Rettungspaket für marode Bayern LB: Auch Hypo Alpe Adria wird damit abgesichert

Bayrische Landesbank hat Hypo Alpe Adria gekauft Kärntner Institut will österreichisches Bankenpaket

In dem Rettungspaket des Freistaates Bayern für die schwer angeschlagene Bayerische Landesbank (BayernLB) ist die dringend notwendige Kapitalspritze für die im vergangenen Jahr von den Bayern mehrheitlich übernommene Kärntner Hypo Alpe Adria Group inkludiert. Das bestätigte BayernLB-Pressesprecher Matthias Pribitzer.

Die Hypo braucht von den Gesellschaftern - neben der BayernLB sind das die Grazer Wechselseitige Versicherung (GraWe) und das Land Kärnten - frisches Geld im Ausmaß von 700 Millionen Euro. Über die Kapitalerhöhung soll bei der Hypo-Hauptversammlung am kommenden Dienstag entschieden werden. Während die Bayern und voraussichtlich auch die GraWe Geld in die Hand nehmen werden, hat das Land signalisiert, nicht mitzuziehen. Man profitiere trotz der Verwässerung der Anteile von derzeit 16 Prozent von der Kapitalerhöhung, so die Begründung.

Rund 1,65 Milliarden Euro hat die BayernLB für die Mehrheit an der Hypo Group Alpe Adria bezahlt. Nun muss die selbst schwer taumelnde Bank noch einmal mindestens 500 bis 600 Mio. Euro nachschießen, um das Eigenkapital der Kärntner Tochter aufzubessern. Die Kernkapitalquote der Hypo Group liegt derzeit bei mageren 5,5 Prozent. Der Aufsichtsrat beschloss daher vor einigen Wochen, dass auch die Hypo das Bankenpaket der Republik Österreich in Anspruch nehmen solle.

Hypo will Geld vom Staat
Rund 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro will der Hypo-Vorstandsvorsitzende Tilo Berlin vom Staat. Damit würde die Kernkapitalquote auf über neun Prozent steigen, das Institut hätte dann eine so gute Eigenkapitalausstattung wie seit 15 Jahren nicht mehr, so Berlin. Ob die Staatsbeteiligung in Form eines direkten Einstiegs oder über das Modell von Partizipationsscheinen (PS) erfolgen wird, will man bei der Hypo vor der Hauptversammlung am Dienstagabend nicht sagen. Die Anzeichen sprechen aber eher für das PS-Modell, bei dem der Staat nicht direkt Anteilseigner der Bank wird.

Die Hypo Group beschäftigt derzeit rund 7.400 Mitarbeiter in zwölf Ländern und betreibt mehr als 370 Bank- und Leasing-Standorte. Prognosen für das Jahresergebnis gibt es von der Bank derzeit keine, in der Halbjahresbilanz wurde ein Verlust von 61,9 Millionen Euro ausgewiesen. Damals hieß es noch, man wolle das Jahr 2008 ausgeglichen abschließen, das dürfte sich allerdings wohl nicht ausgehen.

(apa/red)