Verantwortlich für die Medal Plaza ist Ralph Scherzer. Der ehemalige Radprofi ist vom Aufstehen weg auf Achse, auch für die WM-Beschilderung zuständig und überhaupt so etwas wie ein Mädchen für alles. "Aber es macht Spaß zu sehen, wie alles wächst", lässt sich Scherzer von der Hektik und den Dauer-Telefonaten nicht beeindrucken. Selbst Fans, die erst im März 2012 beim Weltcup-Finale waren, werden das Zentrum der Stadt kaum noch wiedererkennen. Das mächtige Hotel Planai gegenüber der nicht minder imposanten Talstation "Planet Planai" ist ein attraktiver Blickfang geworden. Dritter "Koloss" innerhalb weniger Meter ist das riesige Zielstadion.
70 Lkws im Einsatz
14 Meter hoch und 1.800 Tonnen schwer ist das Stahl-Ungetüm, auf dem die meisten der 30.000 Fans im WM-Stadion, das wegen der Special Olympics 2017 auch Olympia-Stadion genannt wird, Platz finden werden. Das aus zumindest 5.000 Einzelteilen zusammengebaute Gerüst wurde in 70 Lkw angeliefert und danach montiert. Das Bauwerk ist zu 90 Prozent fertig. Noch nicht ganz so weit ist man auf der Medal Plaza, wo erst zu Wochenanfang mit den Errichtungs-Arbeiten begonnen wurde. Das in Fertigbauweise errichtet Haus Ski Austria wird dennoch diese Woche noch stehen, das ORF-Haus direkt gegenüber ebenfalls. Audi wird ein DTM-erprobtes Gebäude errichten, wo die VIP-Gold-Gäste während der WM unterkommen.
Kronberger: "Werde nervös sein"
Während im Herzen Schladmings intensiv gehämmert und geschraubt wird, herrscht auch im Büro der Austria Ski WM- und Großveranstaltungs-GmbH intensiver Betrieb. Draußen bedecken Schneeflocken den Ort mit friedlichem Weiß, drinnen löst ein Meeting das andere ab. Auch Petra Kronberger spürt, dass es bald losgeht mit dem Titelkämpfen in Österreich. Tausend Mal war die Olympiasiegerin während ihrer aktiven Karriere gefragt worden, ob sie vor dem "Start" nervös sei. "Hier habe ich keine Zeit, über so etwas nachzudenken", sagt die für das Kulturprogramm und die Zeremonien zuständige Ex-Rennläufer lachend. "Wir haben aber ein Super-Team und alles im Griff", versicherte die Salzburgerin. Natürlich fiebert auch Kronberger den Generalproben entgegen. Und wenn es dann "live" losgeht, "werde wohl auch ich ganz schön nervös sein", gestand die 43-Jährige.
Auch Organisations-Direktor Reinhold Zitz vom Österreichischen Skiverband (ÖSV) ist zuversichtlich. "Es läuft alles nach Plan. Man sieht, dass alle Teilbereiche gut vorbereitet waren und gearbeitet haben, jetzt fügt sich alles zu einem großen Ganzen", sagte Zitz am Mittwoch gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.
Für Zitz ist das Finale wie das Ende eines Studiums. "Es wartet zwar noch viel Arbeit, aber alle sehen jetzt Licht am Ende des Tunnels."