Diese Zootiere leiden
unter der Kälte

Kältewelle macht einigen Zootieren zu schaffen

In Österreich ist die kälteste Nacht dieses Winters registriert worden. Mit minus 31,9 Grad am Tiroler Brunnenkogel ist in der Nacht auf Dienstag ein neuer Tiefstwert dieses Winters gemessen worden. Die eisigen Temperaturen belasten nicht nur Menschen, sondern auch manche Tierarten. News.at hat im Tiergarten Schönbrunn nachgefragt, auf welche Tiere die Pfleger in der kalten Jahreszeit besonders achten müssen.

von
Tiergarten Schönbrunn - Diese Zootiere leiden
unter der Kälte

Im Tiergarten Schönbrunn leben über 700 Tierarten aus aller Welt. Manche kommen aus ganz kalten Gebieten, andere sind in sehr heißen Ländern beheimatet. Trotzdem dürfen sie sich auch im Winter auf der Freianlage aufhalten- allerdings mit Einschränkungen. „Ich habe heute bei den Elefantenpflegern noch einmal nachgefragt. Die Elefanten dürfen derzeit maximal 15 Minuten am Stück in die Außenanlage - wollen aber meistens nicht“, sagt Johanna Bukovsky, Pressechefin des Tiergartens Schönbrunn.

Wandheizung für die Elefanten

Elefanten mache der Schnee prinzipiell nichts aus, solange der Boden nicht eisig ist. Natürlich können sie sich wie wir Menschen auch verkühlen. Besonders die großen Ohren sind sehr empfindlich. Nach der täglichen Dusche müssen die Elefanten deshalb im Winter warten, bis sie ganz trocken sind.

Erst dann dürfen sie in die Außenanlage, sonst gibt es womöglich „verschnupfte Rüssel“. Im Elefantenpark gibt es eine Wandheizung, wenn die Tiere sich anlehnen, ist das für sie richtig angenehm.

Geparde im Schnee?

Dass auch Geparde im Schnee ihren Spaß haben, sehe man an den vielen Pfotenabdrücken im Schnee. Geparde sind in Afrika heimisch, wo Nachttemperaturen um die 0 Grad keine Seltenheit sind. Dennoch schätzen sie ihr warmes Plätzchen mit Fußbodenheizung.

Nicht alle Tiere kommen mit der Kälte zurecht

Es gebe aber auch Tierarten, die mit der Kälte gar nicht zurechtkommen, wie die Orang-Utans, die Giraffen oder die tropischen Vögel. „Sie machen es sich im Winter im Haus oder der Innenanlage gemütlich. Die Giraffen haben dafür 2017 extra eine neue erweiterte Anlage bekommen“, erklärt Bukovsky. An das alte Giraffenhaus wurde ein großer Wintergarten angebaut, damit sie im Winter viel Bewegungsraum haben.


Denn die Giraffen brauchen das ganze Jahr über einen Bereich zum Aufwärmen, wo es eine Temperatur von mindestens 18 Grad Celsius hat. Diese wird im Tiergarten Schönbrunn mit umweltfreundlichen Technologien erzeugt.

„Wir arbeiten mit einer Photovoltaikanlage und einem Schotterspeicher“, erklärt Hermann Fast, Leiter der Abteilung für Technik und Projektentwicklung im Tiergarten. Unter dem Wintergarten befindet sich ein 60 Kubikmeter großer Schotterspeicher. Etwa 120 Tonnen Schotter speichern hier die Hitze des Tages und wandeln sie in der Nacht in Wärme um.

Orang-Utans brauchen warmes Wetter

Auch Orang-Utans zählen zu den Tierarten, die im Winter nicht auf die Freianlage gehen. „15 Grad und Sonnenschein ist für sie noch okay, liegen die Temperaturen darunter ist es schon kritisch für diese Tiere“, weiß Bukovsky. Im Winter würden die Pfleger des Tiergarten Schönbrunn verstärkt für Beschäftigung der Orang-Utans in der Innenanlage sorgen, damit immer Abwechslung gegeben ist.

Diese Zootiere haben kein Problem mit der Kälte

Während die kleinen Vögel wie der Prachtpipra (Südamerika) extrem kälteempfindlich sind, gibt es auch Tierarten wie die Eisbären, die Sibirischen Tiger, die Amur-Leoparde oder die Arktischen Wölfe, die von der Natur super ausgerüstet worden sind, um mit Schnee, Eis und Kälte prima zurecht zu kommen.

Eisbären: Das dichte, wasserabweisende Fell der Eisbären ist gemeinsam mit einer dicken Fettschicht unter der Haut ein erstklassiger Kälteschutz. Die Eisbären Lynn, Nora und Ranzo genießen den Schnee und baden sogar sehr viel, obwohl das Wasser nur etwa 6 Grad hat

Sibirischen Tiger: Eine bis zu fünf Zentimeter dicke Fettschicht an Flanken und Bauch schützt sie vor der Kälte. In ihrer Heimat, Russland und Nordchina, kann es bis zu minus 45 Grad Celsius kalt werden. Im Schnee macht es besonders viel Spaß mit dem Ball zu spielen.

Großer Panda: Auch die Großen Pandas können den Winter genießen. Sie sitzen im Schnee, um Bambus zu verzehren. In China leben sie in Höhen von bis zu 3.400 Metern. Ein Fell auf der Unterseite der Pfoten schützt vor Kälte und verhindert ein Ausrutschen auf dem Eis.

Arktischer Wolf: Arktische Wölfe haben ein dichtes, weißes Fell. Das macht sie für Beutetiere fast unsichtbar und schützt sie vor eisigen Temperaturen. Arktische Wölfe sind in den nördlichen Regionen Nordamerikas, Grönlands und in den polaren Gebieten der Arktis heimisch. Die Jungtiere haben ein dunkles, braunes Fell. Nach und nach wird es aber heller und schließlich ganz weiß, wie das der Eltern. Das ist eine Anpassung, denn die Kleinen werden in Erdhöhlen geboren und sind dort mit dem braunen Fell nicht leicht zu sehen.

Amurleopard: Die hoch bedrohten Amur-Leoparden bewohnen die Wälder der Amur-Region Russlands. Sie bekommen ein dichtes Winterfell, dessen Haare bis zu sieben Zentimeter lang sind.

Rentiere: Ein dichtes Fell schützt auch die Rentiere vor Kälte. Aber sie haben noch eine weitere spannende Anpassung an ihren Lebensraum. Die Hufe der Rentiere fungieren als Schneeschuhe. Sie können ihre Klauen weit spreizen, um nicht im tiefen Schnee einzusinken.