Kräftiges Wirtschaftswachstum: Im Jahr
2006 Deutschland mit nur 1,7 Prozent Defizit

Deutsche liegen damit deutlich unter EU-Vorgabe

Das kräftige Wirtschaftswachstum in Deutschland hat dafür gesorgt, dass die Defizitquote im vergangenen Jahr noch niedriger ausfiel als bisher geschätzt: Sie betrug nur 1,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Noch im Jänner hatten die Statistiker die Defizitquote des vergangenen Jahres auf 2,0 Prozent beziffert. Doch neue Daten über Steueraufkommen, Einnahmen und Ausgaben in den letzten drei Monaten 2006 sorgten für die Korrektur nach oben: Der Staat nahm den Angaben zufolge im gesamten vergangenen Jahr 7 Mrd. Euro mehr ein als noch im Jänner geschätzt.

Damit lag die Defizitquote im vergangenen Jahr erstmals seit 2001 wieder deutlich unter der EU-Höchstgrenze von drei Prozent. 2001 hatte die Quote 2,8 Prozent betragen, in den darauffolgenden Jahren lag sie stets deutlich über den im Maastrichtvertrag festgelegten drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

In Zahlen betrug das Finanzierungsdefizit des Staates im vergangenen Jahr laut den aktualisierten Daten der Statistiker rund 39,5 Mrd. Euro. Dieser Betrag ist die Differenz zwischen den Einnahmen - 1015,0 Mrd. Euro - und den Ausgaben - 1054,6 Mrd. Euro. Beim Bund betrug das Defizit 34,9 Mrd. Euro, bei den Ländern 9,7 Mrd. Euro. Die Gemeinden und die Sozialversicherung dagegen schlossen 2006 sogar mit einem Überschuss von 1,2 Mrd. Euro beziehungsweise 3,9 Mrd. Euro ab.

(apa/red)