Van der Bellen tritt
als Bundespräsident an

Früherer Grünen-Chef geht frisch verheiratet ins Rennen ums höchste Amt

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Fakten - Van der Bellen tritt
als Bundespräsident an

Denn Van der Bellens Popularität reicht weit über die grünen Kernreviere zwischen innerstädtischem Dachausbau, bedrohtem Auwald, Biogemüse-Acker und ländlichem Jugendzentrum hinaus. Was ihn über Parteigrenzen hinaus beliebt macht, ist sein undogmatischer und sinnierender Stil. Oft genug positionierte er sich gegen seine eigene Parteilinie, etwa in der Frage der Studiengebühren, beim Freihandelsabkommen TTIP oder als Kritiker der Basisdemokratie.

Legendäre Nachdenkpausen

Des Professors Nachdenkpausen sind fast schon legendär, und seine Gabe, auch Andersdenkenden ernsthaft zuhören zu können, kann er für das angestrebte Amt ebenfalls auf der Haben-Seite verbuchen. Jovial-monarchisches Gehabe ist seine Sache nicht. Eine Festlegung gibt es allerdings: Eine FPÖ-geführte Regierung will er nicht angeloben.

Kein Privatleben als Bundespräsident

Lange hat sich der passionierte Raucher bitten lassen. Noch in seinem im September 2015 erschienen autobiografischen Buch "Die Kunst der Freiheit" meinte er, dass die Funktion des Bundespräsidenten mit seinem Anspruch auf Privatsphäre im Grunde unvereinbar sei. Gleichzeitig werde nur wenigen die Ehre und das Vertrauen zuteil, als zumindest nicht aussichtsloser Kandidat für dieses Amt zu gelten.

»Leicht mache ich es mir nicht.«

"Leicht mache ich es mir nicht", so das Fazit Van der Bellens, der sich seiner Strahlkraft durchaus bewusst zeigt: "Schaffe ich es in die Stichwahl, dann ist der Ausgang des Wettbewerbs um die Hofburg offen." Dass man dort rauchen darf, davon hat er sich schon selbst überzeugt.

Politpensionist

Zuletzt hatte Van der Bellen nur noch als Politpensionist agiert. Bei der Wiener Gemeinderatswahl 2015 trat er nicht mehr an, nachdem er sich schon lange geziert hatte, sein 2010 per Vorzugsstimmen errungenes Mandat im Stadtparlament überhaupt anzunehmen. Das passt ins Bild, erfolgte doch auch der Start seiner politischen Karriere nicht übermäßig früh.

So fing seine Kariere an

"Entdeckt" wurde der Volkswirtschaftsprofessor vom grünen Mitbegründer Peter Pilz. 1992 kandidierte Van der Bellen für die Grünen für das Amt des Rechnungshofpräsidenten, 1994 wurde er Nationalratsabgeordneter. Drei Jahre später trat er schließlich sein Amt als Bundessprecher an - damals mit dem Ziel, "die Partei endlich einmal von dieser existenzbedrohenden Vier-, Fünf-Prozent-Marke wegzubekommen".

Im Laufe seiner elfjährigen Funktion als Bundessprecher ist Van der Bellen dies - neben der strukturellen Konsolidierung einer bis dahin stark zerstrittenen Bewegung - auch gelungen. Stand die Partei zu Beginn gerade einmal bei 4,8 Prozent, überholten die Grünen bei der Nationalratswahl 2006 mit elf Prozent knapp die FPÖ und wurden drittstärkste Kraft im Land. Dies war sein größter Erfolg. Beim Urnengang 2008 verlor die Ökopartei Stimmen, worauf der Professor abrupt und für viele überraschend das Handtuch warf. Seine womöglich größte politische Niederlage erlitt Van der Bellen allerdings schon 2002, als die schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen platzten.

Zur Person:

Alexander Van der Bellen, geboren am 18. Jänner 1944 in Wien als Sohn einer estnischen Mutter und eines russischen Vaters. Aufgewachsen im Tiroler Kaunertal. Studierte Volkswirtschaft und unterrichtete als Uni-Professor sowohl in der Tiroler Hauptstadt als auch in Wien. Aus seiner ersten, im vergangenen Herbst geschiedenen Ehe hat er zwei Söhne. Seit Kurzem ist er mit Doris Schmidauer, Geschäftsführerin im Grünen Parlamentsklub, verheiratet.

Kommentare

Schau oba, steh uns bei....

wer braucht überhaupt einen bp? das ist doch nur ein überbezahlter sesselfutzer mehr in unserem überbelasteten system

Der nächste Dampfplauderer!!!Fischer ist und war schon eine Katastrophe!!! Armes Österreich!!! Was hat das Volk verbrochen für solche Politiker???

galileo2

na bitte ned, die vaseline in wien reicht uns schon.

Gott beschütze Österreich !!!

Weder Faymann, Mitterlehner, Van der Bellen, Pröll, Hundsdorfer....
Einen Orban braucht das Land!

Um Gottes Willen, alle zur Wahl und diesen Typen verhindern. Der Herr Studienbeauftragte für den dieser Job als Posten erfunden wurde um Geld zu scheffeln. Und unabhängig ist der nie gewesen und wer die Grünen in der Politik nicht braucht braucht sie auch nicht als Bundespräsident.

annas

ich glaube er ist der Beste, was haben wir denn sonst ?

Sein ganzes politisches Leben war Van der Bellen ein Grüner. Als Bundespräsidentschaftskandidat weiß er als Grüner bekommt er um die 10%. Daher ist er aus einmal "unabhängig"?

Ich wusste gar nicht, dass News seit Neuestem ein Satiremagazin ist. Oder es hat sich seinen Weg durch meine Gehirnwindungen gebrannt - Van der Bellen kandidiert? Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll

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