Infineon schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit: Standorte in Villach und Graz sind betroffen

Arbeitszeit für sechs Monate um 20 Prozent reduziert Manager ohne Urlaubsgeld und mit Gehaltskürzungen

Der angeschlagene deutsche Chipkonzern Infineon schickt 1.400 von 2.300 Mitarbeiter in Villach und Graz in Kurzarbeit. Die Arbeitszeit werde für sechs Monate um durchschnittlich 20 Prozent reduziert. Für die Tochtergesellschaften in Klagenfurt und Linz werden "kurzarbeitsäquivalente Maßnahmen" wie etwa Reduktion oder Streichung der Überstundenpauschalen ergriffen.

Infineon schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit: Standorte in Villach und Graz sind betroffen

Gleiches gelte für die noch verbliebenen Zeitarbeitskräfte und die nicht von der Kurzarbeit betroffenen Mitarbeiter in Villach und Graz. Die Manager sind von den Sparmaßnahmen ebenfalls betroffen. Sie leisten ihren Beitrag durch unbezahlten Urlaub, dessen Ausmaß sich auf bis zu 15 Prozent Gehaltskürzung belaufe, teilte Infineon Österreich mit.

Die Entscheidung zur Kurzarbeit schließe an ein Bündel von Maßnahmen an, die Infineon Austria angesichts der Halbleiter- und weltweiten Wirtschaftskrise getroffen hat. Bereits im Sommer 2008 wurde weltweit ein "Kostenoptimierungsprogramm" eingeführt. In Zuge dessen wurde der Personalstand reduziert, die Kosten bei Prozessabläufen oder im Einkauf gesenkt sowie Urlaube und Zeitsalden abgebaut. Das Angebot von Infineon Austria zur einvernehmlichen Auflösung des Arbeitsverhältnisses wurde nach Unternehmensangaben von rund 300 Mitarbeitern angenommen.

Angesichts der Krise schickte Infineon bereits Anfang Jänner beziehungsweise Februar Mitarbeiter an den deutschen Standorten Regensburg und Dresden in Kurzarbeit, in Warstein wird seit 1. März weniger gearbeitet. In München kommt die Kurzarbeit ab 1. April. An den deutschen Standorten sind insgesamt rund 10.000 Mitarbeiter von der Kurzarbeit betroffen. Weltweit beschäftigt der Chipkonzern rund 27.000 Mitarbeiter - davon 2.600 in Österreich an den Standorten in Villach, Graz, Klagenfurt und Linz.
(apa/red)