So tickt "Steirerblut"-
Star Miriam Stein

Die TV-Inspektorin lebt mit Familie in Berlin und ist Adele-Neuhauser-Fan

Als Sandra Mohr ermittelte die junge österreichische Schauspielerin Miriam Stein bereits zwei Mal in den erfolgreichen „Steirerblut“-Landkrimis nach den Romanvorlagen von Claudia Rossbacher von Wolfgang Murnberger verfilmt. Die sympathische 29-Jährige hat damit die Herzen der TV-Zuschauer erobert. Doch wer ist der Jungstar, der als Mama in Berlin lebt und aus bekanntem Hause stammt? News.at hat den bekennenden Adele-Neuhauser-Fan interviewt.

von Miriam Stein © Bild: Stefan Klueter

News.at: Es gibt bislang zwei „Steirerblut“-Fernsehfilme. Wird es weitere geben?
Miriam Stein: Ja, einer ist fix, da gibt es auch schon einen Drehtermin. Ob danach noch weitere folgen, steht noch in den Sternen.

»Ich liebe Adele und würde mich von niemandem lieber überführen lassen.«

Würden Sie gerne einmal im „Tatort“ mitspielen?
Also ich liebe Adele (Neuhauser) und würde mich von niemandem lieber überführen lassen.

Sie sind bekannt aus Fernsehfilmen. Würden Sie auch gerne fürs Kino drehen oder gar Theater spielen?
Einen Kinofilm drehe ich gerade. Theater… überlegt kurz … ja. Doch. Diese Unmittelbarkeit und das „am Stück“ spielen sind durchaus reizvoll. Andererseits bin ich oft maßlos enttäuscht, wenn ich ins Theater gehe. In Wien gibt es allerdings das Bronski & Grünberg Theater, das ist sehr cool und innovativ, da hätte ich schon mal Lust zu spielen.

Ihre Eltern sind auch im Fernsehen bzw. am Theater tätig. War das für Sie von Anfang an klar, dass Sie auch etwas in die Richtung machen möchten?
Als Kind wollte ich – wie 90 Prozent aller Mädchen – einmal Ballerina werden, dann Dachdeckerin. Aber ich hab schon relativ früh begonnen, zu spielen, hatte mit elf Jahren meine erste Hauptrolle und das hat mir so Spaß gemacht. Ich habe gemerkt, dass das nicht nur Spaß macht, sich mit der Freundin zu verkleiden, sondern dass man da auch noch Geld damit verdienen kann.

War die Bekanntheit der Eltern für Sie ein „Startvorteil“ oder war es eine Last, immer als „Tochter von…“ angesehen zu werden?
Weder noch. Früher hat mich das gestört, heute stehe ich drüber.

Wonach suchen Sie Ihre Rollen aus?
Die Geschichte muss mich interessieren und natürlich die Figur, die ich spielen soll. Außerdem kommt es auch darauf an, wer Regie führt oder sonst noch mitspielt. Es ist wichtig, einen Draht zu den anderen zu und eine gute Zeit zu haben.

Mit wem würden Sie gerne einmal drehen?
Schwer zu sagen. Mein Mann (Volker Bruch, Anm.) hat zum Beispiel gerade „Babylon Berlin“ gemacht und das sind drei ganz tolle Regisseure (Tom Tykwer, Achim von Borries und Hendrik Handloegten). In Österreich habe ich mit Wolfgang Murnberger gedreht und der ist schon sehr cool, ebenso wie Andreas Prochaska.

Sie haben Ihren Mann am Set kennengelernt. Würden Sie gerne wieder mit ihm einen Film machen?
Ja, schon. Allerdings haben wir ein Kind, da ist das mit dem gemeinsam drehen, schwieriger. Aber ja, doch, auch wenn wir es genießen, wenn jeder seine eigenen Projekte hat.

Sie sind in Wien aufgewachsen, leben aber in Berlin. Zieht es Sie zurück nach Wien?
Ich bin ja immer wieder da und das sehr gerne. Ich hab natürlich auch Freunde hier, die ich in Berlin vermisse, aber ob ich wieder da wohnen möchte, da bin ich unsicher. Vielleicht einmal für ein Jahr oder so…

»Berlin ist einfach noch größer, noch lauter, noch schmutziger als Wien.«

Was gefällt Ihnen an Berlin besser als an Wien?
Eigentlich gar nichts, es ist einfach noch größer, noch lauter, noch schmutziger als Wien. Aber ich lebe seit neun Jahren da und bin inzwischen hier zuhause. Vor allem wegen der Menschen, die mich umgeben. Eigentlich ist aber Wien schöner, finde ich, es hat eine ganz andere Kultur.

„Steirerblut“ spielt mit Provinz-Klischees. Wie oft sind Sie als in Berlin lebende Österreicherin mit Klischees konfrontiert?
Gar nicht. Den österreichischen Dialekt finden alle eher charmant. Das Problem ist eher wenn ich nach Hause komme und sich die Leute beschweren, dass ich zu hochdeutsch spreche. Aber ich passe mich schnell an, ich bin da ein Chamäleon.
Der österreichische Film ist ja hier in Deutschland auch sehr hoch angesehen. Da der österreichische ein kleinerer Markt ist, gibt es einfach weniger Projekte und die haben höhere Qualität als in Deutschland.

Wie lässt sich eine Karriere als Schauspielerin mit Kind vereinbaren?
Besser als gedacht. Wie überall im Leben ist es wichtig, Prioritäten zu haben und meine sind ganz klar: Ein Projekt muss mich schon richtig überzeugen, um mich zu kriegen.

Wie privat sind Sie? Wie sehr stört es, in der Öffentlichkeit erkannt zu werden?
Ich werde ja nicht so oft erkannt und in Deutschland läuft das auch respektvoller ab als in Österreich. Wenn dann jemand kommt und sagt: „Ich fand deinen letzten Film toll“, dann freut mich das. Ich weiß aber nicht, wie es wäre, wenn ich ständig erkannt würde. Ich glaube schon, dass es mich dann stören würde.

»Dass ich um 20.15 Uhr vor dem Fernseher sitze, das gibt es eigentlich gar nicht. «

Was sehen Sie selbst gerne im TV?
Ich sehe tatsächlich kaum TV, viel mehr schaue ich Serien via Netflix und Co. und hier vor allem die Klassiker: „House of Cards“, „Homeland“, „Big Little Lies“ oder „This is Us“ haben mir zuletzt gut gefallen. Dass ich um 20.15 Uhr vor dem Fernseher sitze, das gibt es eigentlich gar nicht. Auch Fernsehfilme schaue ich selten und wenn dann auf Empfehlung im Nachhinein in der Mediathek. Obwohl: Den letzten österreichischen „Tatort“ habe ich gesehen, weil ich die Adele so vermisst habe.

Zur Person:
Miriam Stein wurde 1988 in Wien geboren und ist die Tochter des Schweizer Fernsehmoderators Dieter Moor und der österreichischen Theaterregisseurin Marie-Louise Stein. Mit elf Jahren spielte sie die Hauptrolle in "Das Mädchen aus der Fremde" (1999). Weitere Projekte, an denen Stein mitgewirkt hat waren "Goethe!" (2010) nd "Unsere Mütter, unsere Väter" (2013). Sie lebt in Berlin und ist mit dem Schauspieler Volker Bruch liiert.