Vom tags zuvor noch zur Schau gestellten Dauerlächeln war nichts mehr zu sehen, stattdessen weinte Jefimowa in den Armen eines russischen TV-Reporters. Nachdem sie tapfer allen TV-Stationen Rede und Antwort gestanden hatte, vergoss sie in der Interviewzone bei der Ehefrau ihres Managers weitere Tränen. "Versuchen Sie mich zu verstehen und mich in meine Rolle hineinzuversetzen", appellierte sie mit dünner Stimme an die Weltpresse.
Bei Olympiasiegerin Lilly King (USA) durfte sie auf kein großes Mitgefühl hoffen. "Ich bin stolz, sauber zu schwimmen", sagte die 19-jährige Amerikanerin. Auf die Frage, warum sie nicht Jefimowa gratuliert hatte, antwortete King kühl: "Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, würde ich darauf keinen großen Wert legen, wenn jemand nicht in den höchsten Tönen von mir spricht."
Auch Rekord-Olympionike Michael Phelps positionierte sich eindeutig gegen Jefimowa, die sich nach einer Doping-Sperre ihr Startrecht kurz vor den Spielen eingeklagt hatte. Es könne nicht sein, dass nach mehreren positiven Dopingtests Athleten wieder an Wettkämpfen teilnehmen dürften. "Das ist gegen alle Werte des Sports und das kotzt mich an", sagte Phelps. "Das bricht mir das Herz."
Kommentare
Zuerst mit Betrug gewinnen wollen und danach das große Heulen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Was hat sie erwartet. Sie wurde mehrfach des Dopings überführt und hat, völlig unverständlich, die Möglichkeit bekommen bei den olympischen Spielen anzutreten. Sie hat ihr Doping mit einem Strafzettel verglichen. Da ist das Verhalten des Publikums und der Schwimmer absolut verständlich. Da hab ich absolut kein Mitleid.