Österreichs Sportwelt trauert: Kurt Kucera im Alter von 72 Jahren gestorben

Löschnak: "Einer der verdienstvollsten Funktionäre"

Der österreichische Sport trauert um einen seiner angesehensten, wichtigsten und mächtigsten Funktionäre vergangener Jahre: Professor Kurt Kucera, viele Jahre Präsident des heimischen und europäischen Judo-Verbandes, Vizechef der Judo-Welt-Union und des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) sowie BSO- Ehrenpräsident, starb dieser Tage im Alter von 72 Jahren.

"Mit Kurt Kucera verliert der Sport einen der engagiertesten und verdienstvollsten Funktionäre der Geschichte", meinte BSO-Präsident Franz Löschnak. Das Vermächtnis des Wieners, der sich nie ein Blatt vor den Mund genommen hat, ist eine einzigartige Erfolgshistorie. Als Fußballer (Ankerbrot) und Judoka (JC Favoriten) blieb der Wiener stets seinem Heimatbezirk Favoriten treu. Und auch seine größte Vision verwirklichte er im zehnten Bezirk: Mit Unterstützung japanischer Sponsoren schuf Kucera das Budo-Center samt Sport- und Freizeitpark am Laaerberg.

Als Judo-Trainer und Organisator führte er seinen Judo-Klub (jetzt JC Manner) zum Abonnement-Teammeister sowie zahlreiche Aktive wie Doppel-Olympiasieger Peter Seisenbacher, Gerda Winklbauer und Edith Hrovath in die Weltklasse. Im ÖJV arbeitete er zuerst als Verbandstrainer, schnupperte 1964 erstmals olympische Luft in Tokio und übernahm einige Jahre später die Führung des heimischen Judo- Verbandes, den er zum erfolgreichsten Sommersport-Verband machte.

Die erfolgreiche Arbeit von Kurcera, der sich und sein Leben dem Sport verschrieben und mehrere WM- und EM-Titelkämpfe in seine Heimat geholt hatte, fand national und international Anerkennung. Der Professor der japanischen Matsumae-Universität bekleidete viele Ämter, neben den bereits erwähnten war er zwischen 1992 und 1995 auch der erste frei gewählte Vorsitzende der Bundes-Sportorganisation, Chef des ÖOC-Sommersport-Ausschusses, führte lange den Vorsitz im Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB) und stand an der Wiege des Spitzensport-Ausschusses.

(apa)