Strache will zur
Fußball-WM

Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache will an der Eröffnungsfeier zur Fußballweltmeisterschaft in Moskau Anfang Juni teilnehmen.

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Eröffnungsfeier - Strache will zur
Fußball-WM

Er habe eine Einladung der russischen Regierung und werde diese annehmen, sagte Strache am Mittwoch vor einer EU-Ratssitzung in Brüssel gegenüber österreichischen Journalisten.

Strache hält Teilnahme für "gescheit"

Er halte eine Teilnahme für "gescheit", 56 Staats- und Regierungschefs sollen zu der Eröffnungsfeier anreisen, so Strache. Österreich als neutrales Land trete "für eine Entkrampfung" der Beziehungen zu Russland ein. Der Vizekanzler forderte einmal mehr eine Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Moskau, welche die EU wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014 verhängt hat.

Überlegungen zu einem Boykott der Eröffnungszeremonie der Fußballweltmeisterschaft in Moskau am 14. Juni waren zunächst von Großbritannien wegen der Vergiftung des früheren Doppelagenten Sergej Skripal angestellt worden. Neben Großbritannien hatte auch Island angekündigt, dass keine Politiker des Landes zur WM nach Russland reisen werden. 60 Europaabgeordnete haben die EU-Mitgliedstaaten aufgerufen, die Fußball-WM in Russland auf politischer Ebene zu boykottieren. Auch die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Spitzenpolitiker aus aller Welt aufgefordert, der Eröffnungszeremonie fernzubleiben, um Russlands Präsident Wladimir Putin zu einem Kurswechsel in Syrien zu bewegen.

Strache betonte, Österreich habe wegen der Skripal-Affäre - im Gegensatz zu anderen EU-Staaten - keinen Botschafter aus Russland abberufen. Dies würde Österreich nur nach konkreten Hinweisen, dass Russland in die Angelegenheit involviert sei, tun. "Die sehe ich nicht", meinte Strache. Die Skripal-Affäre und Syrien seien getrennt zu behandeln. In Syrien gehe es auch um die Zurückdrängung des radikalen Islam, der offensichtlich erfolgreich gewesen sei. Russland habe hier einen "positiven Beitrag" geleistet. Bei der Ukraine stelle sich die Frage, ob die EU-Sanktionen zum Ziel geführt hätten.

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