Der Traum vom Fliegen

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Luftfahrt - Der Traum vom Fliegen

Niki fliegt wieder - spätestens ab Ende März. Der Rückkauf von Fly-Niki durch Formel-1-Legende Niki Lauda ist grundsätzlich ein gutes Signal - für den Wirtschaftsstandort Österreich, für die Mitarbeiter, aber auch für die Passagiere. Wie immer man zu dem Deal stehen mag, eines ist klar: Konkurrenz belebt den Wettbewerb - und macht Druck auf die Ticketpreise. Laudamotion, so der neue Name der Airline, wird sich wohl vor allem auf Charterstrecken in beliebte Feriendestinationen konzentrieren. Damit gibt es für die Tourismuskonzerne einen Anbieter und eine Preisalternative mehr. Auch wenn viele Reiseveranstalter-Buchungen für Sommer bereits getätigt sind, Chancen für Lauda gibt es dennoch. Das sieht auch Ioannis Afukatudis, Chef von Thomas Cook/Neckermann Österreich, so: Die Nachfrage sei gegeben, die Marke Niki bekannt, das Produkt gut, und die Kunden wüssten, was sie bekommen. Konkurrenz sei immer gut.

Luftfahrtexperten gehen davon aus, dass es davon in Wien künftig noch mehr geben wird: Denn der Chef der beim Niki-Deal unterlegenen Vueling-Mutter IAG, Willie Walsh, kündigte an, sein Angebot hierzulande so oder so ausbauen zu wollen. Zusätzlich nimmt u. a. die preisaggressive ungarische Billiglinie Wizz Air bis Jahresende 17 Ziele ab Wien auf, und auch die Singapur-Billigtochter Scoot soll Österreichs Hauptstadt im Blick haben.

Und besonders interessant: Easyjet bedient künftig fünfmal täglich die Strecke von Wien nach Berlin -früher die Paradestrecke der pleitegegangenen Air Berlin. AUA-Chef Kay Kratky dürfte das weniger freuen: Immerhin haben die AUA und ihr Mutterkonzern Lufthansa in Wien einen Marktanteil von 64 Prozent und dominieren den Flugverkehr nach Deutschland. Hier braucht es mehr Angebot, um besonders zu den begehrten Tagesrandzeiten die Preise purzeln zu lassen. Kratky und Lufthansa-Boss Carsten Spohr wäre es ohnehin lieber gewesen, Niki wäre an den ebenfalls zum deutschen Kranich gehörenden Billigcarrier Eurowings gegangen. Doch die EU-Wettbewerbshüter waren dagegen.

Flughafen-Vorstand Julian Jäger geht jedenfalls davon aus, dass es die Passagiere künftig leichter haben werden, günstige Tickets zu finden. Sowohl für Langstrecken-als auch für Charterflüge.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Deal so, wie er ist, auch über die Bühne geht und das monatelange Chaos um Niki endgültig ad acta gelegt ist. Und dass es Lauda gelingt, die Airline wieder zu alten Höhenflügen zu führen. Mit einem Qualitätsprodukt, bei dem auch Paradecaterer Attila Dogudan mit an Bord sein sollte.

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