Roger Waters kommt nach Wien:
Multimedia-Show mit Pink-Floyd-Hits

Konzert am 16. Mai 2018 in der Stadthalle

Ein Konzerthighlight des Jahres: Roger Waters, lange Jahre eine treibende Kraft bei Pink Floyd, geigt am 16. Mai 2018 in der Wiener Stadthalle auf. "Us + Them" heißt die Tour, bei der auch Songs aus den Floyd-Klassikern "Dark Side Of The Moon", "The Wall", "Animals" und "Wish You Were Here" im Rahmen einer multimedialen Show zu hören sein werden.

von Roger Waters © Bild: © Corbis. All Rights Reserved.

Es soll ein einzigartiges Spektakel werden, eine "überwältigende 360-Grad-Konzerterfahrung". Neben "die Halle aufteilenden" LED-Wänden dürfen sich Fans auch auf einen Surround-Sound und Titel aus Waters jüngstem Solo-Album "Is This The Life You Really Want?" freuen. Aber 80 Prozent des Programms ergeben sich aus Pink-Floyd-Material, kündigte Waters an. Zuletzt gastierte Waters 2013 mit "The Wall" in Wien. Weltweit waren zur "Wall"-Tournee vier Millionen Menschen gekommen.

In der Show geht es neben alten und neuen Stücken auch immer auch um die Frage, die er selbst sich in Zeiten von US-Präsident Donald Trump zu stellen scheint: "Ist dies das Leben, das wir wirklich wollen?"

Bei den meisten Fans trifft das Trump-Bashing ins Schwarze, auch hierzulande dürften die auf gewaltige LED-Leinwände projizierten Bilder von Trump als Ku-Klux-Klan-Mitglied oder mit winzigem Penis Jubel auslösen. "Die Donald Trump-Sache kam fast per Zufall", sagte Waters der Deutschen Presse-Agentur nach einem Konzert in New York. Beim Coachella-Festival in Kalifornien habe er Trump 2016 erstmals aufgegriffen. Der heutige US-Präsident war damals noch Immobilienunternehmer und vor allem als Star aus dem Reality-TV bekannt. Seine Chancen, jemals ins Weiße Haus einzuziehen, schienen zumindest gefühlt gegen Null zu gehen.

Doch es kam alles ganz anders, und so sieht es Waters heute als seine Pflicht an, den mächtigsten Politiker der westlichen Welt vor Tausenden zu verballhornen. Das legendäre Pink-Floyd-Album "The Wall" von 1979 hält er dabei für so aktuell wie vor fast 40 Jahren. "Trumps Vorstellung, entlang der Grenze (zu Mexiko, Anm.) eine Mauer zu bauen, ist verrückt, so wie das meiste seiner Politik verrückt ist", sagt Waters. "Die wirkliche Frage der Trump-Präsidentschaft lautet: Wie kommt er damit noch durch?"

Kraftvolle Botschaft

Es ist eine kraftvolle Botschaft, die der 74-Jährige von der Bühne ins Publikum trägt: Liebt einander, haltet zusammen, sorgt für eure Mitmenschen. Jeder Mensch sollte sich Waters zufolge politisch engagieren. "Wer nicht auf irgendeine Weise politisch aktiv ist, leugnet seine Menschlichkeit", sagt er. Der in Great Bookham im Südwesten von London geborene Waters wurde von seinen Eltern politisch geprägt, schon in jungen Jahren engagierte er sich für nukleare Abrüstung. "Ich habe den Humanismus meiner Eltern geerbt und ich danke ihnen dafür so sehr. Sie machten sich immer für die Außenseiter stark und suchten nach neuen Lösungen für die verletzlichen, schwächeren Mitglieder der Gesellschaft."

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