/31), Walter Fussi (Lustenau/0), Markus Peintner (Linz/6), Raimund Divis (Feldkirch/10), Michael Pollross (Graz/0), Oliver Setzinger (Pelicans Lahti/FIN/34), Matthias Trattnig (Djurgaardens Stockholm/SWE/48), Daniel Welser (KAC/0)

Fraglich: Philipp Lukas