Wie man mit dem Friseur
erklärt, was man wirklich will

Der Besuch beim Friseur sollte eigentlich eine entspannte Angelegenheit sein. Schließlich ist der Kunde König und Haare schneiden ist doch nicht schwer, oder? Hairstylisten sehen das meist etwas anders. Bei manchen Sätzen sind sie versucht den Kunden an den Haaren zur Tür zu schleifen und ihm zu sagen, dass er bitte, bitte nie wiederkommen soll. Oder noch schlimmer: Es kommt zu einem Missverständnis zwischen Haarprofi und Laie. Was für Kunden relativ konkrete Aussagen sind, kann beim Profi etwas ganz anderes auslösen. Ein Dolmetschversuch.

von Haartrend - Wie man mit dem Friseur
erklärt, was man wirklich will © Bild: shuttertsock

1. "Nur die Spitzen, bitte!"

Warum? Weil Friseure unter „Spitzen“ die Haarpartie verstanden wird, die angegriffen ist – und das kann unter Umständen deutlich mehr sein ein Zentimeter. „Keine Übertreibung, für einen Friseur kann ‚Spitzenschneiden‘ oft bis zu einer Hand breit sein, je nachdem, wie kaputt die Enden sind“, sagt RTL-Friseur Tom Herrmann.

Was Sie stattdessen sagen sollten:
„Ich finde meine momentane Länge gut, ich will nur wieder etwas Form reinbringen.“ So weiß der Friseur sofort, dass es darum geht, nur das an Länge zu stutzen, was in den letzten acht Wochen nachgewachsen ist. „Und das sind etwa zwei Zentimeter“, so der Haar‐Profi. Wenn Sie schon beim Gedanken daran, dass zu viel abgeschnitten werden könnte, Schnappatmung bekommen, dann übertreiben Sie ruhig ein bisschen. Und: Betonen Sie, dass Sie lieber häufiger zum Nachschneiden kommen als nur einmal im ganzen Jahr.

2. "Ich hätte die Haare gerne ein bisschen gestuft"

Stufe ist nicht gleich Stufe. Je nachdem wie viele Stufen, wie lang diese sind und ob nur vorne oder am ganzen Kopf gestuft wurde, kann eine Frisur top oder zum absoluten Flop werden. "Es gibt keine klassische Definition für die Stufe. Man hat unterschiedliche Längen und am Ende ist man überhaupt nicht zufrieden damit", gibt Herrmann zu bedenken.

Was Sie stattdessen sagen sollten:
Um eine viel zu kurze Stufe zu vermeiden, sollten wir lieber beschreiben, was wir genau möchten: Geht es uns um die Bewegung im Haar, mehr Volumen oder einen fransigen Schnitt? Das sollten wir unserem Friseur so gut es geht erklären. Nur dann weiß er, was wir uns vorstellen.

3. "Ich habe Lust auf eine Typ-Veränderung!"

Die Aussage ist viel zu allgemein gehalten. Geht es nun um die Haarlänge, die Farbe oder den Schnitt? Oder gar eine Kombination aus allen?

Was Sie stattdessen sagen sollten:
Es geht in erster Linie darum, gemeinsam mit dem Friseur herauszuarbeiten, was genau die Veränderung sein soll. Möchten Sie, dass Ihre glatten Haare nicht mehr völlig unmotiviert herunterhängen, oder wollen Sie mehr Volumen am Oberkopf? Gefällt die Farbe generell nicht mehr oder ist der der Farbton der Sie stört? Es kommt auf viele Details an.

4. "Ich will einfach gut mit meiner Frisur zurechtkommen."

Die Definition von „einfach“ kann sehr verschieden sein. Der eine versteht darunter: waschen, durchkämmen, fertig. Ein anderer würde ein Styling von 15 Minuten mit Glätteisen noch als einfach beschreiben.

Was Sie stattdessen sagen sollten:
Zählen Sie auf, welche Stylingtools Sie zu Hause verwenden. „Ist alleinschon eine Rundbürste bei der Aufzählung dabei, weiß ich als Friseur sofort, dass der Kunde bereits etwas Übung hat und bereit ist, mehr Zeit für sein Styling zu investieren

5. "Einmal Strähnchen, bitte!"

Der Begriff Strähnchen beschreibt grundsätzlich nur eine Technik (mithilfe von Folien, einer Haube oder frei Hand eingearbeitet, sagt aber noch nichts über die Farbe aus. Außerdem ist es ratsam, sich im Vorfeld zu überlegen bzw. mit dem Friseur durchzusprechen, ob die Strähnen wirklich stark zu sehen sein sollen (Stichwort „Blocksträhnen“) oder ob ein natürlicher Farbverlauf entstehen soll.

Was Sie stattdessen sagen sollten:
„Schauen Sie mal, ich habe ein Foto dabei!“ Anhand dessen können Sie dem Friseur erklären, was die Strähnchen bewirken sollen – etwa, dass Ihr Haar in einem möglichst natürlichen Look aufgehellt werden soll.

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