Garten als Therapie

Die positiven Effekte des Gartelns

von Claudia Dungl © Bild: Matt Observe

Keine Frage, die Natur tut uns gut. Laut einer Greencare- Studie der Hochschule für Agrar-und Umweltpädagogik profitieren jene, die sich im Grünen bewegen, selbst bei kurzen Aufenthalten in der Natur mehrfach. Neben erhöhter körperlicher Aktivität und besserer motorischer Leistungsfähigkeit wirkt sich das "Grün" auch stressreduzierend und stimmungsaufhellend aus.

Besonders beachtenswert ist allerdings die Stärkung kognitiver Funktionen. Vielleicht haben Sie ja auch jemanden in der Familie, der sich immer mehr zurückzieht, "weil" er nicht mehr so mithalten kann, "weil" die Hand zittrig wird, "weil" Unsicherheit in der Schnelllebigkeit Probleme bereitet.

Gerade hier liefert das Garteln selbst auf kleiner Fläche neue Anreize und Antrieb zur Mobilisierung geistiger und körperlicher Ressourcen. Natürlich müssen die körperlichen Voraussetzungen entsprechend berücksichtigt werden. Zum Beispiel bietet ein einfaches Hochbeet selbst bei Rücken-und Gelenksproblemen Gelegenheit, etwas anzupflanzen und zu genießen. Bei jüngeren Menschen erleichtert ein Therapiegarten, über schwierige Lebenssituationen hinwegzukommen.

Einerseits ruft der Besuch des Gartens positive Emotionen hervor, andererseits bietet er je nach Bedarf Rückzugs-oder Begegnungsmöglichkeiten. Ob die vorübergehende Flucht vom Alltag oder die Möglichkeit, Kontrolle über seine eigenen Gefühle zu erlangen, der Garten hilft.

Im Übrigen gibt es an der Donauuniversität Krems für das hierfür notwendige Wissen einen eigenen Lehrgang für Gartentherapie.

Last, but not least kann ein Garten auch wieder Inhalte geben -ein Projekt mit Langzeitarbeitslosen zeigte, dass der Aspekt, etwas gedeihen zu lassen, den Teilnehmern wieder neue Perspektiven und Motivation im Leben gab. Im Rahmen der Rehabilitation, bei Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen ist Gartentherapie eine ebenso wertvolle Hilfe wie im Rahmen der Betreuung von Kindern.

Infos unter: www.donau-uni.ac.at

www.dungl.at, facebook.com/dunglwien