Griechenland-Urlaub bald teurer?

Steuervergünstigungen für sechs Inseln gestrichen. Was bedeutet das für Touristen?

Wer in Griechenland urlaubt, wird künftig vermutlich etwas tiefer in die Tasche greifen müssen: Athen kommt einer zentralen Forderung seiner internationalen Geldgeber nach und streicht mit 1. Oktober die Steuervergünstigungen für sechs Urlaubsinseln. Doch was genau bedeutet das für Touristen? Wird man in Zukunft zwei Mal überlegen müssen, bevor man einen Griechenland-Urlaub bucht? News.at fragte nach.

von Fakten - Griechenland-Urlaub bald teurer? © Bild: © Matjaz Boncina/Istockphoto.com

Bis dato galt auf vielen ägäischen Inseln ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von rund 16 Prozent. Verschiedene Produkte wie Grundnahrungsmittel wurden sogar mit nur 13 Prozent besteuert. Dies schmeckte den internationalen Gläubigern des von der Wirtschaftskrise geschüttelten Staates ganz und gar nicht. Immer wieder forderten sie die Aufhebung der Steuervergünstigungen. Schließlich gab Ministerpräsident Alexis Tsipras nach.

Diese Inseln sind betroffen

So werden in einem ersten Schritt die Mehrwertsteuersätze auf den Ferieninseln Santorin, Mykonos, Rhodos, Naxos, Paros und Skiathos angehoben. Mit anderen Worten: Auf diesen Inseln werden ab 1. Oktober die landesüblichen Steuersätze von bis zu 23 Prozent gelten. Damit aber nicht genug. Im Juni 2016 sowie im Jänner 2017 sollen die Mehrwertsteuersätze auf weiteren als wohlhabend geltenden Touristeninseln angehoben werden.

So wird etwa für Übernachtungen in Hotels der Mehrwertsteuersatz von sechs auf 13 Prozent erhöht. Dagegen wird für einige Grundnahrungsmittel, darunter Milch, Käse und Joghurt, die vor allem für Kinder wichtig sind, der niedrige Mehrwertsteuersatz von 13 Prozent beibehalten. Auch Bücher und Medikamente bilden Ausnahmen. Für sie sollen weiterhin verminderte Steuersätze von sechs bzw. 13 Prozent gelten.

Griechenland-Urlaub künftig deutlich teurer?

Was aber bedeutet die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für Griechenland-Urlauber? Werden sie künftig zwei Mal überlegen müssen, ob sie sich eine Griechenlandreise leisten können? Kathrin Limpel von TUI Österreich entwarnt: "Wenn Produkte teurer werden, dann werden sie natürlich auch für Touristen teurer. Doch der Preisanstieg ist nicht buchungsentscheidend. Man wird sich also nicht fragen müssen, ob man sich den Urlaub noch leisten kann."

Eine Prognose, wie viel mehr Urlaubsbudget Griechenlandreisende künftig einplanen müssen, ist derzeit nicht möglich. Laut Limpel bewegt sich der Anstieg aber im minimalen Prozentbereich. "Grundsätzlich werden sich Griechenlandreisen in der kommenden Saison auf dem Niveau von heuer bewegen", so Limpel. Der Grund: Die Nebenkosten etwa für Lebensmittel oder Souvenirs seien in Griechenland an sich schon nicht sehr hoch. Insofern brächte auch die Erhöhung der Mehrwertsteuersätze keinen eklatanten Anstieg der Kosten für Urlauber.

Wirtschaftsexperte entwarnt

Dies bestätigt auch Dr. Kurt Kinast von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in Wien. Ihm zufolge werden große Reiseveranstalter nach wie vor attraktive Packages schnüren können. Auch er schließt einen dramatischen Preisanstieg für Touristen aus. "Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von drei bis vier Prozent, viel mehr wird es nicht sein", prognostiziert Kinast. Und dies würde wohl kaum einen Touristen daran hindern, Mykonos, Rhodos und Co. zu bereisen.

Kommentare

christian95 melden

Für die Österreicher kein Problem!
Lt. Regierung gehören wir zu den reichsten Menschen weltweit. Jeder hat im Schnitt knapp € 50.000 am Konto.

christian95 melden

... und verdient im Durschnitt € 7.657,- im Monat, das sind knapp € 108.000 im Jahr.

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