Zu den Sportlern, die Vorbehalte gegen Stephanie Graf haben, zählt auch Wien-Marathon-Siegerin Andrea Mayr. "Das ist einfach nur so ein persönliches Gefühl. Ich fühle mich heute nicht wohl dabei, wenn eine Anti-Doping-Kampagne mit der Frau Graf gemeinsam gemacht wird", erklärte die ÖLV-Rekordlerin über die 42,195 km in einem Interview mit ATV.
Mayr betonte auch, dass sie Kontakt zur Radsport-Vizeweltmeisterin im Zeitfahren, Christiane Soeder, sowie Julius Madecki, ehemaliger U23-Vizeweltmeister im Rudern, pflege und diese beiden Sportler ihre Ansicht bezüglich Graf teilen würden. "Die waren sofort derselben Meinung", sagte die Langstrecken-Läuferin, um dann noch festzuhalten: "Ich glaube nicht, dass ich als Andrea Mayr die Macht besitzen würde, eine Stephanie Graf aus dieser Kampagne rauszuboxen."
Graf fordert Respekt vor ihrer Leistung
Graf wies die Anschuldigungen in einem ATV-Telefonat zurück. "Das ist eine Frage der Persönlichkeit, ob man es schafft, Respekt vor Leistungen von Menschen zu haben oder nicht. Sie (Mayr, Anm.) gehört offensichtlich nicht dazu", meinte die ehemalige Vizeweltmeisterin und Olympiazweite über 800 m.
Schutti betonte, dass er persönlich Graf nie Doping vorgeworfen habe. Einige Sportler hätten sich aber geweigert, den neuen Kodex zu unterschreiben, sollte Graf als Botschafterin fungieren. Graf war während ihrer erfolgreichen Karriere nie als Dopingsünderin entlarvt worden, hatte aber am Anfang der Olympiasaison 2004 überraschend das Ende ihrer sportlichen Laufbahn bekanntgegeben.
Es geht um die Kampagne "Leistung.Fairplay.Miteinander". Zahlreiche höchst erfolgreiche Ex-Sportler wie Andreas Goldberger, Alois Stadlober, Felix Gottwald, Markus Prock und Franz Stocher fungieren als Botschafter.
(apa/red)