Wir waren von Sekunde eins mit dabei, ehrlicherweise nicht immer mit besonderer Freude. Im Erdgeschoß unseres Verlags wurde monatelang gehämmert, gebohrt – sprich: ordentlich Lärm gemacht. Jetzt ist die Spelunke fertig. Halleluja! Und die Angst, die wir während der Bauarbeiten hatten („Was, wenn wir das alles aushalten und das Restaurant dann gar nix kann?“), hat sich, Gott sei Dank, als unbegründet erwiesen.
Das liegt unter anderem am gelungenen Ambiente in dem Lokal, das zwar Spelunke heißt, mit einer miesen Hafenkneipe aber nichts zu tun hat. Tannengrüne Lederbänke, dunkles Holz, Kupferelemente, maritimes Geschirr, Graffitiwände, Vinylwand (von der sich die Gäste Platten aussuchen und dem DJ vorbeibringen können) – der Mix sieht einladend und schick aus, ohne nobel und steif rüberzukommen.
Das passt zum Plan der Besitzer, Monika Wlaschek und Werner Helnwein. Hier soll sich jeder wohl fühlen können, egal, ob Manager oder Student, Fleischtiger oder Veganer – und das vom süßen Snack aus der hauseigenen Patisserie bis zum Late-Night-Drink, der übrigens vom Bartender des Jahres, Marcus Philipp, gemixt wird.
Dementsprechend breit ist das Küchenangebot, das sich laufend verändern soll. Was nicht ankommt, geht. Was die Gäste lieben, bleibt. So ist die (eher fade) vegane Bolognese ganz schön flott von der Karte verschwunden. Gut so. Ein Schicksal, das den bestechend Sous-vide-gegarten Oktopus mit Chorizo, den saftigen Schweinsbraten, den feinen, im Ganzen servierten Karfiolkopf und den angenehm scharfen Rindfleischsalat garantiert nicht ereilen wird.
Spelunke
Taborstraße 1
1020 Wien
Täglich 11 bis 2 Uhr,
ab 20.11. ab 8 Uhr
mit Frühstück
01/212 41 51
spelunke.at
