Roman Mählich wie erwartet neuer Sturm-Trainer

Vogel-Nachfolger wird heute offiziell präsentiert - Vertrag bis 2020

Der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten Sturm Graz heißt wie erwartet Roman Mählich. Der Ex-Internationale hat einen Vertrag bis Sommer 2020 unterschrieben, gab der aktuelle Tabellensiebente am Montag bekannt. Der Nachfolger des vergangene Woche dienstfrei gestellten Heiko Vogel wird um 13.00 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz im Trainingszentrum Messendorf präsentiert.

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Bundesliga - Roman Mählich wie erwartet neuer Sturm-Trainer

Mählich hatte als Aktiver von 1995 bis 2003 insgesamt 252 Spiele für Sturm bestritten, war mit den Grazern zweimal Meister, dreimal Cupsieger und in der Champions League. Als Trainer war der 47-Jährige bisher u.a. beim SC Parndorf, in den Akademien der Admira und von Austria Wien tätig sowie zuletzt bis Sommer beim SC Wr. Neustadt tätig. Mit den Wiener Neustädtern verpasste der gebürtige Niederösterreicher in der vergangenen Saison erst in der Relegation den Aufstieg in die Bundesliga.

Roman Mählich freut sich über seine Rückkehr zu einer alten Liebe und will mit Sturm Graz das Bisherige hinter sich lassen. "Für mich ist es eine tolle Geschichte, Sturm-Trainer zu sein. Aber es hilft uns nicht weiter. Für uns ist das erste Spiel in zwei Wochen wichtig, unser neuer Saisonauftakt. Wir drehen die Uhren zurück auf Null", sagte der Neo-Coach der Steirer bei seiner Präsentation.

»Sturm Graz kommt bei mir immer zur richtigen Zeit«

Seit Tagen war über die Bestellung des Ex-Sturm-Profis zum Nachfolger von Heiko Vogel gemutmaßt worden. Mählich ließ klar durchblicken, dass ihn die Aufgabe mehr als nur gereizt habe. "Sturm Graz kommt bei mir immer zur richtigen Zeit", meinte er. Für ihn persönlich sei dieser Trainerposten "das höchste Ziel in Österreich". Einher gehe dies freilich mit einer großen Verantwortung.

Immer wieder unterstrich der 47-Jährige die Bedeutung der Partie in Altach am 25. November. "Wir wollen das erste Spiel unbedingt gewinnen. Jeder kann rechnen. Aber ich will nicht daran denken, was irgendwann sein wird. Ich will vollste Fokussierung auf das erste Spiel", meinte Mählich mit Blick auf die Tabelle. Sturm sehe er generell mit mehr Qualität, als die Punkteausbeute aussage. Selbst habe er in den vergangenen Wochen "vielleicht etwas genauer" auf Sturm geschaut, verriet der bisherige TV-Analyst außerdem.

Am Dienstagvormittag (10.30 Uhr) wird Mählich sein erstes Sturm-Training leiten. Fehlen werden die Teamspieler Stefan Hierländer und Peter Zulj. Mit beiden suchte Mählich bereits Sonntag das Gespräch. Seine Spielideen werde er zuerst seinem neuen Team mitteilen, meinte er auf eine diesbezügliche Frage. Im Trainerteam wird sich nichts verändern. Joachim Standfest und Günther Neukirchner bleiben Assistenztrainer, Stefan Loch Torhüter- und Walter Niederkofler Fitnesstrainer.

»Nach 15 Jahren ist unsere fleißige Biene, unser Kampfschwein zurück in Graz«

Bei den Verantwortlichen von Sturm war in erster Linie Thema, dass ein Mann zurückkehrt, der schon einmal als Aktiver die Erwartungen erfüllt hat. "Nach 15 Jahren ist unsere fleißige Biene, unser Kampfschwein zurück in Graz", meinte Präsident Christian Jauk in seinem Eingangsstatement. Sturm habe eine Entscheidung getroffen, die so in den vergangenen 26 Jahren nicht vorgekommen sei, meinte der Club-Boss unter Verweis auf die Trainerhistorie. Seit damals bzw. dem Engagement von Robert Pflug (1991 bis 1992) habe Sturm keinen österreichischen Trainer mehr gehabt. Als solcher nicht gezählt wird offenbar der serbisch-österreichische Doppelstaatsbürger Michael Petrovic (2003 bis 2006).

Mit der Vertragsunterschrift mit Mählich sei die Chance verbunden, dass dieser Sturm wieder dorthin bringt, "wo wir uns das wünschen", sagte Jauk. In den Gesprächen habe der ehemalige Mittelfeldspieler die richtigen Worte gefunden. "Er hat uns emotional überzeugt. Das ist Romans große Stärke." Mählich habe eine hervorragende Mannschaft, die eben momentan glücklos agiere.

Günter Kreissl gab an, dass Mählichs Persönlichkeit bei der Trainersuche "über allem" gestanden habe. "Sturm steht für Kampfgeist, Leidenschaft und Bodenständigkeit. Roman hat als Spieler den ganz Großen die Stirn geboten mit Zuversicht und Leidenschaft", erklärte der Geschäftsführer Sport. Durch seine Tätigkeit als TV-Experte sei Mählich auch in der Kommunikation erprobt. Zugleich betonte Kreissl, dass die Fachkenntnis natürlich die Basis sei. Mählich kenne die Liga und Sturm und habe bei Wiener Neustadt "klar überperformt".

Mählich selbst wollte nicht zu viel in der Vergangenheit schwelgen. "Dieser Roman Mählich hat sich in manchen Sachen sicher verändert zum Roman Mählich der Jahrtausendwende", merkte er an, um sofort zu betonen: "Aber nicht geändert hat sich die Einstellung, Spiele gewinnen zu wollen. Das kann ich versprechen."

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