Sparbücher, Wertpapiere oder Bausparvertrag:
Geldanlage für Kinder

Sparbücher, Wertpapiere oder Bausparvertrag - welche Geldanlagen sind heutzutage passend für Kinder? Banken machen viele Angebote. Doch welche lohnen sich in Zeiten von Niedrigzinsen noch?

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Finanzen - Sparbücher, Wertpapiere oder Bausparvertrag:
Geldanlage für Kinder

Der Führerschein mit 18 Jahren oder die Auslandsreise nach der Matura: Kinder kosten Geld. Mit zunehmendem Alter des Nachwuchses steigen die Lebenshaltungskosten und die Ansprüche. Vor allem die Ausbildung geht richtig ins Geld. Deshalb ist es sinnvoll, von Anfang an für die eigenen Kinder vorzusorgen. Aber welche Anlageform ist die beste? Hermann Hintringer von der Raiffeisenbank Region Rohrbach in Oberösterreich gibt Tipps.

#1 Schenkt man heutzutage noch das klassische Sparbuch?

Es kommt immer darauf an, wie regelmäßig die Eltern oder Großeltern für die Kinder etwas sparen wollen. Soll es eine Art Sparschwein sein, wo nur zu besonderen Anlässen wie Geburtstag oder Taufe eingezahlt wird, lohnt sich das Sparbuch nach wie vor. Das Geld darauf ist komplett abgesichert und unterliegt keinen Kursschwankungen. Die Verzinsung ist aber die geringste aller Sparformen. Die Sparbuchzinsen bewegen sich meistens zwischen 0,01 und 0,5 Prozent, abhängig von der Laufzeit. Die Zinsen sind zwar gering, aber das Geld ist sicher.

#2 Gibt es andere, sichere Alternative für Kinder?

Wenn man regelmäßig für seinen Nachwuchs etwas ansparen möchte, bietet sich der Bausparvertrag an oder diverse Versicherungen. Beim Bausparen kann zwischen Einmalzahlung, monatlicher oder jährlicher Einlage gewählt werden. Die Verzinsung kann variabel, fix oder eine Mischung aus beidem sein. Während der Gesamtlaufzeit des Bausparvertrags ist die Einlage gebunden. Die Rendite ist meist niedriger, dafür winkt eine staatliche Bausparprämie zusätzlich zu den Zinsen. Beim Versicherungssparen ist der Ertrag derzeit auch eher gering, aber das angesparte Kapital ist garantiert. Bei sehr langen Ansparzeiträumen kann sich diese Anlageform trotzdem lohnen -etwa bei einer Laufzeit von 18 oder 24 Jahren. Allerdings kann man sich das Geld nicht vorher auszahlen lassen.

#3 Wenn ich mehr Risiko eingehen möchte, wie kann ich das Geld dann veranlagen?

Das Vermögen von Kindern wird vom Gesetzgeber als besonders schützenswert angesehen. Deshalb ist die Sicherheit des Kapitals für den Nachwuchs immer wichtiger als der Ertrag. Wenn Eltern oder Großeltern unbedingt das Risiko eingehen wollen, müssen sie das Geld auf ihren eigenen Namen anlegen. Wenn man das Geld monatlich ansparen möchte, machen Aktienfonds oder diverse Versicherungsprodukte Sinn. Der Vorteil ist natürlich, dass Eltern in diesem Fall die Chancen auf höhere Erträge haben, aber eben auch das Risiko tragen, dass am Ende weniger Geld rauskommt, als eingezahlt wurde. Das Kapital kann bei Erreichen der Volljährigkeit an das Kind in Form einer Schenkung übergeben werden.

#4 Wie sinnvoll ist es, Kindern Gold zu schenken?

Wenn die Patentante mal zur Taufe eine Goldmünze schenken will, ist das bestimmt ein nettes Geschenk. Aber langfristig gesehen macht es wenig Sinn. Irgendwann ist das Kind groß und braucht das Geld. Dann wird es die Goldmünze umtauschen. Aber Gold beinhaltet zusätzliche Risiken, nicht nur der Goldpreis ist größeren Schwankungen unterworfen, sondern der Preis ist auch vom Wechselkursrisiko zwischen Dollar und Euro abhängig, da das Edelmetall in Dollar gehandelt wird.

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der News Ausgabe Nr. 5/20

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