AUA verkauft Airest um 30 Millionen Euro
an Save-Gruppe: Do&Co geht leer aus!

Kartellbehörden müssen Deal noch zustimmen Save setzte mit 1.000 Mitarbeitern 150 Mio. € um

Die Austrian Airlines (AUA) hat ihre Gastronomie- und Cateringtochter Airest nach langen Verhandlungen an die italienische Save-Gruppe verkauft. Das Volumen der Transaktion belaufe sich auf rund 30 Mio. Euro, teilte die AUA mit. Die AUA war mit der Save-Gruppe seit Dezember in exklusiven Verhandlungen über die Airest gestanden, jetzt wurde der Verkaufsvertrag unterzeichnet. Der Deal bedarf noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde.

Die AUA erwarte die kartellrechtliche Genehmigung für den Verkauf ihrer 100-Prozent-Tochter "in den nächsten Wochen", hieß es. Die Save-Gruppe erwerbe mit Airest "ein erstklassiges und international renommiertes Catering-Unternehmen", kommentierte AUA-Finanzvorstand Thomas Kleibl den Deal. Mit der Save als Eigentümer habe Airest "gute Entwicklungsperspektiven" und die AUA "weiterhin einen verlässlichen Partner für die Bereitstellung eines hochqualitativen Fluggast-Caterings".

Für den Verkauf der Airest hatte die AUA mit der Investmentbank CA-IB ein Auswahlverfahren durchgeführt, aus dem die Save im Dezember 2005 als Bestbieter hervorgegangen war. Die Bewertung der "zahlreichen attraktiven Angebote" sei "nach finanziellen und qualitativen Kriterien" sowie "unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten für Airest" vorgenommen worden, begründete die AUA den Zuschlag an die Save.

Mit dem Zuschlag an die Italiener schaut die börsenotierte österreichische Restaurant- und Caterer-Gesellschaft Do&Co von Attila Dogudan durch die Finger, die in der Vergangenheit ebenfalls an der Airest interessiert war.

Die an der Mailänder Börse notierte Save hat im Vorjahr mit 1.000 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 150 Mio. Euro erzielt. Das Unternehmen ist auf Gastronomie und touristische Reisedienstleistungen spezialisiert und vor allem auf großen italienischen Flughäfen, Bahnhöfen und Seehäfen aktiv. Konkret ist die Gruppe im Management von Flughäfen, Verkehrsinfrastruktur und nachgelagerten Dienstleistungen sowie im Restaurant- und Cateringmanagement bzw. im Reiseartikelhandel in zahlreichen Verkehrszentren tätig.

Die Airest Restaurant- und Hotelbetriebs GmbH erzielte 2004 einen Umsatz von 70 Mio. Euro (plus 6 Prozent), davon entfielen 39,3 Mio. Euro auf das Airline-Catering. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug 3,1 Mio. Euro. Für 2005 wurde eine weitere Steigerung der Betriebsleistung prognostiziert.

Die Airest betreibt derzeit Niederlassungen in Wien, Linz, Graz, Klagenfurt und Salzburg sowie in Bratislava und Laibach und beschäftigt in Österreich im Jahresdurchschnitt rund 750 Mitarbeiter. Im Vorjahr bereitete das Airest-Catering-Team rund 6,4 Mio. Fluggastmenüs für rund 40 nationale und internationale Airlines zu und bewirtete zusätzlich rund 4,3 Mio. Gäste in den 23 Lokalen der österreichischen Airport-Gastronomie.

Die AUA hält eigenen Angaben zufolge einen Anteil von rund 70 Prozent an den Airline-Cateringumsätzen von Airest und ist in diesem Geschäftsbereich damit der mit Abstand größte Kunde. (apa/red)