Krimi in Casino-Szene

Tschechischer Milliardär fühlt sich von Österreichs Finanzministerium diskriminiert

In der Casino-Szene tobt aktuell ein wahrer Krimi. Der Grund: Sowohl Investoren aus Prag als auch österreichische Investoren möchten ihre Anteile aufstocken. Den Zuschlag bekam (vorübergehend) ein Konzern aus Niederösterreich. Nun gehen die Prager Investoren ihrerseits auf die Barrikaden und halten dieses Vorgehen für eine „Diskriminierung“. Hintergründe und weitere Details zu diesem Thema sollen nun erläutert werden.

Symbolbild Casino © Bild: pixabay.com/OpenClipartVectors

Unter der Überschrift "Casinos Austria: Tschechen wollen Österreich klagen" ist der Krimi schlagwortartig zusammengefasst und sieht wie folgt aus:

  • Jirí Šmejc und sein tschechischer Partner Karel Komárek halten aktuell 11,35 Prozent an den sogenannten teilstaatlichen Casinos. Ihr Ziel: Sie wollen ihre Anteile aufstocken und langfristig einen europäischen Glücksspielkonzern erschaffen. Doch die gewünschten 16,8 Prozent Anteil bekommen sie nicht.
  • Stattdessen erhält Novomatic, ein Konzern aus Niederösterreich, weitere Anteile und steigert so seine Anteile auf 40 Prozent, gesetzt den Fall der Deal wird bzw. bleibt rechtskräftig. Damit wäre Novomatic größter Anteilseigner und nicht die tschechischen Investoren.

Das Argument für die Ablehnung der tschechischen Investoren laute, die Casinos sollen langfristig in österreichischer Hand bleiben. Zudem befürchte man langwierige Rechtsstreitigkeiten, die vermieden werden sollen. Doch genau das kommt in den Augen der tschechischen Investoren einer Diskriminierung gleich.

Rückblick: Was ist im Vorfeld geschehen?

Bereits die ersten 11,35 Prozent hatten für Aufsehen gesorgt, denn damals wurde sogar die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eingeschaltet, um die Investition der Firma der milliardenschweren Tschechen, abzusegnen. Dagegen sind im Grunde alle bisherigen Investoren, zu denen die ÖBIB, die staatliche Beteiligungsholding, die MTB-Stiftung, das Bankhaus Schelhammer & Schattera sowie andere namhafte Aktionäre gehören. Erstmals Zugang bekamen die tschechischen Investoren über die CAME, die Casinos Austria Medial Holding, die von der Donau Versicherung der Vienna Insurance Group kontrolliert wird. Die Donau Versicherung hat ihre Anteile an das tschechische Duo verkauft und sie damit erstmals in der Reihe der Investoren bei der Casinos Austria AG (CASAG) zugelassen – und damit die weitreichenden Streitigkeiten erst ins Rollen gebracht.

Die tschechischen Investoren sind in der Casino-Welt keine Unbekannten, kontrollieren sie doch die OPAP, die griechische Lotterie, sowie die Sazka, die tschechische Lotterie. Sie wissen, dass sie nun, als Anteilseigner das sogenannte Aufgriffsrecht haben, das einem Vorkaufsrecht unter Investoren gleich kommt. Den mächtigen Riegel vor die Geschäftsidee der Tschechen hat nun Hans Jörg Schellig geschoben. Über die ÖBIB, die ebenfalls Anteile hält, konnte der Finanzminister sein Veto einbringen. Die Folge: Die tschechischen Investoren möchten es nun auf einen Rechtsstreit ankommen lassen.

Darum ist die CASAG so heiß begehrt

Warum die CASAG so stark umworben wird, liegt an den folgenden Fakten:

  1. Das Unternehmen hat zahlreiche Tochter-Lotterien.
  2. Durch einige Jahre Marktpräsenz ist ein großes Fach-Know-how vorhanden.
  3. Die Lotterien haben die einzige österreichische Lottolizenz.
  4. Die Lotterien haben die einzige Onlinespielelizenz.
  5. Auch haben die Lotterien die Berechtigung für Video-Lotterie-Terminals, die nicht unter das Automatenverbot fallen.

Die Unternehmensgruppe wurde bereits im Jahr 1968 gegründet. Damals hieß das Unternehmen noch „Österreichische Spielbanken AG“. Zur Unternehmensgruppe gehören die Casinos Austria AG, die Casino Austria International, die Österreichische Lotterien GmbH, win2day, WINWIN und tipp3. Ein Blick in den Geschäftsbericht von 2014 zeigt, dass der Umsatz von 3.506,8 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 3.623,8 Millionen Euro im Jahr 2014 gestiegen ist. Der größte Anteil des Umsatzes entfällt auf Online-, Video- und Sportwetten. Auf Platz 2 liegen Umsätze aus Lotterien, auf Platz 3 liegen Umsätze aus österreichischen Casino und auf Platz 4 liegen Umsätze aus internationalen Casinos.

