Putin spielt mit der EU

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Kontrapunkt - Putin spielt mit der EU

Nie und nimmer wolle er Europa spalten, sagte laut ORF der russische Staatspräsident Vladimir Putin ein einem Interview mit Armin Wolf, der ihn offenbar gefragt hat, was und wie viel es mit den recht emsigen Kontakten zwischen Rechtspopulisten und Moskauer Führung auf sich habe.
In der momentanen Situation dürften bei Putin Aussage und Position übereinstimmen. Geht es doch darum, gegen Donald Trumps Strafzölle eine Einheitsfront von London über Paris und Berlin, über Moskau nach Peking und Tokio aufzubauen.

Dass er dies am Vorabend seines „Arbeitsbesuchs“ in Wien geäußert hat, wertet die Visite auf. Trotzdem darf man sich nicht darüber hinwegtäuschen, dass Putin mit Europa und der EU spielt: Er braucht sie gegen die USA, er möchte die wegen der Krim-Annexion verhängten Sanktionen loswerden und in Nahost ein Player bleiben. Das zählt im Moment, kann sich je nach Konstellation aber bald wieder ändern.

Wien, die Stadt des Iran-Deals, Österreich, Russlands liebster neutraler Staat, sind es allemal wert, über deren wahre Bedeutung hinaus weltpolitisch wichtige Statements abzugeben. Nächste Woche ist vielleicht wieder alles anders und für das Hineintreiben von Spaltklötzen sind eh die Freiheitlichen zuständig. Putin wird als wahrer Freund wieder abfliegen.

Gerfried Sperl
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