Maier und Kailbauer übernehmen am
1. August das Ruder in der EStAG

Neuer verkleinerter Vorstand soll steirische Energieholding in ruhigere Fahrwasser bringen

Die beiden Steirer Karl-Franz Maier und Franz Kailbauer werden ab 1. August offiziell das Ruder in der Energie Steiermark Holding AG (EStAG) übernehmen. Der verkleinerte Vorstand soll die Geschäfte vom Interims-Führungstrio Johannes Ditz, Peter Schachner-Blazizek und Pierre Aumont übernehmen, welche zurück an die Spitze des Aufsichtsrates wechseln. Im Jänner des Jahres waren die damaligen Vorstände Werner Heinzl, Hubert Jeneral und Gerhard Hirschmann entlassen worden. Ex-Steirerobst-Manager Maier wird Finanz-, Kailbauer technischer Vorstand.

Beide haben internationale Erfahrung und werden laut dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Richard Ramsauer die "Führungskompetenz einbringen", die dem vormaligen - gefeuerten - Dreiervorstand "gefehlt" habe. Bei der Bestellung für fünf Jahre ab 1. August sei man sich auch mit den Vertretern des französischen EStAG-Miteigentümers Electrite de France (EdF) einig gewesen.

Der 53 Jahre alte Maier war als Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich für den wirtschaftlichen Aufstieg der Steirerobst AG verantwortlich. 1990 brachte er das Unternehmen an die Wiener Börse und in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre wurden Produktionsstätten in Ungarn, Rumänien, Polen und in der Ukraine erworben bzw. gebaut. Maier wird bei der EStAG für den Bereich Finanzen zuständig sein und als Sprecher des Vorstandes fungieren. "Er kann aufbauen und an die Börse bringen", lobte Ramsauer die Qualitäten des gebürtigen Oststeirers.

Dass beide neue Vorstände Steiermark-Bezug haben, sei eine nicht unerhebliche Qualifikation gewesen, sagte Ramsauer, der ab 1. August einfacher Aufsichtsrat sein wird. Im Laufe der dem Amtsantritt folgenden Wochen sollen dann die beiden neuen Vorstände ihre Funktion auch bei den EStAG-Tochtergesellschaften übernehmen.

Der neue technische Vorstand der EStAG, Franz Kailbauer (42), hat nach den Worten von Aufsichtsratschef Ramsauer "durch ständiges Hineingeworfenwerden in Unternehmen mit Schwierigkeiten das Schwimmen gelernt". Kailbauer selbst bezeichnete sich bei seiner Präsentation Mitte Juni in Graz als "jemand, der von einem Troubleshooting-Job in den nächsten gekommen ist". Die bisherigen Stationen des 42-jährigen Maschinenbauers: TU Graz, Austrian Energy, Babcock Borsig Power und Fisia Babcock. "Der EStAG-Vorstand ist einer der faszinierendsten Jobs derzeit in Österreich", so der Heimkehrer aus Deutschland. Kailbauer verfügt über 13 Jahre Erfahrung im weltweiten Energie- und Umwelttechnik-Anlagenbau. (apa/red)