Symbolbild Casino
© pixabay.com/BigAmaount Auch das Casino Baden ist Teil der CASAG

Weitere statistische Kennwerte sind:

Steuerleistung Die Steuerleistung in Österreich lag im Jahr 2014 bei 552 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 betrug die Steuerleistung 530 Millionen Euro in der Unternehmensgruppe.
Mitarbeiter/-innen Die Zahl der Mitarbeiter/-innen ist von 5.072 im Jahr 2013 auf 4.539 im Jahr 2014 gefallen.
Casinogäste Die Anzahl der Casinogäste ist von 8,34 Millionen Gästen im Jahr 2013 auf 7,66 Millionen Casinogäste im Jahr 2014 geschrumpft.
Anzahl der Spieltische und Automaten Während die Anzahl der Spieltische von 2013 auf 2014 von 593 auf 558 gefallen ist, sind Automaten von 6.073 im Jahr 2013 auf 6.207 im Jahr 2014 gestiegen.

Transparenz im Casino-Markt wird gefordert

"Dieser Casino-Krimi verunsichert viele Freunde des Spiels, deswegen haben wir eine transparente Vergleichsform geschaffen", erklärt Jens Meier von OnlineCasino.at. Das Vergleichsportal prüft die Anbieter von Online-Casinos und ergänzt diese zusammengetragenen Informationen mit Erfahrungsberichten von Spielern. Unter die Lupe genommen werden nur lizenzierte Online Casinos. Transparenz schaffen Vergleiche, Bewertungen und Videos. Im Casino-Ratgeber werden nützliche Tipps und Tricks verraten, die einen Besuch im Online-Casino sicher werden lassen. Während hier Anbietersituation und Wettbewerb unter die Lupe genommen werden, haben die Profis einige Tipps für die User zusammengestellt:

Symbolbild Casino
© pixabay.com/stux Gezockt werden kann heute auch online, doch dabei gelten besondere Regeln
  1. Um sich für ein sicheres Online-Casino zu entscheiden, raten die Vergleichs-Experten zu einem Blick auf die Lizenz. Das ist wichtig, weil Online-Casinos ebenso wie reale Casino regelmäßig auf Fairness geprüft werfen.
  2. Neben der Lizenz ist das Zertifikat wichtig, das das Online-Casino ausweist. eCOGRA ist dabei das wichtigste Zertifikat. Das Unternehmen prüft nicht nur die Fairness des Online-Casinos, sondern ist auch Ansprechpartner falls es zu Unstimmigkeiten zwischen Spieler und Casino-Betreiber kommt.
  3. Grundsätzlich ist das Glücksspiel nicht legal, das heißt auch, dass ein Spieler im Zweifelsfall keinen Anwalt einschalten kann, um sein Recht zu erkämpfen.
  4. Wer sich von vermeintlich attraktiven Bonizahlungen blenden lässt, dem sei gesagt: Durchrechnen macht mehr Sinn als blind großer Bannerwerbung nachzugehen, die vielleicht zusätzlich noch zeitlich eingeschränkt ist. Seriöse Online-Casinos ermöglichen dem User auch, den angebotenen Bonus schlicht abzulehnen. Gute Boni sind indes die, die man für die Treue zu einem bestimmten Online-Casino bekommt, denn wer länger bei einem Anbieter spielt, erhält oft Treuepunkte oder gar einen VIP-Status, der sich auszahlen könnte.
  5. Bevor ein User das Geld zum Spielen einzahlt, sollte klar sein, ob eine Auszahlung möglich ist. Da dabei nicht immer derselbe Weg gegangen ist, ist es keinesfalls selbstverständlich, dass die Auszahlung ebenso problemlos verläuft wie die Einzahlung. Auch regionale Unterschiede sind zwingend zu beachten.
  6. Casinos entscheiden sich im Spiel-Portfolio und zwar nicht nur in den Desktop-Varianten, sondern auch in den mobilen Spieloptionen. Wer auf der Suche nach bestimmten Spielen ist, sollte zunächst einen Blick auf das Spielangebot richten und anschließend auf die verwendete Software. Diese zeigt nämlich an, wie das gewünschte Spiel aussehen wird.
  7. Das Internet ist voll von Horrormeldungen über betrügerische Online-Casinos, die willkürlich Konten sperren. In den meisten Fällen passiert das allerdings gar nicht willkürlich, sondern weil User gegen Richtlinien verstoßen haben, die in den AGB als obligatorisch aufgeführt wurden. Die häufigsten Fälle, die zu einer Kontosperrung und damit auch zum Verlust des Geldes führen, sind VPN-Verschlüsselungen, die die IP-Adresse vertuschen, das automatisierte Spielen mit Hilfe von Bots und User, die sich zweimal registrieren.

Grundsätzlich gilt: In der Online-Welt lässt sich ein Betrug ebenso wenig verhindern, wie in der realen Welt. Sinnvoll und wichtig ist es jedoch, die Gefahren zu minimieren, indem die genannten Tipps entsprechend berücksichtigt werden. Eine große Anzahl an Usern im Online-Casino können ein Indiz dafür sein, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt, die AGB müssen auch in diesem Fall sorgfältig studiert werden und auch eine direkte Kontaktmöglichkeit hilft dabei, die Transparenz und Seriosität des Anbieters zu unterstreichen.

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