Das neue Surface Pro:
Microsofts Dauerläufer

Tablet soll dank Leistung und Andock-Keyboard auch als Notebook-Ersatz herhalten

Alles können, aber nichts ordentlich: Wenn ein Gerät zu einem Allrounder auserkoren wird, besteht häufig die Gefahr, dass es in vielen Disziplinen unter den Erwartungen bleibt. Das neue Microsoft Surface Pro schlägt sich gut. Aber kann die fünfte Version der Tablet-Vision aus Redmond auch ein Notebook ersetzen? Wir haben die wichtigsten Fragen zusammengefasst.

von Angedockt - Das neue Surface Pro:
Microsofts Dauerläufer © Bild: Microsoft

Wie ist das Surface Pro verarbeitet?

Das Testgerät wirkt auf den ersten Blick genauso wie sein Vorgänger: Edel. An den Abmessungen hat sich nahezu nichts verändert, am Datenblatt ist der Vorgänger um einen Hauch dünner, aber auch schwerer. Ein bisschen über ein Kilo bringt das neue Surface Pro mit Tastatur-Dock auf die Waage, ohne sind es knapp unter 800 Gramm.

Design und Verarbeitung sind auf Top-Niveau, die Spaltmaße absolut gleichmäßig und gering gehalten. Auch die Robustheit lässt keine Wünsche offen, das Surface Pro ist bretthart und gibt an keine Stelle nach. Leichte Kopfzerbrechen bereitet lediglich der Kickstand, der jetzt in einem Winkel von 170 Grad geöffnet werden kann und somit ein besseres Arbeiten mit dem Stift ermöglicht. Der ausklappbare Standfuß machte im Test keine Faxen, wirkte aber dennoch ein wenig filigran bei den Gelenken.

Ist der Bildschirm vielseitig einsetzbar?

Das IPS-Display mit einer Diagonale von 12,3 Zoll und einer Auflösung von 2.736 x 1.824 Bildpunkten gefällt im Großen und Ganzen: Die Blickwinkel sind weit, die Farbechtheit hoch und die Helligkeit in Ordnung. Störend ist lediglich das Spiegeln, was den Außeneinsatz bei starkem Tageslicht oder direkter Sonneneinstrahlung erheblich erschwert.

Kann die Leistung überzeugen?

Von "einer" Leistung kann man beim Surface Pro nicht sprechen, weil es das Tabler in unterschiedlichen Ausführungen gibt. Das hängt in erster Linie vom Prozessor (m3, i5 und i7) ab, aber auch von der Größe des Arbeitsspeichers (4, 8 oder 16 GB RAM). Den Festplattenspeicher des SSD-Laufwerks gibt es letztlich ebenfalls in drei Größen (128, 256 oder 512 GB).

Das Testgerät (i5 und 4 GB RAM) zeigt zunächst, dass Alltagsaufgaben das Surface Pro nicht ins Schwitzen bringen können. Beim Benchmark PCMark 8 wird deutlich das das Tablet mit knapp über 3.000 Punkten solide ist, aber kein Spitzenperformer. An aufwendigere Spiele sollte man gar nicht erst denken. Zur Verteidigung: Das hat noch kein Tablet überzeugend hinbekommen.

Über welche Anschlüsse verfügt das Surface Pro?

Das Surface Pro ist relativ "offen" nach außen hin. USB-Port (3.0), Mini-Display-Port und microSD-Kartenleser lassen keine Wünsche offen. Über einen Dockinganschluss verbindet man das Tastatur-Cover, auf Wunsch lässt sich der Sound auch 3,5er-Klinkenanschluss ausgeben.

Wie lange hält der Akku?

Am beeindruckendsten ist die Laufzeit des Surface Pro. Dank größerem Akku und effizienterem Prozessor (Kabylake) sind im Schnitt zwischen 10 und 15 Stunden Nutzung mit einer Ladung drin. Das macht das Tablet zum uneingeschränkten Dauerläufer seiner Klasse und zuverlässigen Arbeitstier.

Angenehm fiel im Test auch auf, dass in der i5-Version kein Lüfter mehr verbaut ist, was das Surface Pro absolut lautlos macht.

Kann es sich als Notebook "tarnen"?

Viele Tablets haben es vor dem Surface Pro schon versucht und auch der neueste Anlauf von Microsoft schafft es nicht, aus dem smarten Brett ein smartes Buch zu machen. Allein schon hinsichtlich Ergonomie wird es schwierig. Etwa wenn man versucht, mit dem Gerät im Schoß zu arbeiten.

Aber auch hinsichtlich Leistung und Vielseitigkeit ist das Surface Pro ein Kompromiss, besonders wenn man die recht hohe Preisgestaltung berücksichtigt.

Wieviel kostet das Surface Pro?

Das Surface Pro gibt es in mehreren Varianten: Das kleinste Modell beginnt bei 950 Euro, die Maximalausstattung kostet unglaubliche 3.100 Euro. Allein: In keiner der Optionen inkludiert sind Tastatur und Stift, die weitere 150 Euro bzw. 110 Euro zu Buche schlagen. Wie man sieht, selbst in der Schmalspur-Variante ein teurer Spaß

In den hochwertigen Preisregionen liegt sogar der Gedanke nahe, sich für das Geld ein Tablet UND ein Notebook von der Konkurrenz zu kaufen. Eine hohe Akkulaufzeit allein ist dagegen kaum ein ausreichendes Argument.

Welche Alternativen gibt es zum Surface Pro?

Relativ viele sogar. Wenn es ein Surface Pro sein soll, warum nicht zum Beispiel der Vorgänger? Das Surface Pro 4 muss lediglich hinsichtlich Akkulaufzeit deutliche Abstriche hinnehmen, ist aber um einiges billiger. Wenn wir schon bei der hauseigenen Konkurrenz sind: Der Surface Laptop bietet auch eine schicke Alternative, wenn es doch eher Notebook als Tablet sein soll. Und spielt preislich in der gleichen Liga.

Will man sich einem anderen Hersteller zuwenden, dann kann man in dieser Preisklasse durchaus auch schon Apple in Betracht ziehen, wahlweise mit dem iPad Pro oder MacBook Air. Ist man iOS oder macOS abgeneigt und möchte lieber Windows-basiert arbeiten, bietet sich die Transformer-Serie von Asus oder aber auch das IdeaPad von Lenovo an.