Tobias Moretti, der den Jedermann zum Hundertjahrjubiläum toll durch die Corona-Krise pilotiert, will im 101. Jahr nicht mehr auf dem Domplatz antreten. Seit das bekannt wurde, wird die Frage nach dem Nachfolger zur Priorität. News hat sich umgehört und einen äußerst engen Kandidatenkreis ermittelt.
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Immer wieder wird Philipp Hochmair, der im Vorjahr bravourös für den erkrankten Moretti einsprang, ins Spiel gebracht. Er soll Chancen haben, ebenso Iffland-Ring-Träger Jens Harzer, der in seiner Feinnervigkeit für das überformatige Kunst- und Gesellschaftsspektakel aber möglicherweise nicht zur Verfügung stünde.
So konzentriert sich das Salzburger Kulissengeflüster auf den Berliner Lars Eidinger, Jahrgang 1976, der das Zeug hätte, auch als spektakuläre Erscheinung an Legenden wie Curd Jürgens anzuschließen. Bei den Salzburger Festspielen hat er an der Seite des unvergessenen Gert Voss schon 2011 in Shakespeares "Maß für Maß" debütiert. Die Koproduktion mit der Berliner Schaubühne, inszeniert von deren Direktor Thomas Ostermeier, wurde begeistert aufgenommen.
Seit dem Kino-Erfolg "Alle anderen" an der Seite von Birgit Minichmayr ist Eidinger auch groß im Film- und Fernsehgeschäft. Mittlerweile hat er sich zu einer exzentrischen Kultfigur gewaltigen Ausmaßes stilisiert, entwirft höchstpreisige Taschen und posiert in greller Adjustierung als DJ.
Kennern aber ist er als grandioser Schauspieler und berührender Trauerredner für Gert Voss während der Abschiedszeremonie im Burgtheater in Erinnerung.
Seitens der Salzburger Festspiele gibt es keinen Kommentar.
