Nach 6 Monaten Pause zur EM in Helsinki: Schwimm-Ass Mirna Jukic am Weg nach oben

Pfeiffer'sches Drüsenfieber setzte sie außer Gefecht Spekuliert nun gar mit Medaille bei Kurzbahn-EM

Schwimm-Ex-Europameisterin Mirna Jukic ist auf einem guten Weg zurück zu alter Stärke. Zur Hälfte der bisher sechswöchigen Trainingszeit nach ihrer knapp halbjährigen Trainingspause wegen der Erkrankung an Pfeiffer'schem Drüsenfieber hatte die 20-Jährige noch an einen Verzicht auf die Kurzbahn-EM in Helsinki gedacht, nun spekuliert sie schon wieder mit einem Medaillen-Gewinn. Noch ist ihr Antreten bei den Titelkämpfen aber nicht fix.

Das liegt weniger daran, dass das Limit-Meeting mit dem Ströck-Qualifying am 24. bis 26. November noch bevorsteht. Denn die zu erbringende Norm wird für Jukic kein Problem sein. Vielmehr sind es ihre hoch gesetzten Ansprüche. "Ich fahre sicher nicht hin, nur um ins Finale zu kommen. Wenn ich starte, will ich eine Medaille." Und die Aussichten sind gut, mit sieben Kilometern (1 Einheit täglich) bzw. zwölf Kilometern (2) schwimmt sie mehr als vor der Pause.

"Nach Problemen am Anfang macht es mir jetzt sehr viel Spaß, die Pause hat mir gut getan", erklärt die Wienerin. Von Woche zu Woche verbessert sie ihre Zeiten sekundenweise. "Ich war im Keller, bin jetzt im zweiten Stock und will in den siebenten. Aber wenn ich beim Limit über 200 m Brust auf 2:24 komme, ist es eine gute Basis." Dann könnte nach dem Abtrainieren bei der EM eine 2:21 möglich sein, was nur eine Sekunde über Jukic' Bestzeit läge.

Vor der Limit-Jagd stehen für die WM-Dritte von Moskau 2002 und Montreal 2005 aber noch andere Wettkämpfe auf dem Programm. "Die brauche ich jetzt, ich bin schon ganz hungrig darauf." Zuletzt war sie bei den Kurzbahn-Meisterschaften im März gestartet. Der erste wichtige Test ist die Vorrunde der OSV-Mannschafts-Meisterschaften nächste Woche im Floridsdorfer Bad. Vom 9. bis 12. November bestreitet Jukic die dreiteilige Arena-Serie in Italien.

Dieses Programm hat auch Bruder Dinko. Für den Jugend-Weltmeister ist Helsinki fix eingeplant, seine Ziele sind freilich noch niedriger angesetzt. "Für mich wäre schon ein Semifinale der siebente Stock, bei einem Finale wäre ich im Dachgeschoss", meint der 17-Jährige. In der Woche nach der EM wird es für die Geschwister wie auch für SC-Austria-Wien-Kollegen Maxim Podoprigora in Marburg um das Limit für die Langbahn-WM im März in Melbourne gehen.

Trainer-Vater Zeljko Jukic plant über Silvester ein dreiwöchiges Höhen-Camp in der Sierra Nevada und unabhängig vom Marburg-Abschneiden auch bei der letzten WM-Limit-Chance Anfang Februar einen Start - in Spanien, Frankreich oder Belgien. "Wettkämpfe sind das Wichtigste, damit die Sportler beim Hauptwettkampf bereit sind", sagt der Coach.

Hauptziel für Mirna Jukic ist nach kompletter Normalisierung ihrer medizinischen Werte in jedem Fall die WM. "Ich möchte endlich wieder Bestzeit über 200 m Brust schwimmen." Ihre jetzige datiert vom Juni 2003. "Das sollte auch nach dreieinhalb Jahren gehen, Amanda Beard hat sieben Jahre gebraucht", nimmt Österreichs "Sportlerin des Jahres" 2002 Anleihe bei der US-Ex-Weltrekordlerin.
(APA/red)