"Das wichtigste sind Tore"

Der 27-Jährige ist ein entscheidender Baustein bei Red Bull Salzburg

Es ist das Los eines Stürmers. Jonathan Soriano weiß, dass er an seinen Toren gemessen wird. Dabei hat der 27-jährige Spanier weitaus mehr zu bieten als seine bisher 13 Volltreffer, mit denen er in der Schützenliste der Fußball-Bundesliga hinter Austrias Philipp Hosiner auf Platz zwei rangiert. Der Angreifer ist als ständiger Anspielpunkt vielleicht sogar der wichtigste Baustein in der spielstarken Offensive von Meister Salzburg.

von Jonathan Soriano von Red Bull Salzburg vor einem Freistoß. © Bild: GEPA pictures/Walgram

"Es sind nicht nur die Tore, die ihn ausmachen", betonte Salzburg-Trainer Roger Schmidt. "Er arbeitet auch unheimlich viel für die Mannschaft." Und er erarbeitet sich Chancen, die andere Stürmer so vielleicht gar nicht vorfinden würden. Dennoch war Soriano vor wenigen Wochen wegen zahlreicher vergebener Gelegenheiten in die Kritik geraten. Erst mit vier Toren in den vergangenen zwei Spielen schoss er sich zurück in die Herzen der Fans.

"Das Wichtigste sind die Tore. Daran wird man am Ende gemessen", gestand Soriano vor dem Westderby heute (16.00 Uhr, LIVE im NEWS.AT-Ticker) gegen Abstiegskandidat Wacker Innsbruck. "Mit der Anzahl an Chancen hätte ich noch mehr treffen können, aber die Statistiken sind, wie sie sind." Letztlich zähle der Erfolg der Mannschaft. "Das Gute ist, dass wir viele Spieler haben, die Tore machen können. Dadurch hängt nicht immer alles von mir als Mittelstürmer ab."

Harmonie mit den Mitspielern
Mit den Flügelspielern Kevin Kampl und Sadio Mane scheint Soriano ebenso gut zu harmonieren wie mit den im Zentrum hinter ihm aufgebotenen Christoph Leitgeb und Valon Berisha. "Ich fühle mich sehr wohl, wir verstehen uns praktisch blind", erklärte Soriano, der im Winter für weniger als eine Million Euro vom B-Team des FC Barcelona nach Salzburg gewechselt ist. "Wir haben derzeit eine sehr gute Mannschaft - in allen Bereichen."

Den Spielstil der Bullen verglich er sogar mit dem seines Ex-Clubs. "Die Philosophie ist der von Barca sehr ähnlich. Der Stil ist praktisch derselbe, da gibt es keinen großen Unterschied", versicherte Soriano. "Auch das Training ist das gleiche." Kontakt pflegt der Angreifer, der zwei Jahre bei den Katalanen engagiert war, allerdings nur noch mit einigen Spielern aus der jungen Garde des spanischen Tabellenführers.

Kein Blick auf Hosiner
Nach Toren erreichen ihn regelmäßig Glückwünsche aus der Heimat. "Wichtig ist aber, dass ich hier meine Leistung bringe", sagte Soriano. Das Duell um die Torjägerkrone spiele für ihn keine Rolle. "Ich schaue nicht auf Philipp Hosiner. Ich will Meister werden mit Red Bull, das ist das Ziel. Wenn meine Tore helfen, diese Liga zu gewinnen, dann bin ich froh", sagte der Spanier. "Ich verfolge aber kein persönliches Ziel. Es gibt nicht zwei Kämpfe, es gibt nur einen Kampf."

Jenen um den Titel, den er mit den Bullen bereits im Vorjahr geholt hat. Zum Schlüssel könnten die direkten Duell mit der Austria werden, ein solches steht am 2. Dezember in Salzburg an. "Das wird ein besonderes Spiel, letztendlich geht es aber auch nur um drei Punkte", beruhigte Soriano, der auch weiterhin als Elfmeterschütze fungiert - trotz eines Strafstoßes, den er im Schlager gegen Rapid Mitte August (0:2) medienwirksam in die Wolken gejagt hatte.

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