Sexzenen in Worten zu beschreiben ist bestimmt nicht einfach. Schon gar nicht in einer Art und Weise, um diese nicht peinlich, beschämend oder wie einen Porno klingen zu lassen. Dennoch verlangen viele Roman-Geschichten natürlich auch Sexszenen. Doch gerade daran scheitern viele Autoren. Die Liste jener, die an der Beschreibung des Liebesspiels scheitern ist lang. Darum vergibt das englische Magazin „Literary Review“ bereits seit über 20 Jahren den sogenannten „Bad Sex Award“, mit dem die schlechteste Liebesszene in einem Roman ausgezeichnet wird.
Der Gewinner
Autoren wie Tom Wolfe, Norman Mailer oder Jonathan Littell haben diese fragwürdige Auszeichnung bereits erhalten. Dieses Jahr reiht sich der Nigerianer Ben Okri in diese Riege ein. In seinem zehnten Roman „The Age of Magic“ scheitert er kläglich an der Beschreibung einer Sexszene, die, so „spiegel.de“ in etwa so klingt: "Als seine Hand ihren Nippel streifte, wurde ein Schalter umgelegt und sie war wie erleuchtet. Er berührte ihren Bauch, und es schien, als brannte seine Hand durch sie hindurch. Er verschwendete beiläufige Berührungen an ihrem Körper, und bittersüße Empfindungen fluteten ihr Hirn. Sie wurde Orten in sich bewusst, die nur von einem Gott mit Sinn für Humor dort versteckt worden sein konnten."
Den Preis nahm Okris Lektorin in Empfang und amüsierte mit ihrem Statement, der Award sei lustig, aber auch ein bisschen unwürdig, „so wie Sex, wenn man ihn richtig macht“.
Auch Murakami nominiert
Neben Okri war beispielsweise auch der japanische Star-Autor Haruki Murakami nominiert mit seiner Beschreibung „Schamhaar, so nass wie ein Regenwald“ oder Michael Cunningham mit „Er hörte sich selbst vor Staunen nach Luft ringen“.