Usch von der Winden war jahrelang preisgekrönte Köchin mit einem Herz für die Schätze der Natur. Genau dieser Respekt vor Zutaten, Lebensmitteln und Resten macht ihr das Wegwerfen von Essbarem zu einem Gräuel. Umdenken ist angesagt! Deshalb hat die Expertin ihr jahrelanges Wissen gesammelt und gibt in ihrem Kochbuch "Essbar" Tipps für rest(e)loses Kochvergnügen.
Was ist da, was fehlt?
Alles beginnt mit einem Vorratscheck. Vorm Einkauf wird genau geschaut, was sich in Vorratskammer und Kühlschrank befindet. Was gehört davon entsorgt und was lässt sich wiederverwerten? Wenn man sich einen Überblick verschafft hat, kann man sich überlegen, welche Leckereien man daraus zaubern kann. Dieser Schritt bedarf am Anfang etwas Inspiration und Hilfe (etwa durch von der Windens Buch), doch man entwickelt schnell ein Auge für neue Kombinationen und Möglichkeiten.
Gute Planung ist die halbe Miete
Nun geht es an die Planung - am besten für mehrere Tage oder die ganze Woche im Voraus eine Einkaufsliste mit fehlenden Zutaten schreiben. Das mag recht unspontan klingen, ist aber essenziell, um unnötiges Wegwerfen zu vermeiden. Im Anschluss geht es auf den Markt oder ins Geschäft - und dort sollte man sich strikt an die erstellte Liste halten! Außerdem gilt: Unverpackte Ware bevorzugen, da man so individueller einkaufen kann und bei Großpackungen genau überlegen, ob es auch möglich ist, die komplette Menge zu verbrauchen.
Tipps & Tricks der Expertin
Mit dem richtigen Knowhow ist Resteverwertung ein Kinderspiel - wie Usch von der Windens Praxistipps zeigen:
1. Knollensellerie kann man im Ganzen kaufen, da sie sich lange hält. Die Schnittstelle einfach mit Zitronensaft beträufeln und mit Frischhaltefolie abdecken.
2. Reste von Gemüse und Beilagen einfach unter (Käse-)Spätzle heben und mitaufbacken - und schon hat man eine neue Hauptspeise!
3. Aus geöffneten Antipasti- oder Fondgläsern lassen sich unkompliziert Saucen und Dips herstellen. Einfach Sardellen, gehackte Kapern oder Oliven mit Fond mixen und eventuell Kräuter oder Knoblauch zugeben.
4. Praktisch, wenn Kräuter übrigbleiben: Klein hacken, mit Salz, weicher Butter und nach Geschmack Knoblauch oder Gewürzen vermischen. Dann in kleine Eiswürfelbehälter füllen und tiefkühlen. Schon haben Sie eine Kräuterbutter zur Hand.
5. Übrig gebliebenes Eiweiß kann man luftdicht verschlossen mehrere Tage im Kühlschrank aufheben und sogar über mehrere Monate einfrieren.
6. Zitronenschale muss nicht in den Müll! Vor dem Auspressen abreiben und in ein dicht schließendes Gläschen geben. Damit lassen sich Pestos, Dips, Süßspeisen oder auch das morgendliche Obstmüsli aromatisieren.
7. Bevor man Obst wegwirft, lieber mit Kräutern und Fruchtsaft zu einem Smoothie verarbeiten.
8. Radieschenblätter gleich nach dem Kauf abschneiden, da sie die Wurzeln austrocknen! Die Blätter lassen sich mit Koriander, Knoblauch, Mandeln, Salz und Öl zu einem würzigen Pesto verarbeiten.
9. Wurst- und Käsereste vom Brunch einfach kleinwürfelig schneiden und daraus einen bunten Nudelsalat machen.
10. Die Klassiker beim Wiederverwerten: Quiches, Frittatas und Aufläufe! Gemüse, Fleisch, Käse, Kräuter, Saucenreste - was auch immer übrigbleibt z.B. mit Eiern, Obers und Gewürzen vermischen. Eine Tarteform mit selbstgemachtem oder Fertigteig auslegen, die Restemischung darübergeben und ab in den Ofen. Oder die Reste mit übriggebliebenen Nudeln in eine Auflaufform schichten, mit Sauce oder Cottage Cheese auffüllen und im Backrohr knusprig überbacken. Fertig!
Rezepte aus "Essbar" zum Ausprobieren:
Frittata mit Spargel
Mediterrane Fischpfanne
Zwetschgen-Tarte mit Speck
Mehr Ideen zum Thema und Rezepte finden Sie im NEWS.AT-Buchtipp: "Essbar" von Usch von der Winden, erschienen bei Edition Fackelträger, 20,60 €