Urteil im Prozess um Tod von Rallye-Pilotin erwartet

Beifahrerin Jutta Gebert bei Bosch-Rallye tödlich verunglückt Harrach wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Am Grazer Straflandesgericht wird am Mittwoch die Verhandlung gegen den Rallyefahrer Ernst "Beppo" Harrach fortgesetzt. Der Rennfahrer stand bereits im November vorigen Jahres wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen vor Gericht. Er hatte bei der Bosch-Rallye am 25. Mai des Vorjahres einen Unfall verursacht, bei dem seine Beifahrerin Jutta Gebert getötet worden war. Bei der Verhandlugn werden mehrere Zeugen erwartet, ein Urteil könnte es schon zu Mittag geben.

Urteil im Prozess um Tod von Rallye-Pilotin erwartet

Gebert war zwei Jahre lange Beifahrerin des 23-jährigen Niederösterreichers gewesen. Der tödliche Unfall geschah während des Rennens bei Sparberegg (Bezirk Hartberg). Harrach kam in einem Waldstück in einer Linkskurve mit seinem Mitsubishi Lancer Evo mit rund 170 km/h von der Strecke ab, wobei das Auto auf der Beifahrerseite gegen "drei massive Waldbäume" prallte, so die Anklage.

Die Emotionen gingen ungewöhnlich hoch bei dem Verfahren rund um den Tod der Rallye-Co-Pilotin Jutta Gebert: "Nur weil einer glaubt, er betreibt einen Sport, ist der Tod eines Menschen noch lange nicht gerechtfertigt", so Staatsanwalt Johannes Winklhofer. Der Angeklagte hatte erklärt, er fühle sich nicht schuldig, denn es sei "der Sinn einer Rallye, sich an das Limit heranzutasten". Verteidiger Gerald Ruhri glaubte zu erkennen, dass hier "der ganze Rallye-Sport auf der Anklagebank sitzt".

Der junge Pilot hatte damals Glück gehabt: Er wurde bei dem Crash nur leicht verletzt, erlitt aber einen schweren Schock und musste zwei Tage ins Krankenhaus. Gebert war bereits seit 1991 als Co-Pilotin in der Rallye-Szene engagiert und 2002 mit Harrach bei den WM-Läufen auf Korsika, Zypern und in Argentinien unterwegs gewesen.

Seit 1998 gab es bereits vier tödliche Unfälle im österreichischen Rallyesport: Vor vier Jahren waren die Deutschen Rüdiger und Olaf Süß bei der Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye sowie die Österreicher Berhard Geramb und Christian Neuhold bei der Steiermark-Rallye ums Leben gekommen. Im September 2000 verunglückte der Steirer Herbert Lettner bei der Forstinger-Rallye im Burgenland tödlich.