Nach Einstieg bei Walter Bau: Bautycoon Haselsteiner dirigiert 7-Milliarden-Imperium

"Mein Ehrgeiz ist, Nummer eins in Europa zu werden" NEWS: Alle Infos über den Global Player made in Austria

Jetzt werden die wirklich großen Baumaschinen aufgefahren. Der heimische Tycoon Hans Peter Haselsteiner katapultiert sich mit seinem Einstieg bei der deutschen Walter Bau unter die Top Five der europäischen Bau-Elite. Und steht nun mit seiner Unternehmensgruppe Bauholding Strabag endgültig am Zenit seiner Karriere.

Nach nächtelangen Verhandlungen präsentierte Haselsteiner Dienstagmittag erschöpft, aber glücklich das erfreuliche Verhandlungsergebnis: "Wir zahlen den Übernahmepreis zwar nicht aus der Portokasse, aber die Strabag hat in den letzten Jahren gut gewirtschaftet." Und legt gleich den nächsten Gang ein: "Wir haben den Ehrgeiz, die Nummer eins in Europa zu werden."

Bau-Poker
Dabei ging der Übernahme großer Teile - laut Haselsteiner die Filetstücke - der insolventen Walter Bau ein wochenlanger beinharter Übernahmepoker voraus. Der gebürtige Tiroler und spätere Wahlkärntner Haselsteiner behielt aber bis zuletzt die Nerven, setzte sich gegen die Konkurrenten Bilfinger Berger und Alpine Mayreder durch und ist nun Herr über ein 6,8-Milliarden-Umsatz-Imperium.

Die Erfolgsstory des Bautycoons ist zumindest für österreichische Verhältnisse beispiellos. Haselsteiner formte seit 1977 aus der mittelständischen Baufirma Illbau AG im Familienbesitz Zug um Zug einen Betongiganten. Als Ersten übernahm er im Zuge eines Aktientausches den lokalen Konkurrenten Soravia. Vor allem der Kauf der damals ungleich größeren Strabag 1998 und kurz darauf der ERA Bau beschleunigte den Konzern nachhaltig. Seither spielt der Expolitiker (Liberales Forum) in der europäischen Oberliga der Betonkonzerne mit.

Big Deal
Jetzt hat er mit dem Walter-Bau-Coup den nächsten großen Brocken gehoben: Neben einem Bauvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro verleibt sich der 61-Jährige auch 4.100 neue Mitarbeiter ein. Konkret erworben wurde die Walter-Bau-Tochter Dywidag Holding, die wiederum vier Teilunternehmen unter ihrem Dach vereint. Fazit: Hans Peter Haselsteiner sichert sich mit der Walter Bau nicht nur den fünften Platz in der europäischen Baulandschaft, sondern auch den strategisch wichtigen zweiten Platz in der deutschen Baubranche.

Aufstieg & Fall
Haselsteiner wird nun alles daransetzen, nicht das Schicksal des Chefs der eben in die Pleite gerutschten Walter Bau zu teilen. Ignaz Walter gerierte sich nämlich gerne als Baulöwe, der nach einem jahrzehntelangen Aufstieg immer wieder eins draufsetzen wollte. Tatsächlich konnten einige Prestigeprojekte wie die Sanierung des Berliner Olympiastadions, internationale U-Bahnen, Riesenstaudämme in Australien und Messehallen in Düsseldorf an Land gezogen werden. Zuletzt geriet die Maschinerie aber gewaltig ins Stocken, und die daraus resultierende Fokussierung auf den schrumpfenden deutschen Markt war letztlich Auslöser für die Pleite.

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