Hamburger Hawesko Holding kauft Wein & Co

Marke soll erhalten bleiben

Nun ist es offiziell: Die Hamburger Hawesko Holding AG übernimmt den österreichischen Marktführer Wein & Co vollständig. Die Hawesko ist seit 20 Jahren unter der Marke "Wein Wolf" in Österreich aktiv. Wein & Co erzielte im Geschäftsjahr 2016/17 einen Umsatz von rund 43 Mio. Euro. Hawesko erwirtschaftete mit 954 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 507 Mio. Euro. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

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Verkauft - Hamburger Hawesko Holding kauft Wein & Co

Mit 20 Filialen in ganz Österreich, davon 7 mit Weinbar bzw. Restaurant, beschäftigt Wein & Co rund 280 Mitarbeiter. Hinzu kommt der Online-Handel, der Kunden in rund 15 Ländern beliefert. Mit knapp 3 Mio. Flaschen Wein wurde im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatz von über 53 Millionen Euro erwirtschaftet.

Rund 70 bis 75 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt die Weinhandelskette in ihren Shops, 15 bis 20 Prozent in den Wein & Co-Bars und 15 Prozent im Online-Handel. 85 Prozent des Umsatzes erzielte Wein & Co mit Wein/Schaumwein, 8 Prozent mit Destillaten, alkoholfreien Getränken, Bier und Kaffee, vier Prozent mit Feinkost und drei Prozent mit Non Food.

Verkauf noch unkommentiert

Kammerer wolle erst nach Abschluss der Transaktion im Herbst Interviews geben, hieß es heute. In einer Aussendung meint der heute 70-jährige Unternehmensgründer, "Auf das Erreichte bin ich sehr stolz." Mit Hawesko steige einer der erfahrensten und erfolgreichsten Weinhändler Europas ein. Das sei der "ideale Partner für eine langfristige und nachhaltig erfolgreiche Zukunft" von Wein & Co.

In einem Interview vom April sprach Kammerer davon, dass die Verluste von insgesamt rund 2 Mio. Euro in den vergangenen drei Jahren zum Umbau der Weinhandelskette notwendig gewesen seien. Die Wein & Co-Logistik mit 35 eigenen Mitarbeitern wurde an den Logistiker Schenker ausgelagert, der Online-Shop wurde neu konzipiert. Geänderte Konsum- und Einkaufsgewohnheiten der jüngeren Generation hätten laut Kammerer eine Neuausrichtung nötig gemacht. Wein werde heute nicht mehr mit religiösem Ernst konsumiert, sondern mehr als Begleitung gesehen.

Pionier und Fliesenhändler

Ein Pionier war Kammerer beim Rauchverbot: Ab Juli 2015 waren alle Lokale des Weinhändlers rauchfrei. Trotz der Rücknahme des geplanten Rauchverbots in der Gastronomie durch die neue Bundesregierung blieben die Lokale ohne blauen Dunst, nur der Bar-Shop am Wiener Naschmarkt hat einen eigenen Raucherbereich.

Im Jahr 1993 gründete der damalige Fliesenhändler Kammerer die Weinhandelskette mit sechs Filialen. Im Jahr 1998 verkaufte Kammerer das Fliesenhandelsgeschäft für einen Millionenbetrag. Bis 2012 wuchs der Umsatz der Weinhandelskette kontinuierlich, seitdem stagnierten die Erlöse.

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